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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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mehreren Querstraßen und Gaststätten, an denen sie vorbeigegangen waren, weil sie zu fettig, zu teuer oder beides schienen, entschieden sie sich für ein Lokal, das E SSEN WIE BEI M UTTERN versprach.
    »Muttern muss Vattern mächtig auf dem Kieker gehabt haben, dass sie ihn vergiften wollte«, knurrte Jobe, als sie das Lokal eine Stunde später verließen. Die Hälfte ihres Essens lag noch auf den Tellern, die andere Hälfte wie Stein im Magen. »Meine Erstfrau hat wirklich kein Talent zum Kochen, aber selbst sie behandelt den Magen eines Mannes besser.«
    Die Nacht war dunkel. Durch den dichten Dunst war kein Mond zu erkennen. Sie gingen unter Straßenlaternen entlang, die - wenn überhaupt - nur flackerndes Licht spendeten. Auf halbem Weg zurück zum Hotel traten drei Männer zwischen parkenden Lastwagen hervor und verstellten ihnen den Weg. Sechs weitere schlenderten aus einer Gasse, die einen Augenblick zuvor noch einen verlassenen Eindruck erweckt hatte. Jobe schob Grace wortlos näher an die Hauswand.
    Messer, Keulen und Ketten tauchten in den Händen der Schläger auf, die sich Schulter an Schulter vor Grace aufbauten. Sie steckte die Hand in die Tasche und schaltete den Comp ein, aber statt des Netztons hörte sie nur Rauschen. Ein Störsender. »Ich hätte meinen Spazierstock mitnehmen sollen«, stellte Chato fest, zog die Arme aus den Riemen des Tornisters und bereitete sich darauf vor, ihn zu schwingen. Jobe zog den breiten Gürtel mit schwerer Kupferschnalle aus der Hose. Grace holte den Stahlkamm aus der Hüfttasche und drehte ihn so, dass die Nadelspitze aus ihrer Faust ragte.
    »Is' das alles, was ihr habt? Det wird lustig.« Jemand lachte, dann rief er: »Auf se!«
    Die Angreifer stürmten gleichzeitig auf sie ein. Neben Grace schlug Jobe mit dem Gürtel nach dem vordersten, erwischte ihn hart genug, um ihn fluchen zu lassen. Dann rammte er ihm die lederumwickelte Faust in den Leib, bevor er zurück zur Mauer tänzelte, um einem Hieb mit einer Metallkette auszuweichen.
    Grace trat auf einen herantrampelnden Schläger zu und sicherte sich mit ihrem Kamm dessen Aufmerksamkeit. Er bremste jäh ab und fiel nach hinten in die Arme eines anderen, der eine mit Nägeln gespickte Keule schwingen wollte. Beide stürzten ineinander verkeilt zu Boden, aber Grace war zu sehr damit beschäftigt, einen Messerstich mit dem Kamm abzufälschen, um es auszunutzen.
    Als sie sich an die Wand zurückzog, lagen drei Mann vor Chato auf dem Boden. Der schwere Tornister leistete ganze Arbeit. Nur standen sie jetzt zehn
    Angreifern gegenüber. »Diesmal keene Fehler, Jungs, damit ich nich' noch mehr holen muss«, befahl jemand.
    Der Messerstecher näherte sich Grace langsam und geduckt, Der Keulenschwinger benutzte seine Waffe mehr, um Jobe anzustoßen. Der, dem Grace fast einen zweiten Nabel verpasst hatte, war ebenfalls zurück, nur verwendete er diesmal einen metallenen Mülltonnendeckel als Schild.
    Sechs stürzten sich auf Chato.
    Er schlug zwei nieder, aber der Dritte, ein großer Kerl, bekam den Tornister zu packen und zog daran. Das lenkte den Navajo ab, und er übersah den Burschen, der ihm einen Tiefschlag versetzte und ihn zu Boden warf. Augenblicklich traten zwei Schläger auf ihn ein.
    »Hilf Chato!«, rief Grace und schlug nach dem Arm des Kerls mit dem Mülltonnendeckel. Er schrie auf und behinderte zum zweiten Mal den mit der Keule, aber der Messerstecher brachte Grace einen langen Schnitt am rechten Arm bei.
    Sie wechselte den Kamm in die Linke, die zwar schwächer war, aber unverletzt - und sah, dass sie es mit noch mehr Angreifern zu tun hatten. Zwei von ihnen hielten Jobes Arme fest, während zwei andere auf ihn einschlugen. Vier traten Chato, während ein Fünfter den Tornister hob, um ihn dem Navajo auf den Kopf zu schlagen.
    Der Bursche mit dem Messer verzog den Mund zu einem hässlichen Grinsen. »Wir werden uns amüsie-ren, Schätzchen, du und ich.« Dann trat er auf sie zu, im Gleichschritt mit den beiden anderen Schlägern hinter sich.
    Aus der Dunkelheit ertönte ein lautes: »Geister von Feuer und Wind, zu mir!«
    Ein »Für Schottland und St. Andrew!« vermischte sich damit.
    Plötzlich stand nur noch der Messerstecher vor Grace. »Hä?«, stieß er aus und drehte sich nach seiner plötzlich verschwundenen Bande um. Grace sprang vor und stieß ihm den fünfzehn Zentimeter langen Stahlstachel in die Eingeweide. Als er aufschrie, drehte sie den Kamm in der Wunde, dann trat sie zurück, als er das

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