Solange am Himmel Sterne stehen
Monat wegen der Vorkehrungen für seine Beisetzung kontaktierten, habe ich mich doch mit seinem Anwalt in New York in Verbindung gesetzt, erinnern Sie sich? Sein Name stand auf Mr Levys Eigentumsurkunden.«
»Natürlich«, murmele ich. Obwohl Jacob nie wieder geheiratet hatte und keine Verwandten hatte, von denen wir wussten, war mir klar, dass wir irgendjemanden von seinem Tod in Kenntnis setzen mussten, vor allem, wenn wir vorhatten, ihn hier am Cape beizusetzen. Gavin hatte mir geholfen, einen Anwalt ausfindig zu machen, der in irgendwelchen alten Unterlagen von ihm stand.
»Nun, wie es der Zufall will, hat Jacob Levy in seinem Testament alles Ihrer Großmutter oder deren unmittelbaren Nachkommen vermacht«, fährt Thom fort. »Offenbar hat er immer geglaubt, dass sie überlebt hatte und dass er sie finden würde. Das hat sein Anwalt gesagt.«
»Augenblick, das heißt …« Meine Stimme verliert sich, während ich mir zusammenzureimen versuche, was er mir sagt.
»Sie sind der nächste unmittelbare Nachkomme von Rose Durand McKenna, die, wie wir jetzt natürlich wissen, ursprünglich Rose Picard war«, fährt Thom fort. »Jacobs Nachlass gehört somit Ihnen.«
»Augenblick«, sage ich noch einmal, verzweifelt bemüht, es zu verstehen. »Sie sagen mir gerade, dass Jacob dreieinhalb Millionen Dollar besaß?«
Thom nickt. »Und jetzt sage ich Ihnen, dass Sie dreieinhalb Millionen Dollar haben. Nach etlichem Papierkram natürlich.« Er sieht wieder auf seine Unterlagen. »Offenbar hat er sich nach seiner Ankunft in den Vereinigten Staaten vom Küchenhelfer in einem Hotel zum Hotelmanager hochgearbeitet, bis er schließlich Teilinvestor eines Hotels wurde. Das hat sein Anwalt erklärt. Bis 1975 hatte er es anscheinend zum Millionär gebracht und zu dieser Zeit eine Hilfsorganisation für Holocaust-Überlebende gegründet. Er hat dieses erste Hotel in sieben erfolgreiche Immobilien umgewandelt und seine Anteile vor drei Jahren verkauft. Ein Teil seines Vermögens geht in einen Fonds, um die Hilfsorganisation zu finanzieren. Der Rest – dreieinhalb Millionen – ist für Sie vorgesehen.«
»Aber er hat nie auch nur ein Wort darüber verloren«, sage ich.
Thom zuckt die Schultern. »Sein Anwalt meint, er sei sehr bescheiden gewesen. Hätte immer deutlich unter seinen Verhältnissen gelebt. Hätte sein Geld dafür verwendet, um Privatdetektive zu engagieren, die Ihre Großmutter finden sollten. Aber er wusste nicht, dass sie einen anderen Namen angenommen hatte. Und so konnte er sie nie finden.«
»Mein Gott«, murmele ich. Ich bin noch immer dabei, die Neuigkeit zu verdauen.
Thom nickt. »Es kommt noch mehr«, sagt er. »Ihre Großmutter hinterlässt Ihnen ebenfalls ein kleines Vermögen. Natürlich hat die betreute Wohnanlage, wie Sie wissen, einen Großteil ihrer Mittel aufgezehrt, aber ein bisschen davon ist noch übrig. Unterm Strich etwa fünfundsiebzigtausend Dollar. Genug, um den laufenden Kredit für das Haus Ihrer Mutter abzulösen.«
Ich schüttele den Kopf. »Das ist einfach unglaublich«, murmele ich.
»Und«, fährt Thom fort, »es gibt einen Brief. Ihre Großmutter hat ihn mir im September geschickt. Der Brief ist versiegelt«, erklärt er mir. »In der Notiz, die Ihre Großmutter beigelegt hat, bittet Sie mich, Ihnen den Brief am Silvesterabend des Jahres auszuhändigen, in dem sie stirbt.«
Der Kloß in meinem Hals macht es mir unmöglich, etwas zu erwidern. Ich blinzele Tränen weg, während Thom einen dünnen Umschlag über den Tisch schiebt.
»Wissen Sie, was darin steht?«, frage ich, als ich meine Stimme wiederfinde.
Thom schüttelt den Kopf. »Warum gehen Sie nicht einfach nach Hause und lesen ihn? Ich brauche nur noch Ihre Unterschrift auf ein paar Papieren hier, und dann werde ich veranlassen, dass das Geld Ihrer Großmutter auf Ihr Konto überwiesen wird. Jacob Levys Anwalt ist ebenfalls bereits damit befasst, Ihnen Jacobs Geld zukommen zu lassen. Sie müssten es bald bekommen. In der Zwischenzeit werde ich mit Matt bei der Bank reden, wenn Sie es wünschen.«
Ich nicke. »Sagen Sie ihm, dass ich die Bäckerei sofort kaufe«, sage ich. »Keine Raten mehr an die Bank. Ich will, dass sie für immer meiner Familie gehört.«
»Geht klar«, sagt Thom. Er schweigt kurz. »Hope?«, fragt er dann zögernd.
»Ja?«
Er seufzt und sieht aus dem Fenster. »Ihre Mom wäre stolz auf Sie, wissen Sie.«
Ich schüttele den Kopf. »Das glaube ich nicht«, sage ich. »Ich war immer eine
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