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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
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musst wieder leben“, sage ich mir selbst, als mich das Klingeln von meinem Handy prompt aus meinen Gedanken zerrt. Nachdem ich über einige Schuhe gestolpert bin und beinahe eine Vase von der Anrichte gestoßen habe, schaffe ich es noch rechtzeitig, um ans Handy zu gehen. „Hallo?“, sage ich völlig außer Atem.
    „Lea? Hallo, ich bin es. Anna“
    „Oh, Anna, du bist es. Entschuldige, ich konnte leider nicht mehr auf das Display schauen.“
    „Was ist denn mit dir los? Hast du so viel zu tun? Von dir hört und sieht man ja nichts mehr“, meint Anna ein wenig verärgert.
    „Es tut mir leid Anna. In letzter Zeit habe ich viel um die Ohren gehabt und einiges musste ich regeln.“
    „Daniel?“, fragt sie.
    „Auch … Daniel, die Wohnung, meine Arbeit, meine Rechnungen.“
    „Oh je, du Arme. Gib mir Bescheid, wenn ich dir irgendwie helfen kann. Geht es dir denn wieder besser?“
    Während sie mich das fragt, blicke ich gedankenverloren in meiner Wohnung umher. Am liebsten würde ich ausbrechen. Von hier abhauen.
    „Lea? Bist du noch dran?“
    „Äh, ja. Ob es mir besser geht? Ja, ich glaube schon. Anna ich muss mal weg. Lass uns die nächsten Tage was machen. In Ordnung?“
    „Aber natürlich. Ich gebe dir Bescheid, sobald ich einen Babysitter habe und dann werden wir sehen.“
    „Gut, so machen wir es. Bis dann Anna.“
    In dieser Nacht brauche ich sehr lange bis ich eingeschlafen bin. Immer und immer wieder kreisen mir alle möglichen Dinge im Kopf herum. Morgen, wenn ich aufwache und ein neuer Tag beginnt, beginnt auch mein neues Leben. Ich schließe endlich die Augen und falle in einen tiefen, erholsamen Schlaf.
    Die Vögel zwitschern und warme Sonnenstrahlen verwöhnen meine Haut. Ich öffne meine Augen und werde von hellem, fröhlichem Tageslicht erwartet. Es geht mir schon viel besser. Voller Tatendrang beginne ich sofort damit, die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Dabei räume ich sämtliche Schränke aus und lege alles sortiert in eine Schachtel. Zwar habe ich noch keine neue Wohnung, aber gut vorbereitet, ist schon halb aufgeräumt. Jetzt klingelt mein Handy und ich stürze mich wieder auf es, beinahe so wie gestern. Dieses Mal ist es eine SMS. „Hallo Lea, für morgen Abend habe ich einen Babysitter. Lust auf Theater? Ich könnte Karten besorgen. Anna.“ Mir ist es egal. Theater, Kino, Essen gehen. Hauptsache weg und so sage ich ihr sofort zu.
    Es ist 18:43 Uhr. Gleich kommt Anna und holt mich zur 20-Uhr-Vorstellung im Stadttheater ab. Ich weiß gar nicht, in welches Theater wir gehen. Jetzt muss ich selbst über mich lachen, weil ich einfach zugesagt habe, ohne weiter nachzufragen. Nun betrachte ich mich vor dem Spiegel und sehe, dass ich meinen Lidstrich noch mal nachziehen muss. Noch ein wenig Lipgloss und fertig bin ich. Ich lächle mich im Spiegel an und sage mir: „Kopf hoch, du siehst toll aus und musst nichts und niemandem nachtrauern.“ Es ist 18:49 Uhr. An der Türe klingelt es.
    Der Parkplatz ist gerammelt voll. „Ob wir noch einen Platz finden? Die Vorstellung beginnt in 2 Minuten. Wieso hast du mich so spät abgeholt?“, möchte ich von Anna wissen. „Der Babysitter kam zu spät. Ist doch egal, wenn wir die ersten fünf Minuten verpassen. Jetzt bleib mal locker, Lea.“ Eigentlich hat sie Recht. Wieso rege ich mich überhaupt auf? Ich wollte ja nur weg und die Vorstellung ist mir gar nicht so wichtig. „Siehst du, und schon haben wir noch einen erwischt. Also, jetzt los.“
    Erst soll ich locker bleiben und jetzt stresst sie selber. Typisch Anna. Sie weiß alles besser und hat für jeden einen guten Ratschlag übrig. Sie selber macht aber alles anders. Wir kennen uns seit dem Studium. Auch sie hat Kunst studiert, übt aber nicht einen entsprechenden Beruf aus. Sie hat einen gutverdienenden Mann und kümmert sich um die Kinder, Aleksa und Finn, die mittlerweile 3 und 5 Jahre alt sind. So wie ich Anna kenne, wird sie noch eins haben wollen. Sie ist eine Übermutter und liebt es einfach, Mama zu sein. Oh nein, diese Schlange an der Kasse ist ja riesengroß. „Jetzt verpassen wir noch mehr als fünf Minuten“, sage ich Anna leicht verärgert. „Ich kenne das Stück schon. Alles, was wir verpassen, werde ich dir ausführlich erklären, in Ordnung?“, gibt Anna ebenso genervt zurück. „Aua“, schreie ich voller Schmerzen auf.
    „Was ist denn los?“
    „Du bist mir gerade auf die Füße getreten“, entgegne ich Anna lauthals. Plötzlich drehen sich einige Leute vor

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