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Soldner

Soldner

Titel: Soldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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sagte Dar.
    »Nicht dumm genug, um mit einem anderen Mann zu bocken. Kol führt man nicht hinters Licht.«
    »Das ist mir auch schon klar geworden.«
    »Dann bist du ja doch nicht so dumm.«
    »Wann, glaubst, sehe ich ihn wieder?«
    »Kannst du es schon nicht mehr erwarten?« Teeg grinste, sodass Dar sich fragte, ob er ihre wahren Gefühle wirklich erraten hatte. »Na, mach dir mal keine Sorgen. Kol reitet gern mit der Vorhutschildron. Sein Pferd ist schneller als meine Ochsen. Er wird uns schnell einholen. Dazu braucht er höchstens ein, zwei Wochen.«

     
    Da die Planwagen die Marschgeschwindigkeit bestimmten, kam man nur langsam voran. Das Wetter war schön. Unter anderen Umständen hätte Dar die Fahrt genossen. Die Felder, die sie passierten, waren zwar gut in Schuss, aber menschenleer. »Wo sind die Bauern?«, fragte sie.
    »Verstecken sich«, erwiderte Teeg.
    »Vor den Orks natürlich.«
    »Auch ohne Pissaugen sind Söldner nicht willkommen.«
    »Aber ihr dient doch unserem König.«
    »Trotzdem brauchen wir Proviant, und die Bauern sind knauserig.«
    »Bezahlt ihr sie denn nicht?«, fragte Dar.
    Teeg lachte. »Dies ist das Land des Königs. Wir sind seine Männer. Warum sollte der Herr für etwas zahlen, das ihm gehört? Du trägst sein Brandzeichen. Hat er etwa für dich bezahlt? «
    Dar wurde nun klar, dass einem durchziehenden Söldnerheer vielleicht Hunger folgte. Teeg erkannte ihre Gedanken wohl an ihrer Miene, denn er sagte: »Nach ein paar ausgefallenen Mahlzeiten ist es dir egal, wo dein Abendessen herkommt. Ein leerer Magen ist ein tolles Heilmittel für ein schlechtes Gewissen.«
     
    Die Schildron marschierte bis zum späten Nachmittag, dann hielt sie bei den Ruinen eines ehemaligen Bauernhofes an. Ein paar dachlose Hütten mit verbrannten, bröckelnden Mauern standen inmitten von Feldern. Unkraut und junge Bäume hatten alles völlig überwuchert. Teeg schaute sich mit abfälliger Miene um. »Keine große Auswahl heute Abend. Spring ab, Mäuschen, und leg los …«
    Dar humpelte dorthin, wo die Frauen schon die Küche aufbauten. »Was macht dein Bein?«, fragte Taren.

    »Gehen tut weh, aber arbeiten kann ich.«
    »Dann hilf mir mit dem Zelt und mach Grütze«, sagte Taren. Sie zog ein Zelt vom Planwagen und rollte es auseinander. »Du brauchst den Orks heute Abend nicht aufzutischen.«
    »Wäre besser, wenn ich es doch täte«, sagte Dar.
    »Warum?«, fragte Taren. »Der Ork, der dich angegriffen hat, ist auch hier.«
    »Ich weiß«, sagte Dar. »Deswegen würde ich gern beim Auftischen dabei sein. Der soll nicht glauben, dass ich Angst vor ihm habe.«
    »Hast du denn keine?«
    »Natürlich, aber das braucht er nicht zu wissen.«
    Taren schüttelte den Kopf. »Wie kann man sich mit Orks anlegen, aber vor Menschen Angst haben?«
     
    Nachdem die Söldner sich um die Ochsen gekümmert hatten, bauten sie ihre Zelte auf und verschwanden darin. Den Aufbau des restlichen Lagers überließen sie den Frauen. Dar, Loral und Taren entluden die Wagen, während Neena und Kari Wasser holten und Brennholz sammelten. Schon kurz darauf wurde das Abendessen gekocht. Die Verpflegung der Orks, die von der der Menschen getrennt zubereitet wurde, bestand nur aus Grütze.
    Während die Frauen arbeiteten, bauten die Orks ihr eigenes Lager auf. Zuerst markierten sie mit in den Boden gesteckten Ästen einen Kreis. Als sie damit fertig waren, bauten sie ihre Quartiere auf. Danach legten die meisten Orks Harnische und Kleider ab und eilten zu einem nahen Bach. Dar vermutete, dass sie baden wollten. Zwei Orks jedoch verblieben im Kampfanzug. Einer begleitete die Badenden, der andere blieb im Lager zurück.
    Der, der im Lager blieb, war Kovok-mah. In einem freien
Moment humpelte Dar zu ihm hin. Sie ging so nahe an ihn heran, dass sie sich leise mit ihm unterhalten konnte. »Shashav, Kovok-mah.«
    »Woher du weißt, was ›danke‹ heißt?«
    »Ihr sagt doch immer ›Shashav Muth’la‹, wenn ihr was zu essen kriegt. Da dachte ich, ›shashav‹ müsste ›danke‹ heißen.«
    »Warum dankst du mir?«
    »Du hast mir doch das Leben gerettet.«
    »Zna-yat sich schlecht benommen«, sagte Kovok-mah. »Ich konnte nicht zulassen.«
    Dar neigte den Kopf. »Shashav. Ich würde gern die Worte lernen, die ich kennen muss, um Zna-yat zu sagen, dass es mir leid tut.«
    »Thwa«, sagte Kovok-mah.
    »Warum denn nicht?«
    »Dargu nak muth.«
    »Das sagst du immer wieder. Ich bin aber keine Mutter. Ich habe kein Kind.«
    »Schale ist für

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