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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
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verschwinden.
    „Wen möchtest du mir vorstellen? Weißt du eigentlich, wie spät es ist?“, fragt er, als ich schon den Türgriff in der Hand halte und noch einmal, als ich seine Stimme höre, innehalte.
    Jetzt aber schnell weg, ehe es zu spät ist. Als ich die Türe hinter mir schließe, überkommt mich ein mulmiges Gefühl. Er ist mir so nahe und ich gehe wieder weg von ihm. Aber es muss sein, er darf mich noch nicht sehen.
    „Lea, was soll das?“, schreit mir Katie plötzlich hinterher, als ich mich gerade von ihrer Wohnung entfernen wollte und bereits im Freien bin.
    „Katie, es tut mir leid, aber ich kann das nicht. Er darf mich noch nicht sehen, denn er weiß gar nicht, wer ich bin, verstehst du? Er hat dir doch von diesem Unfall erzählt. Dabei hat er einen Gedächtnisverlust erlitten und leider gehöre ich zu dem Teil seiner Erinnerung, der verschwunden ist.“
    „Okay, ich weiß gar nichts von einem Gedächtnisverlust. Aber, wie dem auch sei, er steht gerade im Wohnzimmer und schaut verdutzt hin und her und denkt, ich mache mit ihm einen Mitternachtsstreich. Also, bitte, kläre ihn endlich auf.“
    „Katie, du verstehst es nicht, ich muss von hier weg“, sage ich, drehe mich endgültig von ihr weg und mache mich davon, als plötzlich eine Stimme, Noahs Stimme, sagt:
    „Wieso musst du von hier weg?“
    Wie versteinert bleibe ich stehen. Langsam drehe ich mich um und sehe ihn im Mondschein. Wie schön er ist, mein Noah. Wie sehr habe ich dich vermisst und wie gerne würde ich dir das sagen. Tränenbehangen und mit zittriger Stimme traue ich mich schließlich doch, etwas zu ihm zu sagen:
    „Ich muss von hier weg, weil es keinen Sinn hätte, wenn du mich siehst.“
    „Wenn ich wen sehe?“, fragt er.
    „Genau darum geht es. Weil du nicht einmal weißt, wen du sehen würdest.“
    Nun breche ich in Tränen zusammen, als mir Katie zur Hilfe kommt.
    „Was ist denn nur passiert? Komm, wir gehen wieder hinein. Es macht keinen Sinn, hier draußen im Dunkeln diese ganze Sache zu diskutieren.“
    „Er weiß doch nicht einmal, wer ich bin“, sage ich verzweifelt.
    „Wie dem auch sei, es ist beinah 2 Uhr morgens und die Sonne scheint, so wie ich weiß, um diese Uhrzeit noch nicht. Er sieht dich einfach nicht, Lea.“
    „Er hat mich einmal gesehen. Im Zug.“
    „Er hat was? Lea, ich verstehe wirklich nicht, worum es geht, aber jetzt kannst du nicht mehr gehen.“
    Sie hat Recht, es ist zu spät, um wegzurennen. Ich hätte nicht Noahs Stimme hören dürfen, hätte sofort wegrennen müssen.
    In Katis Wohnung wieder angekommen, sehe ich keine Spur von Noah.
    „Noah?“, ruft Kati in ihrer Wohnung umher.
    „Das darf doch nicht wahr sein. Geht das Suchspiel nun von vorne los?“, sagt sie wütend, als sie feststellt, dass er nicht in seinem Zimmer ist. Vielleicht ist er jetzt getürmt, als er gemerkt hat, dass ich es bin. Plötzlich umfasst eine Hand meine Schulter. Mit versteinertem Blick starre ich geradeaus und traue mich kein Wort zu sagen, als Katie wieder auftaucht, zu mir sieht, ihre Augen verdreht und meint, dass sie uns einfach mal alleine lässt. Uns? Dann ist es Noah, der gerade hinter mir steht. Oh mein Gott, es ist Noah. Mein Herz beginnt zu beben und ich kann kein Wort sagen. Nun sind bestimmt schon über zwei Minuten vergangen, in denen wir so dastehen. Ich traue mich einfach nicht, mich umzudrehen.
    „Lea“, sagt er plötzlich, mit seiner tiefen, zarten Stimme.
    „Noah“, sage ich daraufhin und wieder schaffe ich es nicht, meine Tränen zu unterdrücken.
    „Ich möchte dich sehen“, sagt er und dreht mich ganz langsam um. Als ich vor ihm stehe, halte ich meine Augen noch geschlossen, denn ich habe zu große Angst vor der Enttäuschung, dass er mir gleich erklärt, wie fremd ich ihm noch bin.
    „Bitte, öffne deine Augen.“
    Langsam öffne ich sie und erkenne ihn, wenn auch nicht klar, durch meinen Schleier aus Tränen. Wie ich ihn liebe.
    Jetzt wischt er mir die Tränen weg und ich sehe ihn immer deutlicher.
    „Noah“, sage ich dann und muss schon wieder heulen, dieses Mal vor Freude, endlich bei ihm zu sein.
    „Lea“, sagt er wieder und ich frage mich, warum er so spontan weiß, dass ich es bin.
    „Endlich“, sagt er und ich kann den Sinn seiner Worte noch nicht verstehen. Plötzlich hält er mein Gesicht in seinen Händen und jetzt kommen auch ihm die Tränen.
    „Was ist denn los?“, frage ich ihn.
    „Das fragst du mich? Du weinst doch auch schon die ganze Zeit.“
    „Aber

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