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Soldner

Soldner

Titel: Soldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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Muthi«, sagte er.
    Dar übersetzte. »Mutters Sprung?«
    »Hai. Eine großartige Arbeit der Urkzimmuthi. Und die Ursache vieler Sorgen.«

    »Ihr habt die Brücke gebaut?« Dar bemühte sich, ihre Überraschung zu verbergen.
    »Hai. Vor langer Zeit. Und vor langer Zeit haben die Washavoki sie überquert, um uns unser Zuhause zu nehmen.«
    Während er sprach, ritt ein Reitertrupp über die Brücke in das Lager auf der anderen Seite. Nicht viel später ging auch Dar hinüber. Aus der Nähe sah man, wie uralt die Brücke war. Der Regen und Schnee der Jahrhunderte hatten ihre Ecken abgeschliffen. Das Pflaster war abgetreten und zerfurcht. An manchen Stellen wuchsen zwischen den Pflastersteinen ausgewachsene Bäume.
    Das Versorgungslager hinter der Brücke war zwar erst teilweise besetzt, aber schon jetzt ein recht geschäftiger und verwirrender Ort. Zwar war Tolum Kargs Schildron die Erste der insgesamt sechs des Regiments, die hier eintraf, doch die Ork-Regimenter waren schon da. Zusätzlich hielten sich auch menschliche Militäreinheiten im Lager auf – sowohl Kavallerie als auch Infanterie. Eine einzigen Drehung ihres Kopfes zeigte Dar mehr Menschen, als ihr in ihrem bisherigen Leben begegnet waren. Ein Gewirr menschlicher und orkischer Laute attackierte ihr Gehör. Dazwischen mischten sich die Geräusche von Tieren und der Lärm eines sich auf einen Krieg vorbereitenden Heeres.
    Als Tolum Karg sich beim Standortkommandanten meldete, wartete die Schildron am Lagerrand. Als Karg zurückkehrte, führte er die Einheit zu einem noch freien Platz. Er lag gleich neben einem großen Areal, das mit in den Boden gerammten Ästen markiert war und viele Hunderte konisch zulaufende Quartiere und Platz für zahlreiche weitere umgab. Die Orks marschierten in den Kreis, während die Menschen davor blieben und anfingen, die Planwagen zu entladen.
    Dar stellte keine Fragen mehr; sie verließ sich nun aufs Zuhören,
um in Erfahrung zu bringen, wie die Lage war. Aus Gesprächen der Söldner erfuhr sie, dass das Heer hier lagern würde, bis alle Einheiten eingetroffen waren. Einige Männer meinten, es würde ein paar Tage dauern; andere rechneten mit Wochen. Übereinstimmung herrschte nur darin, dass die Invasion erst begann, wenn der König eingetroffen war.
    Dar hörte viel Gemurre. Niemand war wild auf das Lagerleben. »Hier gibt’s keine Bauern mit Vorratskammern«, sagte Murdant Teeg. »Hier lebt ihr von der Großzügigkeit Seiner Majestät.«
    »Und da Geizhals hier Küchenmeister ist«, sagte ein Söldner, »wird’s nur eins geben: Hafergrütze.«
    »Wart nur ab«, sagte ein anderer Mann. »Wenn das Lager voller Bäuche ist, kommt dir ’ne Schale Brei vor wie ’n Festessen. «
    »Falls man das Glück hat, eine abzukriegen«, sagte Teeg. »Wenn man irgendwo festsitzt, brechen magere Zeiten an. Holz ist jetzt schon knapp. Das Einzige, von dem wir genug haben, ist Wasser.« Er blickte Dar wütend an. »Schwing die Hufe, Luder. Hier gibt’s ’ne Menge zu tun.«
    Dar eilte fort, um den Frauen zu helfen, sich auf unbestimmte Zeit einzurichten. Wie üblich taten die Söldner so wenig wie möglich. Nachdem ihre Zelte standen, überließen sie den Aufbau des restlichen Lagers den Frauen. Die Frauen entluden die Planwagen, richteten die Kochstelle ein und bauten ihre eigene Unterkunft auf. Dann wandten sie sich anderen Aufgaben zu: Neena und Kari zogen los, um Brennholz zu besorgen. Taren und Twea holten Wasser und kochten dann das Essen. Dar hatte den Auftrag erhalten, Latrinen auszuheben, die sie gerade rechtzeitig fertig bekam, um den Orks das Essen zu bringen.
    Dar und Twea wuschen sich, zogen Serviergewänder an, hoben den Grützekessel mit der Tragestange hoch und betraten
den Kreis, der Muth’las Umarmung markierte. Dar war gezwungen, so lange herumzulaufen, bis sie Kovok-mah und seine Gefährten gefunden hatte. Es dauerte eine Weile, sie unter den vielen hundert fremden Orks ausfindig zu machen. Als sie sie fanden, fiel es Twea schon schwer, ihr Ende der Tragestange hochzuhalten.
    Als Dar Kovok-mah das Essen servierte, wirkte er angespannt und flüsterte ihr zu, er müsse mit ihr sprechen. Nachdem die Grütze verteilt war, gingen Dar und Twea zu seinem Quartier und warteten dort auf ihn. Er kam bei Sonnenuntergang.
    Kovok-mah sprach Orkisch, damit Twea nichts verstand. »Ihr dürft heute Nacht nicht hierbleiben«, sagte er. »Ihr wärt nicht sicher. Gestern Abend haben die Wachen einen Washavoki getötet.«
    »Nur weil

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