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Soldner

Soldner

Titel: Soldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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damit geprahlt, dass er hier der wahre Kommandant ist.« Dar sah, dass Kargs Gesicht sich rötete, aber sie hatte keine Ahnung, gegen wen sein Zorn sich richtete. »Er hat gesagt, wenn Twea nicht mit ihm bockt, lässt er mich von dir bestrafen.«
    » Lässt mich dich bestrafen?«
    »Glaub dem Luder nicht«, sagte Kol.
    »Ich glaube, wem ich glauben will, Murdant«, sagte Tolum Karg. Er wandte sich wieder Dar zu. »Sprich weiter.«
    »Ich weiß, dass du Huren verachtest, Herr. Orks empfinden ebenso. Es ärgert sie, wenn das Bocken die Frauen pflichtvergessen macht.«
    »Zu welcher Art Ungehorsam hat sie aufgewiegelt, Murdant? Welche Pflicht hat Twea nicht erfüllt?«
    Kol warf Dar einen giftigen Blick zu. »Muss ich meine Befehle von solchem Abschaum hinterfragen lassen, Herr?«
    »Sie hinterfragt hier nichts«, sagte der Tolum. »Welchen Befehl hast du gegeben?«
    »Ich habe sie angewiesen, Twea zu holen, Herr.«
    »Wo war sie denn?«
    »Bei einem Pissauge, Herr.«
    »Und diese Twea ist die Gleiche, die den Männern heute Morgen aufgetischt hat?«
    »Ja, Herr.«
    Der Tolum schien Murdant Kols neu gefundenen Respekt zu genießen. Er dachte kurz nach, dann sagte er: »Wenn ein Pissauge Twea haben will, so ist es seine Sache. Hast du denn
wirklich erwartet, dass dieses Mädchen hier sich mit denen anlegt?«
    »Es war mein Fehler, Herr.«
    »Ja, genau. Die Männer sollen sich nun auf den Marsch vorbereiten. Ich möchte Morgen im Versorgungslager sein.«
    »Ja, Herr.«
    Kol wandte sich zu Dar um. Sein Gesicht war eine Maske der Selbstbeherrschung. »Sattle mein Pferd.«

25

    DAR SATTELTE DONNER, dann hielt sie für Murdant Kol die Zügel. Als er mit dem Tolum eintraf, spürte sie eine Spannung zwischen den Männern. Dar bemühte sich, kein Aufsehen zu erregen. Sie wusste, dass dem Tolum seine Autorität wichtig war, nicht ihr Wohlergehen. Als sie Kol die Zügel überließ, gab sie sich so unterwürfig, dass er ihr Triumphgefühl nicht bemerken konnte.
    Als die Schildron weiterzog, eilte Dar an ihren Platz hinter den Orks. Es freute sie, dass Twea zu ihr gelaufen kam. Sie hatte wieder ihr zerfetztes Hemdkleid angezogen, das so aussah, als sei es aus dem weggeworfenen Kleid einer Erwachsenen geschneidert. Die Halsöffnung war viel zu weit für sie und rutschte ständig über ihre Schultern. Abgesehen davon, dass es ihr nicht passte, war das Gewand auch schmutzig, sodass Dar sich vornahm, es bei der ersten Gelegenheit zu waschen.
    Noch bevor Twea ein Wort sagte, spürte Dar, dass ihre Stimmung sich gebessert hatte. Sie war lebhaft und schien auch keine Schmerzen mehr zu haben. Die Schwellung um ihr Brandzeichen war zurückgegangen und hatte den wütenden Farbton verloren. Noch mehr von Bedeutung war, dass Tweas
Gesichtsausdruck keine Angst mehr zeigte. »Lass uns zu Kovi gehen!«, sagte sie.
    Bei diesem Namen musste Dar lächeln. »Kovi? Ich glaube nicht, dass Kovok-mah so genannt werden möchte.«
    »Dann kennst du ihn nicht«, sagte Twea.
    »Kann sein«, sagte Dar. »Wenn wir hinter den Orks gehen, kommt er vielleicht mal zu uns.«
    Als sie das Ende der Marschkolonne erreichten, war Kovok-mah dort und wartete auf sie. Twea flitzte neben ihn. »Kovi!«
    Kovok-mah bleckte die Zähne. »Vögelchen! Wir gehen zusammen. «
    Twea erkannte offenbar, dass er lächelte, denn auch sie grinste.
    Dar lächelte beim Anblick des ungleichen Paares und wunderte sich über Tweas Verwandlung. Sie vertraut ihm ganz und gar. Sie glaubte nicht, dass sie diesen Punkt so schnell erreichte. Liegt es an etwas, das er gesagt oder getan hat, oder ist es ihr Instinkt? Dar hatte, was die Orks anging, noch immer Befürchtungen, doch als sie Twea zusah, lösten sich die wenigen Vorbehalte auf, die sie Kovok-mah gegenüber noch hegte.
    Twea war nun auch viel redseliger. Während des Marsches schien sie darauf aus zu sein, die Geschichte ihres Lebens zu erzählen. »Ich habe keine Mutter«, sagte sie. »Auch keinen Vater. Nur eine Tante. Aber sie ist nicht meine richtige Tante. Soldaten haben mich ihr geschenkt. Ich kann mich nicht daran erinnern, weil ich da noch ein Säugling war.«
    Dar dachte sofort an Frey.
    »Tante hat ihre richtigen Töchter versteckt. Als der Mann auf dem Pferd kam, hat sie … hat sie …« Twea wurde ärgerlich. »Sie hat gesagt, ich gehöre den Soldaten, und jetzt holen sie mich wieder ab. Ist das wahr?«
    »Du gehörst dem König«, sagte Dar. »So wie ich.«

    »Urkwashavoki nuk tash«, murmelte Kovok-mah. Menschen sind

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