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Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Titel: Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jón Faras
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geändert. Ich habe eingesehen, dass ich nicht zurückholen kann, was längst vergangen ist. Ich erfuhr von einigen Leuten, die Informationen über die Sangre-Energie und ihre Herkunft haben sollten, und schnell kam ich in Kreise, in denen eine Gruppierung namens Children of Chou auftauchte. Sie wissen etwas, und das ist mein Antrieb. Ich will herausfinden, was mit dieser Welt passiert ist. Das ist der Grund, warum wir auf dieser Mission sind. Aber ...“, er schluckte und wandte sich ab, und Ninive hatte für eine Sekunde das Bedürfnis, auf ihn zuzugehen, „... dann habe ich erfahren, dass sie dich für diese Mission ausgesucht haben. Dein Name war mir bekannt, ich habe über die Experimente von Professor Cédric Doignac einiges in Erfahrung gebracht. Einerseits wollte ich nicht, dass du den Children of Chou in die Hände fällst, aber andererseits ... die Hoffnung Nina wiederzufinden hatte noch einmal gesiegt. Und als du dann da warst, bereute ich diesen Gedanken bereits wieder. Es tut mir leid, dass ich dich so lange gemieden habe, aber ich wollte sicher sein, dass dieser Teil meiner Vergangenheit nicht zwischen uns steht.“
    „Das hat ja nicht so toll funktioniert“, entgegnete Ninive. „Hör zu, Isaak, ich bin dir wirklich dankbar für deine Offenheit, und ich werde weitere Fragen haben, sobald ich das, was ich bereits erfahren habe, akzeptieren kann, aber bitte verstehe, dass ich jetzt mit jemand anderem sprechen muss. Weiß Lilian davon?“
    „Nein, sie weiß nichts.“ Er schüttelte den Kopf.
    „Aber sie darf davon erfahren?“
    „Das ist deine Entscheidung.“
    „Dann werde ich mit ihr reden.“ Ninive wollte sich abwenden und gehen, doch sie hielt noch einmal inne. „Es tut mir leid. Es muss schwer für dich sein, das alles ... Und wäre ich nicht selbst betroffen, ich würde versuchen, dir zu helfen, aber so ... ich ...“
    „Mach dir darüber keine Gedanken, mein Leben war lange vor diesem Tag zerstört. Ich habe ein Ziel und ich brauche gute Leute, um dieses Ziel zu erreichen. Und alleine dafür will ich dich. Als Ninive. Alles andere waren Hirngespinste, die sich in einem schwachen Moment in mein Denken geschlichen haben. Du solltest nur wissen, dass du hier bist, weil du gut bist. Weil du gebraucht wirst. Der Gedanke, in dir könnte ein Teil von Nina stecken, war nicht ausschlaggebend.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das glauben kann“, Ninive zuckte mit den Schultern. „Aber ich weiß es zu schätzen.“
    Sie verließ seine Kabine und wandte sich den Gang hinab zu Lilians Tür. Bereits nach einigen Schritten hörte sie die Musik. Lilian spielte. Ninive lehnte sich mit dem Rücken gegen Lilians Tür und hörte ihr zu, während sie erneut gegen die Tränen kämpfte und sich selbst dafür hasste.

39 | CLAUDETTE
     
    Die Kaffeetasse hinterließ einen schmalen Ring auf der Oberfläche des Schreibtischs. Julien wischte mit dem Ärmel seines Hemds nachlässig darüber, bevor er aufstand und zur Kaffeemaschine ging, die hinter ihm auf dem Sideboard stand. Er drehte der Besucherin den Rücken zu und goss sich die Tasse in aller Ruhe randvoll. In der ersten Stunde nach Öffnen der städtischen Archive kam eigentlich nie ein Besucher, und Julien empfand es als Störung seines Arbeitsalltags, dass diese Frau bereits vor den Türen wartete, als er sie geöffnet hatte. Und dann stellte sie auch noch Fragen. Die wenigen Besucher, die in seine Abteilung kamen wussten normalerweise, was sie suchten, und ihre einzige Kommunikation mit ihm bestand aus einem verstohlenen Nicken in seine Richtung.
    Julien war glücklich damit. In seinen Augen kamen in das Personenregister nur Leute, die zwielichtigen Dingen nachgingen. Wer wusste schon, warum sie Personen suchten? Er wollte es jedenfalls nicht wissen.
    „Entschuldigen Sie!“, meldete sich Sequana energischer zu Wort. „Ich suche eine Person, könnten Sie mir dabei weiterhelfen?“
    „Selbstverständlich“, entgegnete Julien gedehnt und machte keinen Hehl daraus, dass er das als ganz und gar nicht selbstverständlich empfand. „Die Einträge sind alphabetisch geordnet. Die Register für die jeweiligen Anfangsbuchstaben der Nachnamen entnehmen Sie bitte den Wegweisern im Treppenhaus, dafür sind sie schließlich da.“
    Sequana rollte mit den Augen und atmete tief ein. Sie hatte Mühe sich zu beherrschen. Der Drang ihm etwas mehr Höflichkeit einzuprügeln war stark, aber sie wollte nicht unnötig Aufsehen erregen.
    „Soweit bin ich auch ohne

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