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Solange du atmest

Solange du atmest

Titel: Solange du atmest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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der Wohnung umsahen. „Natürlich wirst du Craig wiedersehen, das ist doch klar.“
    â€žAch ja? Und wer sagt mir das? Mensch, wir wissen doch nicht mal, was der Entführer wirklich will. Normalerweise wollen solche Typen Lösegeld, aber darum scheint es hier doch nicht zu gehen. Stattdessen stellt er mir irgendwelche Aufgaben und versucht offenbar, mir die Augen über Craig zu öffnen. Und …“ Sie schüttelte den Kopf. „Irgendwie gelingt es ihm ja auch. Ich meine, ich weiß doch nicht mal, was noch sein wird, wenn Craig wieder frei ist. Wir wollten morgen heiraten, und jetzt muss ich einsehen, dass er mich von vorn bis hinten belogen hat.“
    â€žKomm schon“, sagte Juna. „Das mit seinen Eltern, ja, das stimmt. Da hat er dir nicht die Wahrheit gesagt. Aber wer weiß, was für Gründe er dafür hat. Wir müssen uns jetzt erst mal auf das Wesentliche konzentrieren. Und das ist immer noch, Craig freizubekommen.“
    Miley nickte. „Du hast ja recht. Ich flenn hier herum, während Craig … O Gott, ich darf gar nicht darüber nachdenken.“
    â€žDann tu es auch nicht.“
    â€žAlso, diese Bude ist echt der Hammer“, sagte Teri begeistert. „Was hat Craig dir noch mal gesagt, wie er sich das leisten kann?“
    â€žSponsored by Daddy, was sonst?“ Miley verdrehte die Augen. „Noch Fragen?“
    Fletcher sah sie verständnislos an. „Hat dich das eigentlich nie gestört? Ich meine, du hast doch früher nie was von Leuten gehalten, die sich alles von ihren Eltern finanzieren lassen.“
    â€žFängst du schon wieder damit an?“, fuhr Miley ihn an. Langsam ging Fletchers Verhalten ihr wirklich auf die Nerven. Sie bangte hier um das Leben ihres Verlobten, und Fletcher hatte nichts Besseres zu tun, als eben diesen immer wieder herunterzuputzen. Vielleicht hatte Teri wirklich recht. Vielleicht hätte sie Fletcher wirklich mal klipp und klar sagen sollen, dass aus ihnen beiden niemals ein Paar werden würde. Kurz versetzte sie sich in seine Lage. Was, wenn sie sich plötzlich in ihn verliebt hätte, und er würde morgen eine andere heiraten? Wäre sie nicht auch enttäuscht? Eifersüchtig? Und hatte sie ihm vielleicht doch, und sei es unbewusst, immer wieder Hoffnungen gemacht? Bei so was reichte ja schon ein einfaches Lächeln aus oder ein nettes Wort, eine Geste … Sie schüttelte den Kopf. Das war jetzt eindeutig der falsche Zeitpunkt, um sich über so etwas den Kopf zu zerbrechen!
    â€žJetzt lass doch endlich mal gut sein, Fletcher“, sagte Juna. „Das spielt jetzt wirklich keine Rolle.“ Sie sah sich suchend um. „Sieht einer von euch ein Lüftungsgitter?“
    â€žHier“, rief Teri, die sich das Schlafzimmer vorgenommen hatte, kurz darauf. „Kommt rüber, ich hab’s gefunden!“
    Das, was sie suchten, befand sich hinter dem Kopfteil von Craigs Bett. Mit vereinten Kräften hoben die vier Freunde den riesigen Koloss aus weißem Holz und Milchglas an und schoben ihn zur Seite. Dahinter kam das Lüftungsgitter zum Vorschein. Es maß nur ungefähr zehn mal zehn Zentimeter und war normalerweise mit vier Schrauben an der Wand befestigt. Miley bemerkte jedoch gleich, dass drei Schrauben fehlten – wahrscheinlich absichtlich, um das Gitter leichter ab- und anbauen zu können.
    Fletcher hatte ein Taschenmesser dabei, sodass sie sich nicht erst auf die Suche nach einem Schraubenzieher machen mussten. Er setzte sich auf den weichen cremefarbenen Hochflorteppich, mit dem auch der Rest der Wohnung ausgelegt war, und fing an zu werkeln.
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis er das Gitter abgebaut und den verborgenen Schlüssel aus dem Schacht geholt hatte, der dahinter lag. Ohne ihn sich näher anzusehen, reichte er ihn an Miley weiter.
    Die sah ihn stirnrunzelnd an. „Sieht aus wie von einem Schließfach oder so“, sagte sie nach einer Weile. „Hier, seht mal, es ist eine Nummer eingraviert, und … Ja, ich glaube, da steht noch ein Wort drunter. Moment …“ Sie schaltete die Nachttischlampe neben dem Bett an und hielt den Schlüssel direkt unter den Lichtstrahl. „Die Gravur ist ziemlich undeutlich, aber wenn mich nicht alles täuscht, müsste es USS heißen.“ Fragend blickte sie in die Runde. „Kann damit einer was anfangen?“
    â€žUSS“, wiederholte Teri nachdenklich.

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