SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
Hättet ihr damals eine Möglichkeit besessen, rein technisch gesehen, diese Bruchlandung zu verhindern und auf diese Art der Zukunft ein anderes Ende zu bescheren?“
Die Antwort, erschien mir, kam traurig und mit einiger Verzögerung.
„Die Techniker suchten einen Ausweg, doch es war unmöglich, die Sache ins Lot zu bringen, wie ihr sagen würdet. Einmal akzeptiert, hinterließen wir alle wichtigen Daten und wissenschaftlichen Ergebnisse im Bordgehirn und dem DRO 2-SO-IS, damit unsere zukünftigen Nachkommen mehr als 450 Jahre später das Problem mit unseren an sie überlieferten Basiskenntnissen und Erfahrungen erneut studieren konnten und so viel Zeit sparten, um dem Problem vielleicht doch noch Herr zu werden. Wie es scheint, hat das nichts genutzt.“
„Warum, was hindert euch daran, das Leben vieler eurer Nachkommen zu retten?“
„Jan Huber, auch in unsrem Universum gelten Naturgesetze, die denen auf Samo-Des und eurem Sonnensystem sehr gleichen, wenn nicht sogar genauso gelten. Eines ist das der Geschwindigkeit des Lichtes, auch wenn es Geschwindigkeiten viele Male schneller gibt. Ein anderes, was uns in diesem besonderen Fall hätte helfen können, doch nicht realisierbar war und ist, besteht aus der theoretischen Möglichkeit, eine Zeitparadoxe einzuleiten, die dann auftreten müsste, wenn wir unser ungünstiges Schicksal in ein günstiges, aus der Vergangenheit her, umwandeln wollten, also Geschehen ungeschehen machen. In dieser Zeitparadoxe könnte es passieren, dass meine Großeltern nie existiert haben, was augenblicklich auch für alle anderen an Bord gelten würde, und nicht nur für die, auch alle anderen Ereignisse wären anders verlaufen auf allen Welten des Universums. Ich zum Beispiel höre auf zu existieren, du auch. Das ist undenkbar!“
„Auf der Erde gab es einen Menschen, der dies so ähnlich formulierte! Meine nächste Frage liegt mir besonders am Herzen. Warum habt ihr eure Heimatwelt überhaupt verlassen? War es gewollt oder musstet ihr fliehen?“
Ein langes Schweigen war die Antwort und ich glaubte in den wunderhübschen grünblauen Augen Mas-Uns Tränen zu erkennen, was bewies, dass wir alle telepathisch im Verbund standen.
„Die historischen Daten kannst du am besten von einem der Kyborgs oder den DROs abrufen, wir jedoch werden dir aus unserer Sicht berichten. Um es kurz zu machen, Jan: JA, wir mussten!“
„Ein nicht funktionierendes Frage- und Antwortspiel mit DRO 1, denn der Roboter lässt Fragen nahezu vollständig unbeantwortet, verschweigt vieles, wie mir scheint, und das ist kein faires Spiel.“
„Wie du meinst, Jan, doch eines musst du von Anfang an wissen, mit einem Spiel hat das alles wenig gemein, eher kann man von einem Erarbeiten oder Lernprozess reden! Was du vielleicht ignorierst, Jan Huber, die Entscheidung, welche Daten in welchem Umfang oder Inhalt DRO 1 dir übermitteln kann oder darf, liegt nicht exklusiv bei ihm, denn er ist nur eine unterstellte Übermittlungseinheit, wenn auch mit weitreichenden Kompetenzen!“
„Entschuldigung, es war nicht so gemeint!“
„DRO 1 berichtet, dass er dich sehr weitgehend unterrichtet, jedoch einige Einzelheiten übergeht, da deren exaktere Ausführung uns zusteht, also Ka-Tor oder DRO-X. Um aber in deiner Unterrichtung fortzufahren: Yot-Ra entstand nach alten Überlieferungen vor so langer Zeit, dass dieser Augenblick in völliger Dunkelheit liegt. Geologische Messungen sprechen von 1,8 Milliarden Jahren Yot-Ra-Zeit. Das erste Leben entstand in Form von Einzellern vor rund 1,3 Milliarden Jahren. Es vergingen Abermillionen Jahre, bis das Leben in Form von Mehrzellern tierischer und pflanzlicher Art langsam die feste Erde und die Meere bevölkerte, giftige, den Planeten einhüllende Gase in lebensfreundliche Atmosphäre verwandelte. Leben in Form erst winziger bis viel später großer Säugetiere, bis hin zu den Völkern, entwickelte sich in Jahrmillionen, genauso wie die ersten Amphibien, die So-Is.“
„Das alles kommt mir sehr bekannt vor, eure Welt durchlief mehr oder weniger die gleichen Stationen wie derzeit unsere Erde. So-Is, ein Name, den ich schon seit geraumer Zeit höre, was waren das? Amphibien?“
„Du hast schon mehrere von ihnen gesehen, Jan!“
„Bitte? Ich verstehe nicht recht, wo habe ich die gesehen?“
„Du siehst sie genau vor dir!“
„Vor mir seid nur ihr beiden, einige Roboter und einige, die ich Roswelltypen nenne, diese weißlichen mit großen Köpfen und riesigen
Weitere Kostenlose Bücher