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Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Titel: Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jón Faras
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sind.“
    „Also gut, dann sage ich Bertrand, er soll drosseln, die Nacht ist lang“, Sequana drehte sich um in Richtung Fahrerkabine. Isaak stand auf und folgte ihr. „Warte, Bertrand soll sich schlafen legen. Und du solltest auch ausruhen. Ich übernehme das Steuer. Wer macht den Co-Pilot?“
    „Ich!“, meldete sich Solvejg sofort, bevor jemand anderes einspringen konnte.
    „In Ordnung“, Isaak nickte. „Der Rest sollte schlafen, wir brauchen möglichst viele ausgeruhte Leute, wenn wir ankommen.“
    „Ich bin jetzt wach“, sagte Ninive. „Ich komme mit zu euch nach vorne.“
    Solvejg sah sie an. Ninive wirkte nicht besonders wach. Und als sie wenig später zu dritt vorne im Truck saßen und Ninive auf einem der Beifahrersitze eingeschlafen war, fragte sie sich, ob ihr Gefühl sie täuschte, oder ob Ninive wirklich nicht wollte, dass sie mit Isaak alleine war. Es war ein eigenartiger Gedanke und für sie nicht erklärbar. Solvejg mochte Isaak. Er war ein Anführer, so wie Sequana. Jemand, der ihr Sicherheit gab. Doch soweit sie das Ding mit den zwischenmenschlichen Beziehungen verstanden hatte, war es nur bei Liebe so, dass sie sich auf zwei Menschen beschränkte.

69 | GOÐAFOSS
     
    Sie hatten einige Stunden in einer Nische im Steilhang oberhalb des Wasserfalls gewartet. Die beiden großen Schiffe der Children of Chou standen wie Fremdkörper still und verlassen am Ufer des Skjálfandafljót. Der Fluss war einst einer der längsten der Insel gewesen, doch in den vergangenen Jahrzehnten war auch der Vatnajökull – einst der größte nicht-polare Gletscher Europas – so stark zurückgegangen, dass er den Fluss nicht mehr ausreichend speiste. Der Wasserfall, vor dem sie standen, war der Góðafoss, der ebenfalls nur noch ein Schatten seiner großen Vergangenheit war.
    „Danke für diese Geschichtsstunde, Rasmus“, sagte Ilyena murrend. Die Nische in der sie versteckt auf die Rückkehr der Children of Chou gewartet hatten, war gerade groß genug für die fünf um nebeneinander zu sitzen oder zu hocken. Keiner von ihnen hatte noch ausreichend Geduld, um länger dort auszuharren. „Gehen wir endlich los? Die Freaks kommen aus dem Wasserfall ganz offensichtlich nicht mehr zurück.“
    „Du hast Recht, Ilyena“, Lilian stand auf. „Folgen wir ihnen. Ich hoffe, ihr könnt alle schwimmen.“
    „Was denn?“, protestierte Ilyena. „Ich dachte, wir plündern ihre Schiffe!“
    „Keine Zeit dazu. Wenn die tatsächlich nicht mehr zurück kommen, dann haben sie bereits einen großen Vorsprung.“
    „Aber“, begann Seamus und folgte Lilian und Ilyena einen schmalen Pfad entlang, „wir könnten dennoch einen Blick in die Laderäume werfen, ob wir für uns nicht auch ein Hoverboard finden.“
    Sie stiegen hinab ins Flusstal und inspizierten die Schiffe der Children of Chou, doch es war kein Hoverboard mehr an Bord der Schiffe. Allerdings fanden sie wasserdichte Rucksäcke, die sie gegen ihre eigenen austauschten und ihr Gepäck und die Waffen darin verstauten. Das Wasser des Beckens unterhalb des Goðafoss war empfindlich kalt. Fluchend wateten sie hinein und schwammen dann auf den mehr als zehn Meter hohen Wasserfall zu.
    Die einzige, die sich nicht über die Temperaturen beschwerte, war Ilyena. Sie schien durch das Wasser zu gleiten ohne von der Kälte etwas zu spüren. Gleichzeitig machte sie nur minimale Bewegung war aber mit Abstand die schnellste Schwimmerin von ihnen. Sie trieb bereits in der Mitte des Gewässers und wartete auf die übrigen. Nach einem tiefen Atemzug tauchte sie ab unter die Oberfläche und erschien ein gutes Stück näher am Wasserfall wieder.
    „Wurde die im Wasser geboren?“, fragte Lumière mit zusammengebissenen Zähnen.
    „Das weiß ich nicht, ich war nicht dabei“, entgegnete Seamus grimmig, der neben ihm schwamm und hoffte, dass die Taubheit in seinen Händen und Füßen nicht seine ganzen Gliedmaßen ergriff, bevor sie das Innere des Wasserfalls erreichten. „Sie ist eine verdammte Hexe.“
    „Was bedeutet das?“ Lumière sah ihn verwirrt an.
    „Sie ist ein Klon, aber nicht aus einem Institutsprogramm. Das bedeutet das.“
    „Sie stammt aus einer Sekte?“
    „Wenn man das so nennen will. Ihre Eltern sind beim Schwarzen Turm.“
    „Ach wirklich?“ Lumière sah überrascht von Seamus zu Ilyena, die nun den Wasserfall schon fast erreicht hatte und in der Gischt des fallenden Wassers zu verschwinden drohte.
    „Ich weiß nicht, ob sie mit denen noch etwas gemein

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