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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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auch noch einen dritten und sogar vierten zu entdecken. Das dürfte Ben und Grace interessieren.
    Sie war gerade dabei, den vierten Kontensatz zu untersuchen, als Santorini wieder hereinstürmte, gefolgt von einem seiner widerwärtigeren Handlanger. »Keiner von ihnen - nicht einer dieser Bauern wird mit dem Leben davonko mm en.«
    »Sie sind unterwegs in das verdammte Tal«, stellte Feldmarschall Pillow fest, dessen kleine Gestalt in eine prunkvolle, mit Lametta behangene Uniform gezwängt war.
    »Halten Sie sie auf, bevor sie es erreichen.«
    »Auf dem Weg dorthin könnte es Schwierigkeiten mit den Einheimischen geben. Könnte sein, dass sie mir nicht verraten wollen, was ich wissen will.«
    »Hängen Sie sie. Hängen Sie sie an ihren ...« Was folgte, war eine Beschreibung der Verstümmelung von Toten - nein, von Sterbenden -, die über alles hinausging, was Betsy je gehört hatte. Und sie betrachtete sich auf diesem Gebiet als sehr belesen. Sie staubte weiter ab und zog weiter Dateien aus seinem Computer. Zu dieser vierten Tabellenkalkulation mussten irgendwo Begleitdokumente existieren. Eine bloße Aufstellung >Was, wenn ich meine Söldner nicht zu bezahlen brauche?< stellte noch keine Ver-schwörung zum Vertragsbruch dar. Aber wie wollte Santorini verhindern, dass er die Söldner bezahlen musste? Was hatte er mit den Söldnern vor, die er nicht bezahlte? Irgendwo musste es dazu ein Schriftstück geben.
    Sie hatte alle Bücher abgestaubt. Jedenfalls alle, die sie in Santorinis Anwesenheit abzustauben wagte. Mit verbissenem Mund fuhr sie die Leiter aus und hängte sie ein. Wenn sie hinaufstieg, konnte sie die oberen Regalbretter erreichen. Dabei würde sie jedoch ihre Beine zeigen. Etwas, das weder Make-up noch ein unansehnliches Kleid verbergen konnte. Doch auf Santorinis Computer blieben noch große Teile des Dateisystems unerforscht. Immer noch auf der Suche stieg sie hoch, staubte ab, rollte am Regal entlang ein Stück weiter, staubte ab, durchsuchte die Dateien und versuchte die Schrecken zu ignorieren, die unter ihr besprochen wurden. Staubte ab und suchte.
    Mit einem hässlichen Kichern verließ der Schwarz-Rote das Zimmer. Endlich fand sie die Notiz mit der Erklärung für die letzte Kalkulation und schluckte einen leisen Pfiff angesichts Santorinis Waghalsigkeit hinunter. Sie machte sich an den Abstieg, um den Raum zu verlassen, und sah Santorinis kalten Blick auf sich ruhen.
    »Du hast sehr hübsche Beine«, stellte er fest.
    »Danke, Mister Santorini.«
    »Nenn mich Alfred«, sagte er, trat heran, um die Leiter festzuhalten, und fuhr mit einer kalten Hand ihr Bein entlang, bis weit unter den Rocksaum.
    »Das ... das kann ich nicht«, hauchte sie und täuschte wachsendes Entsetzen vor, während sie die Lage analysierte. Unter den richtigen Umständen und der richtigen Ablenkung konnte sie in einer flüssigen Bewegung das Kleid und den Elektronikharnisch abstreifen, ohne dass Santorini etwas auffiel. Es gelang ihr, die Leiter noch im Kleid zu verlassen. Das bot ihr zusätzliche Möglichkeiten. Sie versteckte sich kokett hinter dem Staubwedel und ließ ihn zusehen, wie sie den obersten Knopf löste. Dann wirbelte sie davon, um die Distanz zwischen ihnen zu vergrößern. Sie hatte nicht den Eindruck, dass er seine Bettgespielinnen tötete. Der größte Teil der kündigenden Hausangestellten hatte es eilig gehabt wegzukommen.
    Aber nur drei waren nicht mehr erschienen, um ihren letzten Gehaltsscheck abzuholen.
    Mit dieser Quote konnte Betsy leben, wenn es ums Äußerste ging und sie auf diese Weise Grace die Antworten auf all ihre Fragen zu liefern vermochte.
    Grace versuchte ebenso selbstsicher zu wirken wie Ben neben ihr. Um den Tisch mit der besten Karte -die sie vom Gleann-Mor-Tal und den umgebenden Bergen besaß - standen die neuen Kommandeure. Vor ein paar Monaten noch waren dies alles Bauern, Bergarbeiter oder Kaufleute gewesen. Jetzt befehligten sie die Armee, von der das Schicksal Alkalurops' abhing. Gott, der heilige Patrick und der heilige Michael mögen uns beistehen.
    »Sean und ich werden zwölf unserer Mechs, die bewaffneten Schwebelaster und alles, was wir an Infanterie hineinzwängen können, über diese Straße ins westliche Vorgebirge hinunterbringen.« Ben deutete auf Nazareth, einen winzigen Ort unmittelbar südlich des Galtymassivs. »Sobald wir dort angekommen sind, dringen wir in die Badlands vor und nehmen Kontakt mit den flüchtenden Bauern auf. Ich gehe davon aus, dass sie über

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