Soldat des Imperiums
Explosion.«
Kyle dachte darüber nach. »Was ist mit A-Cee passiert?«
Jan schnippte mit den Fingern. »Natürlich! Sie nahmen ihn mit, wedelten mit einer Uniform vor seinen Sensoren herum, und wumm! Armer Kerl. Ich mochte ihn.«
Nathan hatte eine Klasse-B-Uniform getragen, als Kyle ihn das letzte Mal gesehen hatte. Rache, wenn es das überhaupt war, brachte nicht die Befriedigung, die er erwartet hatte.
Ihre Stiefel klapperten über das Deck, als Kyle und Jan den langen, strahlendweißen Korridor hinuntermarschierten. Obwohl das Schiff von allen möglichen Wesen bevölkert war, von denen keines die peinliche Genauigkeit an den Tag legte, die man an Bord eines imperialen Schiffes erwartete, bestand kein Zweifel an ihrem Enthusiasmus. Dienstpersonal eilte auf die Einsatzstationen, Droiden wirbelten hier hin und dorthin, und ein Gefühl aufgestauter Energie schien die Luft zu durchdringen.
Das kürzlich umgetaufte Schlachtschiff New Hope war mehr als sechshundert Meter lang. Sie war alt, langsam und trotz der Bemühungen, ihre Waffensysteme aufzurüsten, schlecht bewaffnet. Das alles war Kyle bekannt, aber er war von der Größe des Schiffs, dem Mut seiner freiwilligen Besatzung, und den Anstrengungen, es wieder einsatzfähig zu machen, beeindruckt.
Das Schlachtschiff war lange als eine Art Kriegsmuseum in der Umlaufbahn von Chur-ba stationiert gewesen. Die Allianz hatte vier Raumschlepper benutzt, um es aus der Anzie-hungskraft des Planeten zu befreien und abzuschleppen. Wohin sie verschwunden waren und wie die Instandsetzung durchgeführt worden war, blieb ein Geheimnis. Aber die Folgen waren beeindruckend. Besonders unter psychologischen Gesichtspunkten, denn der Überfall ließ die Allianz stark aussehen, und das Imperium schwach.
»Nun«, sagte Jan, als sie um eine Ecke bogen, »was denkst du?«
Kyle lächelte. »Du hattest recht, Jan ... Sie ist beeindruckend. Zu schade, daß ein Zerstörer der Victory-Klasse sie jederzeit außer Gefecht setzen könnte.«
Das war nicht der herzliche Zuspruch, auf den Jan gehofft hatte, also ließ sie das Thema fallen. »Ich denke, du wirst Mon Mothma mögen. Alle mögen sie.«
Kyle fiel die vertrauliche Art auf, mit der Jan von Mothma sprach, fragte sich, ob alle Rebellen so unbefangen waren, und nahm an, daß dem so war.
Die beiden bogen um eine Ecke, gingen einen kurzen Korridor entlang und blieben vor zwei schwerbewaffneten Wachen stehen. Jan forderte Kyle auf, seine ID-Karte in einen der neu aufgestellten Scanner zu stecken, wartete bis sie wieder zum Vorschein kam, und zeigte auf seinen Blaster. Kyle fühlte sich unbehaglich, als eine der Wachen seine Pistole beschlag-nahmte und die andere ihn abtastete. Anscheinend zufriedengestellt, öffneten sie die Türen, und Jan führte ihn hindurch. »Viel Spaß bei deinem Treffen, Kyle. Ich sehe dich später.«
Der Ex-Offizier nickte, trat durch das Portal und hörte, wie sich die Türen hinter ihm schlossen. Die Kabine, erbaut nach vorimperialen Standards, war groß, aber muffig. Einige der Möbel waren mehr als hundert Jahre alt. Die einzige Bewohnerin, eine Frau, die Kyle auf Mitte Vierzig schätzte, drehte sich um, um ihn zu begrüßen. Sie hatte kurzes, kastanienbrau-nes Haar, grünliche Augen und trug ein langes, weißes Gewand. Energie knisterte um sie herum, und Kyle konnte förmlich die Kraft ihres Geistes spüren. »Sei gegrüßt, Kyle. Es ist mir ein Vergnügen, dich kennenzulernen. Es tut mir leid, was deinem Vater zugestoßen ist. Er war ein wichtiger Führer.«
Kyle, der überrascht war, daß sie seinen Vater kannte, vergaß seine Manieren. »Sie kannten meinen Vater?«
Mon Mothma schüttelte den Kopf. »Nicht persönlich, aber durch einen gemeinsamen Freund, einen Jedi namens Rahn. Er hatte sehr großen Respekt vor deinem Vater und läßt dich grüßen.«
Kyle war wie gelähmt. Sein Vater hatte einen Jedi gekannt? Und sich den Respekt des Jedi verdient? Was hatte man sonst noch vor ihm verborgen?
Mon Mothma, die nichts von Kyles Gedanken ahnte, deutete auf einen Konferenztisch, der von Stühlen umringt war. »Bitte, mach es dir bequem.«
Kyle folgte ihrer Bitte. Mon Mothma setzte sich an eine Ecke des Tisches. »Jan sagte mir, daß du für uns als Agent arbeiten möchtest. Warum?«
Kyle, der nicht im geringsten mit einer Befragung gerechnet hatte, war verblüfft. Daher waren seine Worte direkter und ehrlicher, als sie es sonst gewesen wären. »Ich will die Leute finden, die meinen Vater ermordet
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