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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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einem Handbuch vor. Er schüttelte den Kopf. »Wird kaum nötig sein. Seit dem Oktoberfest sind die Einheimischen verflucht abweisend, was, Mallary?« Die Führungsoffizierin verzog ärgerlich das Gesicht, nickte aber.
    »Es finden kaum noch Streifengänge statt«, stellte
    L. J. fest und blätterte durch die Berichte auf seinem Comp. »Was treiben die Einheimischen?«
    »Keine Ahnung, Sir«, antwortete Mallary. »Ich habe keine Ahnung, was auf dieser Welt vorgeht. Im Netz laufen keine Nachrichten mehr, nur noch Uralt-vids. Unseren Kunden kann ich nicht fragen, wen seine Schläger gerade in die Mangel nehmen. Das Bataillon ist blind, taub und stumm, Sir.«
    »Eine großartige Voraussetzung, abgeschlachtet zu werden«, bemerkte Art, bevor L. J. es tun konnte.
    Dieser warf einen Blick auf die Karte. Seine Truppen waren über zwölf Orte verteilt. Ursprünglich hatte ihm diese weite Aufstellung die Kontrolle über das Land geboten und einen weiten Einzugsbereich für die Rekrutierung neuer Truppen. Jetzt kostete sie ihn endlose Sicherheitsvorkehrungen und ließ ihm kaum noch Leute für Patrouillen außerhalb des Grenzzauns.
    »Mallary, wenn Sie das Bataillon aus dieser Versprengung zurückholen und konzentrieren würden, welche Städte würden Sie aufgeben? Wo würden Sie unsere Truppen zusammenziehen?«
    Sie tippte in ihren Compblock, und eine Karte erschien. »Die neuen Bergwerksgebiete um New York und New Pittsburgh unterliegen nicht der Kontrolle unseres Kunden. Als Problemzonen würde ich sie ignorieren.«
    »Ich ebenfalls«, bestätigte L. J. sofort.
    »Damit bleibt dieses Gebiet«, sagte sie und markierte einen großen Bereich rund um Dublin Town.
    »Allabad liegt südlich von uns, aber noch weiter südlich gibt es nicht mehr viel. Zu heiß, habe ich mir sagen lassen.«
    »Dieser ganze Planet ist zu heiß«, stöhnte Eddie.
    »Kleinlondon, Lothran und Banya liegen ebenfalls südlich von hier, aber ich vermute, dessen waren Sie sich bewusst, als Sie unser neues Hauptquartier gewählt haben«, stellte sie mit einem erfreuten Lächeln darüber fest, dass sie erkannt hatte, was ihr Vorgesetzter plante. »Im Norden liegt das Gleann-Mor-Tal. Soweit ich höre, soll es dort um diese Jahreszeit wunderschön sein. Besenginster, Disteln und Heidekraut blühen. Das erklärt, warum eine Menge Mechs sich angewöhnt haben, durch die Berge zu wandern.«
    Das überraschte den Rest des Stabs, nur L. J. nicht. »Wann haben diese öffentlichen Spaziergänge begonnen?«
    »Vor zwei Tagen. Das war der Morgen, an dem unser Ehrfurcht gebietender Kunde all die teuren Häuser beschlagnahmt hat. Am Nachmittag begannen die ersten grauen Mechs, im offenen Gelände zu exerzieren.«
    »Glauben Sie, unser furchtloser Anführer hat die Botschaft erhalten?«
    »Falls ja, hat sie ihn jedenfalls nicht davon abgehalten, am nächsten Tag alles zu beschlagnahmen, was in den anderen vier Städten, die seine Handlanger übernommen haben, irgendeinen Wert besitzt. Niemand kann ihm das Mitgefühl oder die Sorge um seinen Nächsten vorwerfen.«
    »Ich bestimmt nicht. Mit welcher Mechtruppe haben wir es im Norden zu tun?«
    »Ich habe neununddreißig graue Mech-Umbauten gezählt, einige Dutzend graue Laster, angeführt von einem Schwebepanzer, und reichlich Infanterie. Und dazu noch eine Überraschung, Sir: zwölf oder mehr Kröten.«
    »Sieh mal an. Feuerkraft?«
    »Da können wir nur raten, Sir. Unser Satellit ist nicht der modernste. Bei voller Leistung können wir gerade noch die Kröten erkennen. Womit sie bestückt sind - wer weiß?«
    »So wild kann es nicht sein«, meinte Art. »Der einzige BattleMech, den es vor einem Jahr auf diesem Planeten gab, war der des Legaten - und den hat sich unser neuer Leiter geschnappt, um sich an ihm aufzugeilen.«
    »SK, wie holt man Erz aus dem Fels?«
    Art erstarrte. »Das weiß ich nicht, Sir.«
    »Nun, da draußen ist eine verdammt große Horde von Bergleuten, und die wissen es sehr wohl. Und noch sehr viel mehr Leute auf dieser Welt werden mit jeder Minute wütender auf den Mann, mit dem wir unseligerweise einen Kontrakt haben. Finden Sie nicht, Sie sollten sich ein wenig besser darüber informieren, was sie uns entgegenzusetzen haben, bevor Sie gegen sie antreten?«
    L. J. wusste, dass man einen Offizier nicht öffentlich zurechtwies. Er wusste es, doch es war eine verdammte Erleichterung, endlich einmal die Wut abzulassen, die er seit Tagen aufstaute.
    »Bergleute benutzen Sprengstoff«, dozierte Malla-ry in

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