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Solange es hell ist

Solange es hell ist

Titel: Solange es hell ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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sinnend. »Das frage ich mich auch.« Dann beugte er sich unvermittelt über die Leiche des Mädchens und bog die Finger ihrer anderen Hand zurück, die etwas fest umklammerten. Sowohl er als auch der Junge stießen einen Schrei aus. In Nancys Hand lag ein roter Stein, der funkelte und Feuer versprühte.
    »Aha!«, rief Poirot. Seine Hand verschwand blitzschnell in seiner Hosentasche und kam leer wieder heraus.
    »Der Rubin aus dem Knallbonbon«, sagte Johnnie verwundert. Als sich sein Begleiter dann vorbeugte, um den Dolch und den blutgetränkten Schnee zu untersuchen, stieß er hervor: »Das kann kein Blut sein, Monsieur Poirot. Das ist Farbe. Das ist doch nur Farbe.«
    Poirot richtete sich auf.
    »Ja«, sagte er ruhig. »Sie haben Recht. Es ist nur Farbe.«
    »Aber wie…« Der Junge brach ab. Poirot beendete den Satz für ihn.
    »Wie wurde sie getötet? Das müssen wir herausfinden. Hat sie heute Morgen etwas gegessen oder getrunken?«
    Während er sprach, ging er zurück zum Weg, wo die anderen warteten. Johnnie folgte dicht hinter ihm.
    »Sie hat eine Tasse Tee getrunken«, sagte der Junge. »Mr Levering hat sie ihr gemacht. Er hat eine Spirituslampe in seinem Zimmer.«
    Johnnies Stimme war laut und klar. Levering hörte die Worte.
    »Habe immer eine Spirituslampe bei mir, wenn ich unterwegs bin«, verkündete er. »Meine Schwester war in den letzten Tagen sehr froh darüber – wollte ja nicht ständig das Personal belästigen.«
    Poirot senkte den Blick, fast entschuldigend, wie es schien, auf Mr Leverings Füße, die in Pantoffeln steckten.
    »Sie haben die Schuhe gewechselt, wie ich sehe«, murmelte er freundlich.
    Levering starrte ihn an.
    »Aber Monsieur Poirot«, rief Jean, »was sollen wir denn jetzt tun?«
    »Da gibt es nur eins zu tun, wie ich bereits sagte, Mademoiselle. Wir müssen die Polizei holen.«
    »Ich gehe!«, rief Levering. »Ich brauche nur einen Moment, um meine Stiefel anzuziehen. Aber Sie sollten nicht länger hier draußen in der Kälte bleiben.«
    Er verschwand im Haus.
    »Er ist sehr rücksichtsvoll, dieser Mr Levering«, murmelte Poirot leise. »Wollen wir seinen Rat annehmen?«
    »Sollten wir nicht Vater wecken – und die anderen?«
    »Nein«, sagte Poirot scharf. »Das ist absolut nicht erforderlich. Bis die Polizei eintrifft, darf hier draußen nichts angerührt werden. Wollen wir nicht hineingehen? In die Bibliothek? Ich habe Ihnen eine kleine Geschichte zu erzählen, die Sie vielleicht von diesem traurigen und tragischen Vorfall ablenken wird.«
    Er ging voran, und alle folgten ihm.
    »Die Geschichte handelt von einem Rubin«, sagte Poirot, während er es sich in einem bequemen Sessel gemütlich machte. »Einem sehr berühmten Rubin, der einem sehr berühmten Mann gehörte. Ich werde Ihnen nicht seinen Namen nennen – aber er ist einer der Großen dieser Erde. Eh bien, dieser große Mann, er kam nach London, inkognito. Und da er nicht nur ein großer Mann war, sondern auch ein junger und leichtsinniger Mann, ließ er sich mit einer hübschen jungen Dame ein. Die hübsche junge Dame, sie machte sich nicht viel aus dem Mann, aber sie machte sich sehr viel aus seinem Besitz – so viel, dass sie eines Tages mit dem historischen Rubin verschwand, der seit Generationen seiner Familie gehört hatte. Der arme junge Mann, er befand sich in einem großen Dilemma. Er soll in Kürze eine edle Prinzessin heiraten, und er wünscht keinen Skandal. Er kann unmöglich zur Polizei gehen, also kommt er statt dessen zu mir. Er sagt: ›Bringen Sie mir meinen Rubin zurück.‹ Eh bien, ich weiß einiges über diese junge Dame. Sie hat einen Bruder, und die beiden haben so manchen raffinierten Coup ausgeführt. Es trifft sich, dass ich weiß, wo sie Weihnachten verbringen. Mr Endicott, den ich zufällig kenne, hat die Liebenswürdigkeit, mich ebenfalls einzuladen. Aber als die hübsche junge Dame hört, dass ich eintreffe, ist sie sehr alarmiert. Sie ist intelligent, und sie weiß, dass ich hinter dem Rubin her bin. Sie muss ihn unverzüglich an einem sicheren Ort verstecken; und nun raten Sie, wo sie ihn versteckt – in einem Plumpudding! Ja, Sie sind zu Recht überrascht. Die hübsche junge Dame rührt mit den anderen, und sie wirft ihn in eine Puddingschüssel aus Aluminium, die sich von den anderen unterscheidet. Durch einen seltsamen Zufall wurde dieser Pudding am Weihnachtstag serviert.«
    Die Tragödie war für einen Moment vergessen, und alle starrten Poirot mit offenem Mund

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