Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe

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Mädchen, die man in einer dermaßen gottverlassenen Gegend auflädt, dem Fahrer ihre Dankbarkeit zeigen.«
    »Mal sehen, wie dankbar ich in Galaport bin«, erwiderte Grace, nachdem sie die ersten zwölf Antworten, die ihr in den Sinn kamen, heruntergeschluckt hatte. Sie hatte kein Interesse daran, dass der Mann sie wieder auslud. Nach der Anzahl der Fahrzeuge zu schließen, die an ihnen vorbeigerauscht waren, galt Mitgefühl hier draußen in der Wüste als ein sehr knappes Gut.
    Er grinste sie lüstern an und beschleunigte. Der Andruck trieb sie in die Sitzpolster. »Vielleicht legst du besser den Gurt an, Kleines. Ich möchte nicht, dass du dir wehtust, wenn ich irgend so einem Idioten ausweichen muss.« Er selbst hatte einen FünfPunkt-Sicherheitsgurt umgelegt.
    Grace betrachtete den Gurt an ihrem Sitz. Er war vom selben Typ. Sie hatte Vids gesehen, in denen Fremdweltler Leute entführten, indem sie sie mit solchen Gurten fesselten. »Ich verlasse mich auf Ihre Fahrkünste.«
    Das ließ ihn hustend lachen, und er unterhielt sie mit einer Liste von Beinahe-Zusammenstößen, die einem kampfgestählten Söldner den Schweiß hätte auf die Stirn treiben können. Sie revanchierte sich mit Geschichten aus dem Bergwerk. Die nächste Stunde verbrachten sie mit dem Versuch, einander darin zu überbieten. Als die ersten Häuser an der Straße auftauchten, fragte der Fahrer sie, wo sie wohnte. »Noch nirgendwo«, gab Grace zu.
    »Na, ich hab vier Ladungen abzuliefern. Es gibt keinen Grund, dass du und deine Jungs dabei hier rumsitzt. Ich kenne eine anständige Unterkunft. Liegt zwar nicht auf meiner Strecke, aber ich kann euch ganz in der Nähe absetzen.«
    Grace und die anderen nahmen das Angebot an und stiegen an einer der nächsten Ampeln aus. »Drei Querstraßen da runter: >Hillmans Letztes Gefecht<. Ihr könnt es nicht verfehlen. Sag ihnen, sie sollen ein Zimmer für mich putzen.«
    »Wird gemacht«, antwortete Grace und fügte in Gedanken hinzu: In meinen Albträumen.
    Drei Querstraßen weiter fanden sie >Hillmans Letztes Gefecht<. Das Hotel nahm den ganzen Häuserblock ein. Die Pärchen, die es betraten, gefielen Grace gar nicht. »Ich vermute, hier vermietet man die Zimmer stundenweise. Möglicherweise sogar noch kürzer«, bemerkte Jobe.
    »Warum suchen wir uns nicht was anderes, Jungs, etwas weiter die Straße hinunter. Jemand etwas einzuwenden?« Das hatte keiner der beiden.
    Die >Bergflucht< sah zumindest von außen besser aus. Und sauberer. Grace und die beiden Männer waren die einzigen Gäste, die eincheckten. Aber sie sahen nirgendwo Zuhälter oder Prostituierte.
    »Wir hätten gern zwei Zimmer«, sagte sie zum Portier.
    »Gut, denn wir vermieten keene Einzelzimmer an drei Personen. Die Art Hotel sind wir nicht, wenn Se wissen, watt ich meine. Det Einzel ist doch für Sie, oder?«
    »Ja«, bestätigte Grace. »Hat es eine Wanne oder eine Dusche?«
    »Dusche. Wasser wird berechnet. Literweise.«
    Grace seufzte. Sie griff nach Wilsons Kreditkarte, aber dann überlegte sie es sich anders und fand einen losen Diamanten in ihrer Tasche. »Kann ich das Zimmer damit bezahlen?«
    »Keine Chance.« Der Portier schüttelte den Kopf. »Mein Boss sagt mir jeden Tag: >Stones oder die Tür.< Die is' hinter Ihnen.«
    »Kein Problem«, stellte Grace fest und holte die Karte hervor.
    Der Portier schob sie ins Lesegerät, dann runzelte er die Stirn. »Die Karte hat schon lange keener mehr benutzt.«
    »Ein altes Familienerbstück, das mir ein guter Freund anvertraut hat.«
    Der Mann pfiff durch die Zähne. »Der muss Ihnen ja sehr vertrauen«, sagte er, als er die Rechnung zum Unterschreiben über den Tresen schob. »Zwei Nächte Mindestaufenthalt. Wenn Se länger bleiben wollen, ham wir Wochenpreise.«
    »Ich gebe Ihnen morgen Bescheid«, sagte Grace und unterschrieb.
    »Es wird nichts erstattet«, warnte er sie, reichte ihr zwei Schlüsselkarten und deutete zum Aufzug.
    Eine Stunde später hatte Grace geduscht und fühlte sich zum ersten Mal, seit sie von Banditen in Alla-bad gehört hatte, wirklich sauber. Sie klopfte an die Tür der Männer.
    Jobe öffnete, und sie sah ein Zimmer, das um nichts größer war als ihres. Ein Braun in Braun in
    Braun gehaltenes Dekor half, den Staub und Dreck zu verbergen, den die Zimmermädchen übersehen hatten. Grace hatte in einer ihrer Schubladen schmutzige Unterwäsche gefunden. »Hat noch jemand Hunger?«
    Jobe kam sofort auf den Flur. Chato folgte, den Tornister auf dem Rücken. Nach