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Solange du atmest

Solange du atmest

Titel: Solange du atmest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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Ein nur mit knappem Slip bekleideter Mann, der so dicht um sie herumtänzelte, dass sie den männlich-markanten Duft seines Aftershaves riechen konnte, brachte zwar ihr Blut in Wallung – allerdings auf eine vollkommen andere Art und Weise, als ihre Freundinnen sich das vielleicht vorgestellt hatten. Ihre Wangen brannten vor Scham, und sie wäre am liebsten aufgesprungen und einfach nur davongelaufen. Dass sie es nicht tat, lag allein daran, dass sie Juna, Teri und die anderen nicht enttäuschen wollte.
    Der Song strebte nun eindeutig seinem Höhepunkt entgegen. Beats hämmerten im Takt ihres Herzens, während der Stripper sich nun auch noch des letzten Stückchens Stoff entledigte, das er am Leib trug. Abgesehen von einem Stringtanga, der den Blick auf seinen muskulösen, wohlgeformten Hintern preisgab.
    Mit verkrampftem Lächeln blickte Miley zur Decke, als der Typ mit seinem Gesäß direkt vor ihrem Gesicht herumwackelte. Sie fand die ganze Show einfach nur schrecklich. Eine Meinung, die sie offensichtlich nicht mit dem Rest ihrer Freunde teilte. Die grölten und feierten immer noch voller Begeisterung, und an ihren glänzenden Augen las Miley ab, dass jede von ihnen nur zu gerne mit ihr getauscht hätte.
    â€žGo, Miley, go!“, feuerte Pam sie an, und die anderen fielen mit ein. „Go, go, GO!“
    Und dann rief der Stripper plötzlich: „Komm schon, Süße, tanz mit mir!“, und zog Miley erst auf die Füße und dann an sich. „Sei locker. Lass dich einfach von der Musik führen.“
    Miley wurde an seinen harten, vor Schweiß glänzenden Körper gepresst, und mit einem Mal wurde es ihr zu viel. Ruckartig riss sie sich los und taumelte ein paar Schritte zurück.
    â€žNein …!“, stieß sie heiser aus. „Nicht …“
    Die Musik verstummte, als irgendjemand die Stopp-Taste drückte. Alle Blicke waren auf Miley gerichtet, und sie glaubte, die Frage zu hören, die sie alle sich stellten und die doch keiner aussprach: Was ist denn mit Miley los? Warum ist sie nur so prüde?
    Irgendwie schaffte sie es, ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern. „Tut mir leid, aber … Also …“
    Es war Juna, die ihr zu Hilfe kam: „Wie’s aussieht, ist unserer guten Miley die Puste ausgegangen. Irgendjemand, der freiwillig für sie einspringen will?“
    Von dem Aufruhr, der dieser Frage folgte, bekam Miley so gut wie nichts mit. Sie zog es vor, erst einmal im ersten Stock zu verschwinden, um sich im Badezimmer frisch zu machen. Allerdings waren die Musik und das Gekreische und Gegröle auch bis dahin zu hören. Das störte sie jedoch nicht. Sollten die anderen ruhig ihren Spaß haben, sie wollte keinem etwas vermiesen. Nur für sie war diese Stripshow definitiv zu viel gewesen.
    Sie setzte sich auf den Klodeckel und versuchte, sich ein wenig zu beruhigen. Noch immer ging ihr Atem schnell, und ihr Puls raste. Sie sollte sich jetzt wirklich etwas zusammenreißen, sonst erklärten ihre Freundinnen sie am Ende noch für verrückt. Aber vielleicht war sie das ja auch wirklich? Normal kam ihr das eigene Verhalten jedenfalls nicht vor. Verdammt, sogar Mrs Waltham war bei der Stripshow total abgegangen!
    Das Klopfen an der Badezimmertür riss sie aus ihren Gedanken. „Miley?“, erklang Junas Stimme. „Hey, ist alles in Ordnung bei dir?“
    Seufzend stand Miley auf und ging zur Tür hinüber, um sie aufzuschließen. Gleich darauf schob sich ihre Freundin zu ihr ins Bad. Das schlechte Gewissen stand Juna ins Gesicht geschrieben.
    â€žHör mal, es tut mir echt leid“, sagte sie. „Teri und ich dachten … Na ja, ehrlich gesagt war es sogar vor allem meine Idee. Ich dachte, das bringt ein bisschen Stimmung in die Bude, und gleichzeitig erlebst du noch mal was, bevor …“
    â€žBevor ich was?“, fuhr Miley sie an. „Bevor ich einen Typ heirate, den keiner leiden kann? Bevor ich eine langweilige Hausfrau werde, die sich nicht mehr für ihre Freundinnen interessiert? Meinst du das?“
    â€žIch …“ Juna schüttelte den Kopf. „Ach was, du willst es offenbar nicht verstehen. Es ging einfach nur darum, dir eine Freude zu machen, mehr nicht. Ich hab einfach nicht daran gedacht, dass so was nichts für dich ist. Tut mir leid; eigentlich sollte ich dich besser kennen. Und außerdem …“ Sie ließ die Schultern

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