Soldat des Imperiums
genau zu. Jemand, ich vermute Gouverneur Donar, weiß über dich und die anderen Bescheid. Sie könnten jeden Moment kommen.«
Jan war viel zu professionell, um sich mit Fragen aufzuhalten. »Verstanden. Pack ein paar Sachen, und triff uns im Hangar.«
Kyle schlug auf den Ausknopf, hatte ein schlechtes Gewissen, weil er Nathans Vertrauen mißbraucht hatte, und erinnerte sich an das Bild mit dem abgeschlagenen Kopf seines Vaters. Sein Mund bildete eine harte, schmale Linie, als er sich die imperiale Pistole um die Hüften schnallte, seine persönliche Habe in einen großen Beutel warf und die Kabine verließ.
Seine Uniformen, mit Ausnahme der einen, die er trug, blieben im Schrank.
Jan spähte durch das Guckloch, versicherte sich, daß der Eingangsbereich frei war und öffnete die Luke. Ein schneller Blick bestätigte, daß der Gang leer war. Sie wandte sich an den Droiden. »Uns bleibt nicht viel Zeit, A-Cee. Laß uns verschwinden.«
Der Droide überprüfte die Helligkeit, um sicherzugehen, daß seine Blende richtig eingestellt war, schaltete auf Aufnahme und folgte Jan auf den Flur. Sie hatten nicht mehr als ein paar Meter zurückgelegt, als eine Stimme rief, »He, ihr da! Stehenbleiben!« Ein Schuß aus dem Blaster unterstrich die Worte.
Jan schrie »Lauf!«, erwiderte das Feuer und folgte ihrem eigenen Rat.
A-Cee, der ohnehin nicht sehr schnell war, verlor noch mehr Zeit, da er stehenblieb, um Slyder und die zur imperialen Armee gehörenden Besatzungsmitglieder, die man zu seiner Unterstützung rekrutiert hatte, aufzunehmen. Der Captain, eine der vielen Enkelinnen des alten Haj, hatte sich geweigert, für eine Seite Partei zu ergreifen.
Ondi wäre stolz darauf gewesen, wie A-Cee eine vier Sekunden-Szene aufnahm, und sich vergewisserte, daß alles im Kasten war, ehe er davon taumelte. Aber er kam nicht weit.
Slyders Energiestrahl traf ihn mitten im Rücken, bohrte ein Loch durch einen seiner Subprozessoren und löste eine Notabschaltung aus. Der Droide brach zusammen, als sich Jan umsah.
Sie stieß einen Fluch aus, verschwand um eine Ecke und rannte noch schneller.
Kyle sprang aus der Schleuse, rannte über das Deck und entdeckte Rosco. Er wiegte einen Blasterkarabiner in seinen Armen und schien bereit, ihn zu benutzen.
»Ist Jan schon da?«
»Noch nicht.«
»Was ist mit Waller?«
Der Rebell zeigte mit seinem Daumen auf das Cockpit. »Im Geschützturm.«
»Okay – ich starte den Motor – du gibst Jan und A-Cee Deckung.«
Rosco verzog das Gesicht. »Wer hat dich denn zum Imperator ernannt?«
»Kannst du die Kiste fliegen?«
Rosco schüttelte den Kopf. »Nee, Jan ist der Pilot.«
»Nun, ich kann's aber.«
»Freut mich, das zu hören, Admiral, aber wie willst du diese Türen öffnen?«
Kyle sah sich die gewaltigen Druckluken an, fragte sich, wie er ein so offensichtliches Problem übersehen konnte, und bemühte sich, zuversichtlich zu klingen. »Du gibst Jan Dek-kung. Den Rest erledige ich.«
Kyle stieg die Rampe hinauf, wandte sich in Richtung Cockpit und ging durch den Gang. Waller ließ sich aus der oberen Kanzel fallen, sah Kyles O.K.-Zeichen und kehrte auf seinen Posten zurück.
Jan hatte Kyle erlaubt, die Schiffssysteme nach der Reparatur zu starten, und der Zugangscode war ihm noch im Gedächtnis geblieben. Er gab die Zahlen ein, sah wie das Bedie-nungsfeld aufflackerte und schnappte sich einen Kopfhörer. »Truly Sorry an Flugkontrolle.«
Die Frau klang gelangweilt. »Hier Kontrolle – sprechen Sie.«
»Erbitte Erlaubnis, Hangar in fünf Minuten zu verlassen.«
Die Stimme der Frau klang streng. »Sehr witzig, Sorry. Antrag auf Abflug muß mindestens dreißig Stunden vor dem Start gestellt werden. Erlaubnis verweigert.«
Kyle vergewisserte sich, daß Rosco weit genug entfernt stand, startete die Repulsoren und schaukelte das Schiff auf die Rollbahn zu. Einen Raumer wie die Sorry hatte er noch nie geflogen, und sie schwankte wie ein Soldat auf Urlaub. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
»Kontrolle an Sorry! Kehren Sie auf Ihren Platz zurück, schalten Sie die Maschinen aus, und lassen sie die Rampe runter.«
Kyle versuchte, in alle Richtungen gleichzeitig zu sehen, während er in das Mikrofon sprach. »Nichts zu machen, Kontrolle. Öffnet die Türen oder ich öffne sie für euch.«
»Sie haben nicht genug Feuerkraft«, erwiderte die Frau grimmig. »Kehren Sie auf Ihren Platz zurück, ehe jemand verletzt wird.«
Kyle überprüfte die Waffenauswahl, entdeckte, daß
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