Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Titel: Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jón Faras
Vom Netzwerk:
Fast wie ein gewaltiger Wirbelsturm in Zeitlupe.“
    „Es sieht aus, als würde der Himmel brennen“, sagte Ilyena, die auf dem Observationsposten oberhalb des eigentlichen Cockpits stand.
    „Das sind die Vulkane“, erklärte Rasmus. Er stand als einziger der Crew am Rande des Cockpits ohne eine besondere Funktion zu haben und war daher froh, dass er dennoch hilfreiche Informationen liefern konnte. „Die isländischen Vulkane sind seit einem halben Jahrhundert und länger permanent aktiv. Wir werden in eine gigantische Aschewolke kommen.“
    „Das andere Schiff verliert jetzt deutlich an Höhe und schwenkt nach Norden“, gab Lumière den Zwischenstand von der Kurskontrolle aus durch. „Seamus, in welche Richtung dreht der Sturm?“
    „Linksrum ... also von uns aus gesehen jetzt nach Norden.“
    „Ich habe den Verdacht, dass die Children of Chou geradewegs in den Wirbel eingetaucht sind.“
    „Ich kann sie nicht sehen, aber die Sturmwand kommt immer näher. Wir sollten auf keinen Fall frontal da reinfliegen. Es sind große Aschebrocken in der Luft, wenn ich das richtig erkennen kann“, gab Ilyena durch.
    „Haltet euch fest, Leute, ich schalte den Autopilot ab, der fliegt uns sonst weiter auf Kollisionskurs.“
    Lilian riss die Ruder herum und das Schiff drehte sich bedrohlich schnell zur bisherigen Flugrichtung. Der Bug neigte sich nach unten und nach rechts. Sie brauchte einen Moment, das Steuer wieder abzufangen, doch nach einem kurzen Sturzflug hatte sie den Kurs stabilisiert.
    „Geh noch tiefer!“, rief Lumière neben ihr. Das Tosen des Sturms war immer lauter geworden, und jetzt, da sie in den Außenbereich des Wirbels eintauchten, waren immer wieder Erschütterungen zu spüren, teilweise begleitet von dumpfen Aufschlägen auf der Außenhülle.
    „Siehst du was, Ilyena?“, Lilian warf einen kurzen Blick nach oben.
    „Es ist bislang nur Asche, keine schwereren Objekte“, Ilyena hielt die Reling der kleinen Plattform umklammert. „Aber ich sehe Blitze über uns. Und sie sind verdammt nah!“
    „Noch tiefer!“, drängte Lumière, „die Blitze sind wahrscheinlich der Grund dafür, die Children of Chou sind deutlich tiefer, nur noch etwa hundert Meter über dem Meeresspiegel.“
    „Ich hoffe, ich kann die Karre in der Luft halten“, gab Lilian trocken zurück und neigte das Höhenruder weiter.
    „Man kann kaum noch etwas sehen“, verkündete Ilyena. „Die Aschekonzentration ist zu hoch! Wir sind jetzt im Blindflug.“
    Ein Alarm schrillte von einem der Kontrollterminals. Seamus ließ vom Wetterradar ab und eilte zum Terminal.
    „Die Höhenkontrolle schlägt Alarm!“, Seamus schrie fast, „Lumière, was sagt der Kurs?“
    „Wir sind etwa drei Kilometer hinter dem anderen Schiff zurück, Flughöhe ist jetzt fast identisch. Halt! Wartet! Jetzt bremsen Zervetts Leute ab und sinken schneller. Sie gehen runter!“, Lumière wischte wild über das Display. „Sie haben ihre Landestelle. 2,873 km West-Südwest, an der Nordküste der Insel.“
    Lilian folgte dem Kurs nach Lumières Anweisungen so gut es ging. Das Schiff wurde einige Male heftig durchgeschüttelt und einmal hatte Lilian das Ruder fast verloren.
    „Wir haben das untere Ende des Sturms fast erreicht“, munterte Seamus die Runde auf, „wir müssten gleich durch die Wolkendecke brechen!“
    „Nicht zu steil, Lilian, wir haben durch die Aschekonzentration noch kein deutliches Höhenprofil. Ich weiß nicht, wie viel Luft wir zwischen Wolkendecke und Boden haben werden.“ Lumière bearbeitete die Höhenkontrolle wie einen Boxsack. „Komm schon, gib mir etwas ... ah, jetzt.“ Er sah auf das Ergebnis. „Hochziehen! Hochziehen!!!“, brüllte er. „Wir haben keine fünfzig Meter mehr zum Boden!“
    Lilian riss instinktiv das Höhenruder herum, doch sie brachen bereits durch die dichten Wolken aus Wasser, Staub und Asche. Ilyena, die als erstes freie Sicht hatte, stieß einen Schrei aus.
    „Hochziehen!“, rief auch sie.
    Lilian zerrte an dem Ruder, als würde es dadurch effektiver gegenlenken, doch das Schiff war kaum noch zu halten. In viel zu schnellem Sinkflug hielt es auf den Boden zu, eine karge Landschaft, die mit Asche und einer feinen Schneeschicht bedeckt war.
    „Festhalten!“, schrie Lilian und schob das Seitenruder so herum, dass das Schiff in eine gefährliche Schräglage geriet.
    „Was machst du?“, rief Seamus.
    „Festhalten habe ich gesagt!“, brüllte Lilian ihn an. Und dann machte das Schiff

Weitere Kostenlose Bücher