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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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lagen in zwei ausgebrannten Ag-roMech-Wracks die Überreste eines Vaters und seines ältesten Sohnes.
    »Sie müssen hängen. Auf der Stelle sollen sie hängen!«, spie die Witwe in eiskalter Wut, als Ben-jork auf sie zutrat.
    »Auf Alkalurops werden verurteilte Mörder gehängt, frapos?«
    »Ja, Sir«, bestätigte der junge Mann neben ihr.
    »Diese Männer sind meine Gefangenen«, stellte Benjork fest. »Sie haben gemäß den Gesetzen des Krieges kapituliert. Ich kann Ihnen nicht gestatten, Anklägerin, Richterin und Henkerin in einem zu sein, Ma'am.«
    »Sie bilden sich wohl ein, Sie wären was Besseres als ich - was Besseres als wir«, zischte die Frau. Ihre Augen waren eisige Schlitze.
    »Ich bin nicht besser als Sie, Ma'am. Ich halte mich nur an die für mich geltenden Gesetze. Falls diese Männer gegen das Gesetz verstoßen haben, wird man sie anklagen, vor Gericht stellen und verurteilen. Es ist nicht unsere Sache, der Justiz vorzugreifen.«
    »Ma, es ist heute schon genug Blut geflossen. Lass es den Richter entscheiden. Nichts kann uns die beiden zurückbringen«, sagte der junge Mann.
    Schließlich brach die Frau in Tränen aus, stützte sich auf ihren Sohn und wandte sich ab.
    Benjork betrachtete die Gefangenen. »Was sind das für Leute, Hicks?«
    »Ein bunter Haufen, Sir. Ein paar Schläger aus der Gegend. Andere haben es irgendwie geschafft, sich auf einer anderen Welt einen Mech zu besorgen und sich von Santorini anwerben zu lassen. Der Schwarzfalke, den Sie erledigt haben, gehörte dem Boss dieser Bande. Feldmarschall der Sonderpolizei Pillow.«
    »Feldmarschall, franeg?«
    »Ich schwöre. Santorini befördert seine Leute für jeden Mist.«
    Benjork schüttelte den Kopf und wechselte das Thema. »Wo ist unser Führer?«
    »Er ist mit seinem Laster abgefahren. Hat gesagt, Nazareth muss schnell davon erfahren. Ich denke, ich kann seine Spuren zurückverfolgen.«
    Und so übernahmen die Geschützlaster beim Abzug die Spitze. Einer der Laster der Schwarz-Roten war mit einer kompletten Ausrüstung zur Umprogrammierung von Mechs ausgestattet, und zehn schlecht aufgerüstete schwarz-rote Mechs, gefahren von den zehn nächstbesten Milizanwärtern, gruppierten sich als Deckung um die erschöpften Flüchtlinge. Benjork führte die Miliz-Maschinen als Nachhut an. Falls sie auf weitere Schwarz-Rote trafen, stand ihnen ein harter Kampf bevor. Ihre Raketen waren verschossen und die Magazine ihrer Revolverkanonen so gut wie leer.
    Nazareth war bis auf ihren alten Führer verlassen. »Die meisten hier sin' nach Norden verschwunden, kaum dass se zum ersten Mal hier sind. Die, wo jeblieben sin', sin' schleunijst abjehauen, als se jehört ha'm, wat draußen beim Harlinger passiert is. Ich dachte mir, ich häng noch wat rum, für den Fall, dat noch jemand nix mitjekricht hat.«
    Sie tankten auf, dann machten sie sich auf den Weg zurück nach Norden. Der alte Viehbauer zeigte ihnen eine Abkürzung. Benjork hatte die Vermutung, dass sie die auch brauchen würden.
    L. J. wusste, dass sein Kunde wütend war. Im Augenblick meldete sich Santor ini nur noch, wenn er vor Wut kochte. Das waren auch die einzigen Gelegenheiten, da das Netz funktionierte. Daher wusste man sofort, woran man war, wenn der Comp fiepte und rot blinkte. Santorini rief grundsätzlich zum ungünstigsten Zeitpunkt an.
    Gerade kam L. J.s letzter Zug durchs Tor: staubig, übermüdet und von Kugeln durchsiebt. In großen Buchstaben stand auf allen Lastwagen: »Bitte, lasst uns in Frieden. Hebt euch die Kugeln für die Schwarz-Roten auf, die uns jagen.« L. J. wollte erfahren, was es damit auf sich hatte. Stattdessen schaltete er den Comp ein und sagte: »Ja, Mister Santorini. Was kann ich für Sie tun, Sir?«
    »Können Sie etwas für mich tun?«, kam die Antwort wie ein Peitschenhieb.
    »Ich bin dabei, mein Bataillon zusammenzuziehen, Sir. Einige weitere Züge sind heute eingetroffen. Sie waren bei der Ankunft in ziemlich schlechtem Zustand. Da draußen fliegen die Kugeln nur so.«
    »Banditen. Wenn Sie zu denselben Maßnahmen greifen würden wie meine Sonderpolizei, dann hätten Sie vielleicht weniger Ärger.«
    Oder noch sehr viel mehr, verkniff sich L. J. »Sir, wir sind keine Polizeieinheit. Wir operieren nach den Gesetzen des Krieges.«
    »Und diese verdammte Frau oben im Gleann-Mor-Tal führt einen Krieg gegen mich. Sie hat ihre Truppen in Bewegung gesetzt, um den Aufstand zu unterstützen und meine Polizei abzuknallen.«
    »Oh, ist es da draußen so

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