SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
verschiedene Arbeiten an Deck, überprüfte die Ausrüstung und stellte sicher, dass alles gut in Schuss ist. Eine Arbeit, die eigentlich nie aufhörte! Auf unserem ganzen Weg um die Welt habe ich immer wieder neue Listen geschrieben und die Jobs abgehakt, die ich erledigt hatte.Hier kommt ein Beispiel einer Jobliste, die ich am 12. Februar geschrieben habe:
Großsegel flicken
Kraftstofftank auffüllen
Keilriemen nachziehen und Motor überprüfen
Vorräte und Ausrüstung im Vorschiff aufräumen und neu sortieren
Kajüte aufräumen (dieser Punkt war Bestandteil jeder Liste!)
Spirituskocher auffüllen
Klemmschraube der Pinne anziehen
Alle Muttern des Autopiloten nachziehen
Sicherungskasten mit Kontaktspray einsprühen
Windsteueranlage kontrollieren und schmieren
Motor laufen lassen, bis die Batterien wieder ganz aufgeladen sind und das Voltmessgerät »F« anzeigt
Hausaufgaben
Montag, 15. Februar 2010
Wir treiben umher
In den letzten Tagen sind wir kaum gesegelt, eher umhergedriftet und gerollt, manchmal sogar rückwärts. Es war nicht gerade aufregend. Deswegen haben wir den Nullmeridian immer noch nicht überquert. Wir stecken hier ein paar Seemeilen vorm Eintritt in die östliche Hemisphäre fest und können sie einfach nicht erreichen, weil totale Flaute herrscht!
Ich habe meine Zeit damit verbracht, das Boot entweder selbst zu steuern oder mich in einem Buch zu vergraben, um mich von diesem nervtötenden Rollen abzulenken. Es ist wirklich sehr frustrierend!
An den Tagen, wo wir keine Fortschritte machen, habe ich immer das Gefühl, dass wir unsere Zeit hier draußen vergeuden. Es hat ein wenig gedauert, aber inzwischen habe ich für mich herausgefunden, wie ich es am erfolgreichsten verhindere, mir vor lauter Frust die Haareeinzeln auszurupfen: Meine Strategie heißt »lass es nicht an dich herankommen«! Diese Strategie wende ich auch in stürmischen Zeiten erfolgreich an. Ist es nicht großartig, dass Teenager so herrlich stur sein können? Ach ja, Schokolade hilft natürlich auch!
Die gute Nachricht: Der Wind soll bald wieder zunehmen, und wir freuen uns darauf!
Ich wollte euch noch einen detaillierteren Überblick über den technischen Zustand von ELLA’S PINK LADY geben. Dazu einen Überblick über Abnutzung und Verschleiß an Bord. Doch das hebe ich mir nun für morgen auf.
Der Nullmeridian ist ein Längengrad (also eine vertikale Linie), der den nullten Längengrad auf einer Karte von der Erde markiert. Die Linie des Nullmeridians beginnt am Nordpol und endet am Südpol. Mithilfe spezieller Messmethoden kann man exakt feststellen, auf welchem Längengrad man sich gerade befindet. Dieser Punkt lässt sich dann auf der Karte genau bestimmen.
Mitte Februar befanden wir uns bereits relativ hoch im Norden. Einige würden sicher sagen, dass wir sogar weiter nördlich segelten als nötig. Doch der Grund dafür, dass wir uns für die langsamere nördliche Route entschieden hatten, lag auf der Hand: Wir minimierten damit die Gefahr, auf einen der hässlichen Stürme zu treffen. Für uns waren Segelkomfort und Sicherheit wichtiger als Geschwindigkeit. Außerdem taten der Sonnenschein und die warmen Temperaturen ja nicht weh. Nebenbei konnte ich so auch meine eigenen Batterien wieder auftanken. Als Mädchen aus Queensland kann ich den Mangel an Sonnenschein ohnehin nur schwer ertragen. Unser langsames Fortkommen empfand ich zwar als schmerzlich, aber wenn ich zwischen flauen Winden und Stürmen hätte wählen können, dann würde ich jeden Tag wieder die Langsamkeit wählen.
Mittwoch, 17. Februar 2010
Ortswechsel und Abnutzung
Nach meinem letzten Blog hat es nicht mehr lange gedauert, bis der Wind wieder zunahm und wir den Nullmeridian in die östliche Hemisphäre überquerten – Gott sei Dank! Danach hatte sich der Wind über den ganzen gestrigen Tag bei etwa 30 Knoten eingependelt. ELLA’S PINK LADY flog wieder, absolvierte viele herrliche Seemeilen in südlicher und östlicher Richtung.
Ich gebe zu, dass ich mit Blick auf den Süden nicht gerade begeistert war, nachdem ich so lange Temperaturen zwischen 20 und 26 Grad genießen durfte. Die Aussicht, nun wieder in kühlere Regionen zu segeln, stimmte mich nicht gerade enthusiastisch.
Offenbar hat der Gedanke an die Kälte ELLA’S PINK LADY und Parker kaum mehr gefallen als mir. Ich musste unseren Kurs dauernd korrigieren, um eher eine südöstliche denn östliche Richtung einzuschlagen. Denn wenn wir uns nicht weiter südlich orientieren,
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