Soldatenehre
beschäftigt?«
»Nein, Sir. Um die Rekruten kann sich Sergeant Godfrey kümmern.«
Godfrey richtete sich mühsam gerade auf, kämpfte sich einen Salut ab und bestätigte. »Ja, Sir.« Durch zusammengebissene Zähne.
L. J. bot Grace O'Malley den Beifahrersitz des offenen Geländewagens an. Die beiden Männer, die sie nicht vorgestellt hatte, luden ihr Gepäck ins Heck. Der Tornister wirkte für seine Größe schwer. Schleppten diese Leute ihre Reichtümer mit sich herum? Er hatte noch nie jemanden getroffen, der ein derartiges Misstrauen gegen Banken hatte, aber Al-kalurops war auch ein interessanter Auftrag gewesen.
»Es ist bald Mittag. Haben Sie schon gegessen?«
»Ein Schiffsfrühstück, allerdings schon vor einer Weile.«
»Warum nehme ich Sie nicht zum Essen mit in den Offiziersclub?« Das schien ihr und den Männern auf dem Rücksitz zu gefallen.
»Sir, falls Sie mich am HQ absetzen«, schlug der Spieß vor. »Sie könnten mich nach dem Essen wieder dort abholen.«
»Das ist eine gute Idee, Banner.«
L. J. setzte ihn ab, wartete, bis er den mit weiß getünchten Steinen markierten Weg halb zurückgelegt hatte, dann erklärte er: »Ach, ich hätte ihm noch etwas sagen müssen. Entschuldigen Sie mich einen Moment.«
Ein leises »Banner« ließ Tanuso anhalten. »Druk-ken Sie mir einen Kostenplan für ein Bataillon aus. Zuzüglich eines fünfzigprozentigen Aufschlags. Der sollte aber aus den Zahlen nicht ersichtlich sein.«
»Ich verstehe, Sir. Wir wollen sie nicht ermutigen.«
»Richtig erkannt, Banner.«
Als L.J. wieder beim Wagen eintraf, unterbrachen seine drei Gäste ihr Gespräch. »Darf der Banner nicht mit uns essen?«, fragte Grace.
»Der Offiziersclub steht mir und meinen Gästen offen. Der Banner könnte ebenso mein Gast sein wie Sie. Im Regiment existiert jedoch eine lange Tradition, dass Offiziere nur unter sehr speziellen Umständen gemeinsam mit Unteroffizieren speisen. Häufig sind Traditionen das, was ein Regiment zusammenhält. Es wäre einfach nicht angemessen, dass der Banner heute an meinem Tisch sitzt.«
»Ich verstehe«, antwortete Grace O'Malley mit einem unergründlichen Lächeln.
Im Club bat ihn O'Malley, für alle zu bestellen. Niemand hatte einen Einwand gegen Kotelett mit Kartoffeln und Gemüse. Während des Essens sprach O'Malley über die Hitze auf Galatea und die Hässlichkeit der kriegsverwüsteten Landschaft. Erst, als sie die Mahlzeit beendet hatten, brachte sie das Gespräch auf den Wunsch Alkalurops', alles zu vermeiden, was ihren Planeten ebenso zurichten könnte.
»Ja, wir brauchen einen Schutz, aber wir wollen kein Angriffsziel werden wie Galatea. Natürlich wollen wir auch kein hilfloses Opfer sein«, erklärte sie und stellte das Wasserglas ab. »In früheren Kriegen haben wir uns selbst verteidigt, heute scheint das etwas schwieriger zu sein als für die damaligen Generationen.«
L. J. studierte die Überreste seines Fleischs. »Haben Sie eigene Erfahrungen in der Verteidigung gegen Angriffe?« Die nächsten fünf Minuten hörte er ihr zu, während sie ihre Sicht des Kampfes aus dem aufgerüsteten BergbauMech schilderte, der sich ihm entgegengestellt hatte. Eine weibliche Minenbesitzerin hat mir dermaßen viel Ärger gemacht? Er achtete darauf, sich diesen Gedanken nicht anmerken zu lassen, als der Navajo, Chato Blaues Wasser, die Vorbereitung der Fallen beschrieb, die seinen Schwebepanzer außer Gefecht gesetzt und seinem Koshi fast das Bein gebrochen hatten. Vielleicht sollten die Rauhreiter mehr auf Pioniere achten, dachte er und nickte. Dann berichtete O'Malley, was sie bei der Untersuchung des Kondor gefunden hatten, der nicht so gründlich unbenutzbar gemacht gewesen war, wie man ihm gemeldet hatte.
»Ja«, bestätigte er und nickte, als sie ihren Bericht abschloss. »Unsere Sensoren sind darauf kalibriert, Wärme, Metallkonzentrationen und elektronische Aktivität schon Kilometer vor unseren Scouts zu entdecken. Sie verstehen sicher, dass eine professionelle Militäreinheit Hinterhalte vermeiden will.«
»Und Sie werden verstehen, wie nötig Hinterhalte für eine Miliz sind, wenn sie irgendeine Chance haben will, einem solchen Angriff standzuhalten.«
L. J. winkte nach der Rechnung, zeichnete sie auf das Regimentskonto ab und dachte hektisch nach. Er war sich noch immer nicht sicher, auf was für einen Kontrakt diese Frau aus war. Bis er herausfand, was sie mit Miliz meinte, erschien ihm eine allgemeine Einführung darüber angebracht, was
Weitere Kostenlose Bücher