Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
Vom Netzwerk:
versuchten Vergewaltigung schuldig und verurteile Sie zu neunzig Tagen Kerker bei Wasser und Brot, zum Verlust aller Ansprüche auf Sold oder sonstige Zahlungen, und zur Degradierung zum Rekruten. Sie werden sich täglich um 6,12 und 19 Uhr mit einem fünfundsiebzig Kilogramm schweren Tornister zu einer Stunde Strafexerzieren melden, in deren Verlauf Sie im Laufschritt das Po-stengelände umrunden, begleitet von einer MP mit Stock.« Dadurch sah ihn die gesamte Einheit mindestens einmal am Tag. Die Militärpolizistinnen waren für den großzügigen Stockeinsatz berüchtigt, sollte ein Delinquent langsamer werden. Quantrails Laufbahn würde mit einer Erinnerung an alle Soldaten enden, dass Rauhreiter keine Strauchdiebe waren.
    »Nach Ableisten Ihrer neunzigtägigen Strafe werden Sie auf der Stelle und vor Ort unehrenhaft aus dem Regiment entlassen, damit Sie Gelegenheit bekommen, diesen Zwischenfall mit dem Mädchen und deren Familie zu besprechen, auf welche Art die Familie diese >Besprechung< auch immer handhaben möchte. Wachen, schaffen Sie dieses Stück Scheiße aus meinen Augen.« Die MPs, beide so groß und muskulös wie der Gefangene, führten ihn ab. Das war ein Mann, den sehr viel Schmerz erwartete.
    Das Problem schien: Dem ganzen Regiment ging es kaum besser, und mit jeder Sekunde verschlimmerte sich ihre Lage noch. L. J. drehte sich zu seinem Adjutanten um. »Eddie, lassen Sie dem gesamten Personal folgenden Befehl verlesen: >Ihr seid Söldner, Erben einer stolzen Tradition. Als Söldner leben wir gemäß den Gesetzen des Krieges. Diese Gesetze bieten keinen Spielraum für Fehl verhalten. Was Eigentum der Zivilisten dieses Planeten ist, gehört ihnen. Falls ihr es trinkt, bezahlt ihr dafür. Falls ihr es beschädigt, bezahlt ihr dafür. Falls es euch nicht aus freien Stücken angeboten wird, nehmt ihr es nicht, es sei denn, euer vorgesetzter Offizier hätte dies autorisiert. Das Regiment wird sich nicht lange an das erinnern, was wir hier tun, aber das Regiment wird es nie vergessen, falls wir unsere Ehre verspie-len<.« Er sah sich zum Banner um. »Habe ich irgendetwas vergessen?«
    »Das deckt es so ziemlich ab, Sir.«
    »Flaggführer, lassen Sie dies dem gesamten Personal beim Morgenappell verlesen. Und informieren Sie die Offiziere: Falls ich einen Soldaten auspeitschen lassen muss, wird sein vorgesetzter Offizier unmittelbar daneben die exakt gleiche Anzahl Hiebe erhalten, bis er sich wünscht, ich würde ihn aufhängen.« L. J. blickte sich langsam um. Es war ein harter Befehl, aber in ihrer derzeitigen Lage hatte er keine andere Wahl. Niemand widersprach.
    »Es wird geschehen, Major«, bestätigte Eddie.
    »Sehr gut.« L. J. sah sich im Raum um, in dem sich außer ihm selbst inzwischen nur noch sein SK, Führungsoffizier, Adjutant und Spieß aufhielten. »Wir haben Probleme. Ich will Vorschläge hören -weit über die Lehrbuchantworten hinaus.«
    »Ich glaube nicht, dass das Regiment schon jemals als Schlägertrupp eines Tyrannen gedient hat«, bemerkte Arthur St. George.
    »SK, wir sind nicht sein Schlägertrupp«, feuerte L. J. zurück. »Seine verdammte Sonderpolizei erledigt das zu seiner vollsten Zufriedenheit. Wir hängen hier fest und hindern die Einheimischen daran, zu tun, was jedes aufgebrachte Volk in dieser Situation täte: die Schweinehunde zum Teufel zu jagen. Das ist nicht dasselbe, und ich will auf keinen Fall, dass unsere Leute auch nur auf den Gedanken kommen, es wäre dasselbe. Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Leute das Gefühl bekommen, sich die Hände in derselben Jauche schmutzig zu machen, in der Santorini schwimmt. Wenn das geschieht, ist jede Disziplin dahin. Und ohne Disziplin, meine Damen und Herren, sind wir nicht besser als irgendwelche Zivilisten.«
    Die Stabsoffiziere sahen einander lange an und überdachten, was er gesagt hatte, ließen sich durch den Kopf gehen, was er für das Bataillon und ihre persönliche Laufbahn vorhersah. Keinem von ihnen gefiel die Aussicht.
    Der Spieß reagierte als Erster. »Die übliche Antwort auf derartige Probleme, Sir, besteht darin, die Leute stärker zu beschäftigen. Sicherzugehen, dass sie zu müde sind, um in Schwierigkeiten zu geraten.«
    »Die meisten schieben schon jetzt Zwölf-StundenWachen«, bemerkte Eddie. »Seit wir die Einheimischen nach Hause geschickt haben, nimmt allein das Bewachen des Postens den Hauptteil ihrer Zeit in Anspruch.«
    »Distanz zur einheimischen Bevölkerung wahren«, sagte Art, als läse er aus

Weitere Kostenlose Bücher