Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
Vom Netzwerk:
hinein.
    Während Sean das Auftanken der Mechs und Laster überwachte, saß Benjork ab und ging zu den sechs Männern hinüber, die vor dem einzigen Laden des Ortes herumsaßen.
    Die Füße auf der Verandaeinzäunung und die Stühle nach hinten gekippt, versuchten sie, die grauen MilizMechs gar nicht zu beachten, die hoch über dem Dorf in den Himmel ragten. Doch als sich Ben-jork vorstellte und fragte, ob sie die flüchtenden Bauern gesehen hatten, nickten sie ihm zu.
    »Hier waren sie nich'. Würden's wohl auch nich' bis hier schaffen, wenn's nach den Schwatz-Roten geht. Nicht, dass ich von so was irjend 'ne Ahnung hab, is' klar«, sagte ein Mann mit Stiefeln aus geprägtem Leder.
    »Sie werden aber vermutlich über diese Straße kommen, frapos?«
    Die Männer schauten einander an, dann schüttelten sie den Kopf. »Nö«, hörte er. »Nich' anzunehmen« und »Ich an deren Stelle würde es nich' tun.« Er wartete, bis wieder Schweigen einkehrte, dann stellte er eine neue Frage.
    »Welche Straße nach Falkirk würden Sie nehmen?«
    »Komm'n Sie von da?«, fragte einer.
    »Ich kämpfe mit Grace O'Malley«, erwiderte Ben.
    »Wir wollen nich' wirklich mit irjendwem kämpfen«, stellte der Mann mit den verzierten Stiefeln fest und ließ seinen Stuhl hart aufschlagen. »Wissen Se, die Sonderpolizei hängt je'n auf, von dem sie jlaubt, er könnte was von den Bauern wissen. Die hängen de Leute an Verkehrsschilder, Strommasten, Windmühlen. Hängen se auf, als hätten sie jenug Seil für uns alle.«
    »Se hängen einen Mann auf, un' dann jehn se auf Suche nach seine Frau und Kinder«, fügte ein anderer hinzu.
    »Wir wissen jar nix von keenem Kampf. Da ha'm wir nix mit ze schaffen. Se sollten sich Ihr Benzin nehm' und von hier verschwinden«, verkündete Stiefel, stand auf und ging mit seinen Kumpanen hinein.
    Benjork bedankte sich für ihre Zeit und kehrte zu seinem Mech zurück. Er war voll aufgetankt, ebenso wie die Laster. Er reichte dem jungen Mann, der zugesehen hatte, wie sie sich an der Pumpe bedienten, Wilsons Kreditkarte.
    »Ihr Geld is' hier nix wert«, sagte eine Stimme hinter Benjork. Er drehte sich um. Einer der Männer aus dem Laden schlenderte auf ihn zu. »Ken, lass de Finger von der Karte«, befahl er dem jungen Burschen, der die Stirn runzelte, aber die Karte zurückgab.
    »Besser, wir sagen, se ha'm sich dat Benzin mit vorjehaltener Waffe jeholt. Teufel auch, jenug Waffen ha'm se ja, wie?«
    »Das ist nicht unsere Absicht.«
    »Aber et verhindert, dat Ken hier von seim Schild baumelt. Die Schwatz-Roten sin' wirklich hinner die Bauern her.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Aber falls sie noch nicht bis hierher ...«
    »'Is nur ne Frage der Zeit. Aber se wer'n keine Straßen benutzen, wo se mitten durch 'en Ort müssen un' de Leute se seh'n. Irjendwer würd sie bestimmt melden. Nö, die neh'm de Hinterstraßen. Ich wüsst schon en paar, die ich neh'm würde.«
    »Sie können mir zeigen, wo, frapos?« Benjork griff nach der Karte.
    »Ich kann nich' so jut mit Karten, Weißhaar. Ich weeß nich', wie die Straßen heiß'n, auf die ich fahre, seit ich en Stöpsel war, abber ich zeig se Ihnen.« Er stieg in einen zerbeulten Laster, der möglicherweise einmal rot gewesen war. »Meine Elly is' letzten Winter jestorben, und meine Kinner sind alle wechjezo-gen. Wenn jeman' wie ich et nich kann, kann et keener. Komm Se einfach hinnerher, wenn Se't schaffen.« Und er donnerte in einer Staub- und Ölwolke davon.
    Es waren keine Befehle nötig, damit sich die Miliz in Bewegung setzte. Die Leute hatten den Mann gehört. Der Eifer, mit dem sie zurück auf die Laster sprangen, sagte ihm, dass sie ihm jedes Wort glaubten. Benjork stieg zurück in den Mech-Umbau und führte seine Truppe im Laufschritt hinter der Staubfahne des roten Lasters her.
    Der alte Mann jagte wildverwegen über Kiesstraßen und Feldwege, die kaum mehr als Spurrillen waren. Sie kamen an Bauernhöfen vorbei, die teilweise den Eindruck machten, seit Jahren verlassen zu sein. Der Laster hüpfte so über Steine und Buckel, dass Benjork Angst bekam, es könnte für die Schwebelaster zu viel sein.
    Nach einer Weile fragte sich die Einsame Katze, ob der Wagen sie auf eine wilde Jagd nach Hirngespinsten führte. Dann bremste der Laster hart ab und rutschte seitwärts weg. Der alte Mann stieg aus und stierte auf einen niedrigen Restberg, kaum höher als Benjorks Umbau.
    Benjork hob seinen Mecharm - zum Zeichen an seine Kampfgruppe, anzuhalten. Dann steuerte er

Weitere Kostenlose Bücher