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Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Titel: Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jón Faras
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einem entlegenen Punkt eine Forschungsstation in Betrieb genommen wird, und wir zudem jetzt wissen, dass es Baupläne gibt, die sie vermutlich haben und für die sie ... Moment mal! Sequana, was hatte Cédric gesagt? Colonel Belnoir hat Forschungsergebnisse von Bruchot und van Ijssel gestohlen?“
    „Das hat er gesagt“, bestätigte Sequana.
    „Und Belnoir war der Anführer der Mission, die mich in die Arme der Children of Chou treiben sollte“, ergänzte Ninive.
    Sie schüttelte sich leicht bei dem Gedanken, wo sie jetzt wäre, hätten Lilian und Seamus sie nicht aus dem Zug geholt. Die Unwissenheit, die sie in den Tagen in Camaret belastet hatte, erschien ihr jetzt nicht mehr so erdrückend wie das Wissen, das sie nun hatte. Andererseits hatten sich die Teile langsam so weit zusammengefügt, dass sie ein klareres Ziel vor Augen hatten, an das sie sich klammern konnten.
    „Dann brechen wir also morgen wieder auf?“, fragte Sequana in die Runde. Alle nickten. Ninive bewunderte sie. Nach den Erlebnissen der letzten Tage, die Gallea ihnen detailreich geschildert hatte, kam ihr ihre eigene Reise fast lächerlich bequem vor. Von den Kämpfen mit den Ossfhang und der Flucht aus den Korridoren abgesehen.
    „Was mich noch interessieren würde“, meldete sich Eva zu Wort, „was ist in der Box, Isaak?“
    „Das hätte ich fast vergessen“, Isaak griff nach dem kleinen Paket und öffnete es. Er holte einen Gegenstand hervor, der aus einem wenige Zentimeter großen Metallring bestand, an den lange, braune Bandagen geknüpft waren.
    „Was ist das?“, fragte Solvejg, die die ganze Zeit über schweigend im Schneidersitz auf dem Fußboden gesessen hatte.
    „Das ist ein Prototyp eines Sangre-Konzentrators. Nathan ... Coolridge hat ebenfalls einen.“
    „So ein Ding, das die Children of Chou brauchen?“, fragte Gallea.
    „Nur in sehr viel kleiner. Es soll eine Art Mini-Korridor öffnen, zu einem Ort, den wir und Coolridge als toten Briefkasten nutzen können.“
    „Du meinst so eine Art Fernkommunikation?“, Gallea war begeistert. „Welche Möglichkeiten das eröffnen würde ...“
    „Ich würde nicht zu sehr darauf bauen, dass die Konzentration des Sangre die Lösung der Probleme unseres Planeten ist“, entgegnete Isaak.
    „Wie kommen wir zur Station?“, fragte Ninive.
    „Es fährt zurzeit kein Versorgungszug“, antwortete Isaak, „aber Sequana und Bertrand sind doch mit einem Schienentruck gekommen. Ist der noch einsatzbereit?“
    „Er hat ein paar Kratzer vom Kugelhagel“, antwortete Sequana, „aber abgesehen davon können wir den benutzen. Ich hoffe nur, hier hat keiner Platzangst, es könnte mit sechs Leute nämlich etwas eng werden.“
    „Sechs Leute ...“, Isaak zögerte und sah Eva an.
    „Ich wusste, dass diese Frage kommen wird und habe mit Solvejg gesprochen. Wir werden mitkommen. Es ist auch ihre Geschichte, und mein ganzes Leben gilt der Erforschung des Sangre, wenn auch eigentlich aus einem psychologischen Blickwinkel, aber ... ich wäre keine gute Wissenschaftlerin, wenn ich mir diese Chance entgehen ließe, oder?“
    „Wir können jeden Verbündeten gebrauchen“, entgegnete Isaak.
    „Aber ich übernehme keine Verantwortung für irgendeinen von euch!“, stellte Sequana klar, „ich habe auf meiner Mission nicht besonders viel Erfolg damit gehabt, Mitreisende zu beschützen. Jeder sorgt für sich!“
    „Ich wäre tot, ohne deinen Einsatz. Und Adrian hätte es nicht aus seinem Haus heraus geschafft.“ Gallea wandte sich an die Runde. „Aber keine Sorge, Sequana wird für uns alle sorgen, wenn es sein muss. Nur zugeben würde sie das nicht.“
    „Das war schon früher so“, warf Ninive mit einem Grinsen in Sequanas Richtung ein.
    „Halt die Klappe, Musterschüler!“, gab Sequana zurück. „Du wirst auf jeden Fall Bertrands Knarre nehmen. Der Gute kann damit leider überhaupt nicht umgehen.“

67 | ASCHE
     
    Sie hatten fast einen Tag ruhigen Flugs hinter sich, doch je näher sie der Insel im Nordatlantik kamen, desto stärker spürten sie einen weiteren Sturm, der schwerer zu sein schien als der erste.
    „Kannst du etwas erkennen, Seamus?“, fragte Lilian, während sie sich im Pilotensitz bereit machte um im Notfall vom Autopilot auf manuelle Steuerung umzuschalten.
    „Ein sonderbares Gebilde“, brummte Seamus aus Richtung des Displays für den Wetterradar. „Es sieht fast so aus, als wäre die Insel von einem gigantischen Sturm umgeben, der langsam um das Land kreist.

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