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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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einem Schwebezustand, und es ist uns auf Grund der Bedingungen unserer Entscheidungswege zeitweilig nicht möglich, auf die Aktion der Gegenseite zu reagieren«, sagte L. J. und zeichnete seine Antwort für die Kriegsgerichtsverhandlung auf, die ihm mit Sicherheit blühte.
    »Dann benutze ich meine Sonderpolizei. Falls es Ihre Möglichkeiten nicht vollständig überfordert, Major, werden Sie mich bitte informieren, sobald Ihre Einheit wieder in der Lage ist, entsprechend der von Ihrem Regimentskommandeur unterzeichneten vertraglichen Verpflichtungen zu agieren.«
    L. J.s Comp schaltete sich ab - und zusammen mit der Verbindung zu seinem Kunden verlor er auch den Zugriff aufs Netz.
    Art stieß einen leisen Pfiff aus. »Ich lasse besser meine Ausgehuniform bügeln.«
    »Sie sollten lieber Ihren Verstand in Gang setzen, sonst kommen Sie nicht einmal mehr dazu, sie zu tragen«, bellte L. J. »Das gilt für alle. Vergesst den Friedensdrill, vergesst die WeicheiGarnisonsscheiße. Das hier ist keine Simulation. Das Schlimmste, was euch hier passieren kann, ist keine Gardinenpredigt vom Schiedsrichter. Von jetzt an geht es um euer Leben! Kapiert? Es ... ist... ernst!«
    Art und Mallary wirkten etwas blass. Das galt ebenso für eine Menge der in der Nähe stehenden Soldaten. Der Banner und der Master wechselten stu mm e Blicke. Die Andeutung eines Schmunzelns spielte um ihre Lippen, dann drehten sie sich zu ihm um, nahmen Haltung an und salutierten. »Ja, Sir«, bestätigten sie im Chor.
    Das waren Augenblicke, die ein Kommandeur nie vergaß.
    Vorausgesetzt, sie überlebten die nächste Woche.
    »Banner, Master, sorgen Sie dafür, dass die Truppen hier im Lager informiert sind. Mallary, Sie verständigen die Truppen auf dem Marsch. Das ist kein Sonntagsausflug mehr.«
    »Sir.« Dann waren diejenigen, die ihre Befehle hatten, verschwunden. L. J. sah zu Art hinüber. »So, SK, wie schnell können wir das Bataillon zusammenziehen und zum Eingang des Gleann-Mor-Tals bewegen?«
    Art zog eine Aktenmappe aus einem Kasten, den er am Gürtel trug. »Ich wusste immer, es hat Sinn, auch Papierkarten dabeizuhaben.« Er faltete die richtige Karte auf, und sie beugten sich über den Bogen.
    Betsy Ross staubte die Bücher in Alfred Santorinis Bibliothek ab, die ihm zugleich als Büro diente. Es waren traditionelle Bücher mit Ledereinband. Sie hatte nie gesehen, dass er eines davon tatsächlich öffnete. Es hieß, sie seien ursprünglich Eigentum des Legaten gewesen. Vermutlich hatte ihn Santorini nicht wegen seiner Bibliothek umbringen lassen, aber in letzter Zeit hatten schon Leute für weit weniger das Leben verloren.
    Es waren schlimme Zeiten. Und so trug Betsy ein Makeup, das ihr eine fleckige Haut verlieh, eine Brille mit dicken Gläsern und schwerem, schwarzem Rahmen sowie ein unansehnliches graues Kleid ohne Taille. Heute versteckte sie unter dem losen Kleid, das ihre Figur vor lüsternen Blicken verbarg, auch eine ganze Elektronikgarnitur.
    Sie staubte die Bücher ab, als Santorini den armen Major anbrüllte. Loren Hansen hatte eine verteufelt unangenehme Mission erwischt. Den Berichten zufolge war er intelligent und ein Aufsteiger. Er hatte eine Chance, Santorini zu überleben. Der knallte die Hand auf den Schalter der Kommverbindung und stürmte aus dem Zimmer, ohne den Computer abzuschalten. Das hatte er schon früher getan, aber nie, nachdem er das komplette Netz abgeschaltet hatte. Plötzlich hatte Betsy Zugriff auf alle Dateien Santo-rinis, ohne sie mit irgendjemandem teilen zu müssen.
    Sie staubte weiter ab, während sie die rechte Hand unter das Kleid schob und ihren Compblock aktivierte. Ein kurzer Blick bestätigte ihr, dass sich auf San-torinis Monitor nichts tat, obwohl ihr Computer auf das Dateisystem zugriff. In den Gläsern ihrer hässlichen Brille sah Betsy jetzt nicht nur die staubigen Bücher, sondern auch eine Datei mit kodierten und verschlüsselten Daten nach der anderen. Blitzsc hn ell tauchte ihr Spionagesystem in die Dateien und suchte nach Schlüsselbegriffen. Jede Datei, die sein Interesse weckte, wanderte als Kopie in den Speicher, der zwischen ihren Schulterblättern hing.
    Während sie weiter abstaubte, betrachtete sie die Dateien mit den meisten Treffern. Manche waren durch ihre bloße Natur bereits aufschlussreich. Sie schien nicht überrascht, zwei Geschäftskontensätze zu finden, einen für Lenzo Computer und einen, der mehr damit zu tun hatte, was wirklich ablief. Sie war allerdings überrascht,

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