Solange du atmest
âTut mir leid, aber da fällt mir nur USS Enterprise ein â und das hilft uns ja wohl auch nicht weiter.â
âHat Craig hier eigentlich kein Internet?â, fragte Juna.
âDoch, klarâ, erwiderte Miley. âSein Computer steht drüben im Wohnzimmer, aber ich kenne das Passwort nicht.â
Teri grinste breit. âKein Problem â Passwörter knacken ist eine meiner leichtesten Ãbungen.â
Kaum einer, der Teri zum ersten Mal begegnete, konnte sich vorstellen, dass diese zierliche Blondine ein richtiger Computercrack war. Doch wer sie einmal in Aktion sah, musste seine Meinung schon bald revidieren. Nicht umsonst gehörte sie an der Uni zu den Top Ten der besten Studenten, und zwar fachgebietsübergreifend.
Sie saà kaum fünf Minuten an Craigs Computer, da hatte sie auch schon sämtliche Passwortbarrieren überwunden und öffnete den Internetbrowser.
âOkay, Leuteâ, verkündete sie. âEs kann losgehen!â
Als Erstes tippte sie nur die Abkürzung USS in das Suchfenster des Internetbrowsers, doch das Ergebnis umfasste mehr als zwei Millionen Treffer, von denen die meisten sich auf amerikanische Flugzeugträger und Schiffe bezogen.
âGut. Lasst uns mal überlegen.â Fletcher runzelte die Stirn. âWie Miley schon sagte, sieht der Schlüssel aus, als gehöre er zu einem groÃen Spind oder einem SchlieÃfach. Vielleicht können wir die Suche so eingrenzen.â
Teri nickte. âOkay, ich versuche es noch mal mit den Begriffen âUSSâ und âAufbewahrungâ. Und da wir einfach mal davon ausgehen, dass sich das Ganze hier irgendwo in Florida befindet, grenzen wir die Suche auch noch lokal ein.â Sie kaute angespannt auf ihrer Unterlippe, so wie sie es immer tat, wenn sie konzentriert an etwas arbeitete. âGut, schauen wir doch mal, was dabei herauskommt.â
Dieses Mal war die Anzahl der Treffer schon wesentlich übersichtlicher. âDa!â, rief Juna und deutete auf einen Artikel über eine Firma namens Universal Self Storage . âMach den mal auf, Teri!â
âBingo!â, sagte Fletcher, als kurz darauf die Seite einer Firma auf dem Bildschirm erschien, die Lagerräume in der Nähe des Flughafens anbot. Sie hatten SchlieÃfächer und Räume in allen GröÃen, von einer Halle bis zur Hundehütte. Wer sich einmietete, hatte mit seinem Schlüssel jederzeit Zugang zu seinem Objekt, und zwar 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr.
Miley nickte langsam. âDas muss es sein. Es passt einfach perfekt. Aber was, um alles in der Welt, soll Craig da aufgewahren?â
âDas werden wir auch noch rausfinden!â, entgegnete Fletcher entschlossen. âAlso los, Leute â worauf warten wir noch?â
1. November, 00:15 Uhr, Gelände des Flughafens, Tampa, Florida
Die Lagerräume von Universal Self Storage befanden sich auf einem ungenutzten Teil des Tampa International Airport. Er war über eine Zufahrt zu erreichen, an der Fletcher erst ein paarmal vorbeifuhr, ehe er sie entdeckte.
Doch dann standen sie schlieÃlich vor dem Gittertor eines Gebäudes, das mit einem ziemlich groÃen Schloss gesichert war, das erstaunlich primitiv aussah. Startende und landende Flugzeuge jagten ständig höllisch laut direkt über ihre Köpfe hinweg. Es war kein Ort, an dem man sich freiwillig länger aufhielt.
âNa losâ, sagte Fletcher. âProbier, ob du das Tor aufbekommst.â
Mileys Finger zitterten leicht, als sie den Schlüssel aus dem Lüftungsschacht in Craigs Wohnung ins Schloss steckte. Dann atmete sie tief durch und drehte ihn herum.
Er passte.
Das Tor schwang auf.
Sie lieÃen die Wagen drauÃen stehen und betraten das Gelände der Lagerfirma. Am vordersten Gebäude, in dem sich wahrscheinlich die Verwaltung befand, hing ein Ãbersichtsplan.
âWie lautete noch mal die Nummer auf dem Schlüssel?â, fragte Juna.
â2-8-8-3-2â, erwiderte Miley. âKannst du auf dem Plan erkennen, wo wir hinmüssen?â
âSo, wie es aussieht, bezeichnet die erste Ziffer die GröÃenordnung des jeweiligen Lagers. Die 2 heiÃt also, dass es sich um einen eher kleinen Raum handelt, etwa so groà wie eine Abstellkammer. Und wenn ich es richtig verstehe, bedeutet die 8, dass es sich um den östlichen Teil des Geländes handelt, also â¦â Sie überlegte kurz, dann deutete sie
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