Solange es hell ist
bevor sie nach Devon zurückkehrte, da ihre Tochter erkrankt war. Christie und Crookall verbrachten mehrere Tage damit, die Details der Schatzsuche zu erörtern, und besuchten verschiedene Orte und Stätten, um zu entscheiden, wo der Schatz versteckt werden sollte und welche Form die Hinweise haben sollten.
Die daraus resultierende Geschichte Manx Gold wurde Ende Mai vom Daily Dispatch in fünf Folgen veröffentlicht. Der Dispatch erschien in Manchester und war vermutlich deshalb ausgewählt worden, weil das Komitee ihn für die Tageszeitung hielt, die potenzielle englische Besucher der Insel wohl am ehesten lasen. Zusätzlich wurde Manx Gold in Form einer Broschüre herausgebracht, von der eine Viertelmillion Exemplare an die Hotels und Pensionen der Insel verteilt wurden. Die fünf Hinweise wurden separat veröffentlicht (sie sind im Text mit * gekennzeichnet), und als der Tag, an dem der erste im Dispatch erscheinen sollte, näher rückte, rief das June Effort Committee jedermann auf, »mitzumachen, um den größtmöglichen Werbeeffekt [für die Schatzsuche] zu erzielen«. Mehr Fremdenverkehr bedeutete mehr Einnahmen, und so wurden auch mehrere hundert »Heimkehrer« darauf aufmerksam gemacht, die in die Vereinigten Staaten ausgewandert waren und im Juni als Ehrengäste auf der heimatlichen Insel erwartet wurden. Wie es in der damaligen Werbung hieß, war dies »eine Gelegenheit für alle Amateurdetektive, ihr Können unter Beweis zu stellen«. Um mit Juan und Fenella konkurrieren zu können, wurde empfohlen, genau wie die beiden auf »ausgezeichnetes Kartenmaterial… diverse Führer mit Beschreibungen der Insel… ein Buch über die Folklore [und] ein Buch über die Geschichte der Insel« zurückzugreifen. Die Auflösungen zu den Hinweisen finden sich im Nachwort der Geschichte.
Die Schatzsuche
Old Mylecharane lebte nahe dem Meer,
Hoch droben in luftigen Höh’n.
Sein Land war vor Ginster so golden und gelb,
Sein Töchterchen jung und so schön.
»Ach Vater, man sagt, du hast Schätze ohn Zahl,
Doch versteckt sind sie, sehn nicht den Tag.
Das einzige Gold ist der Ginster allhier;
Was hast du getan damit, sag?«
»Mein Gold liegt versperrt in einer Truhe aus Holz,
Die ich warf in die See und die sank.
Und dort ruht es, schimmernd wie ein Anker aus Stahl,
So sicher und fest wie die Bank.«
»Ich mag dieses Lied«, sagte ich anerkennend, als Fenella geendet hatte.
»Das solltest du auch«, sagte Fenella. »Schließlich handelt es von unserem Vorfahr, deinem und meinem. Dem Großvater von Onkel Myles. Er hat sich mit Schmuggeln ein Vermögen erworben und es irgendwo versteckt, und kein Mensch weiß, wo.«
Ahnenkunde ist Fenellas starke Seite. Sie interessiert sich für alle ihre Vorfahren. Meine Neigungen sind rein moderner Natur. Die schwierige Gegenwart und die ungewisse Zukunft nehmen meine ganze Energie in Anspruch. Aber ich mag es, wenn Fenella die alten Balladen von der Isle of Man singt.
Fenella ist hinreißend. Sie ist meine leibliche Cousine und außerdem, von Zeit zu Zeit, meine Verlobte. Wenn bei uns finanzieller Optimismus herrscht, sind wir verlobt. Wenn uns eine entsprechende Woge des Pessimismus erfasst und uns klar wird, dass wir noch mindestens zehn Jahre mit dem Heiraten warten müssen, entloben wir uns wieder.
»Hat denn noch nie jemand versucht, den Schatz zu finden?«, erkundigte ich mich.
»Und ob! Aber man hat ihn nie gefunden.«
»Vielleicht hat man die Sache nicht systematisch angepackt.«
»Onkel Myles hat es mal allen Ernstes versucht«, sagte Fenella. »Er meinte, jeder Mensch mit ein bisschen Grips sollte eigentlich imstande sein, eine leichte Aufgabe wie diese zu lösen.«
Das klang ganz nach unserem Onkel Myles, einem kauzigen und exzentrischen alten Herrn, der auf der Isle of Man lebte und einen Hang zu kategorischen Aussagen hatte.
Genau in diesem Moment kam die Post – und der Brief!
»Allmächtiger!«, rief Fenella aus. »Wenn man vom Teufel spricht – von Engeln, meine ich. Onkel Myles ist tot!«
Sowohl sie als auch ich hatten unseren exzentrischen Verwandten nur zweimal gesehen, sodass keiner von uns vorgeben konnte, zutiefst betroffen zu sein. Der Brief kam von einer Anwaltskanzlei in Douglas und teilte uns mit, dass laut Testament von Mr Myles Mylecharane, verschieden, Fenella und ich zu gleichen Teilen Erben seines Nachlasses waren, bestehend aus einem Haus in der Nähe von Douglas und einem verschwindend kleinen Einkommen.
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