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SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

Titel: SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Watson
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genau ich hier draußen eigentlich mache und ob sich meine Erwartungen in irgendeiner Weise verändert haben oder nicht.
     
    Als ich zum ersten Mal davon träumte, die Welt zu umrunden (davon habe ich euch ja vorher schon erzählt), kreisten meine Gedanken vor allem um die Frage, ob das überhaupt machbar wäre. Ich wollte mich selbst herausfordern und etwas erreichen, auf das ich stolz sein könnte. Und ja, ich wollte auch andere Menschen inspirieren. Ich hasse es, dass so viele Träume immer nur bleiben, was sie sind: ein Traum. Ich sage nicht, dass jeder sich ein Boot kaufen und damit um die Welt segeln sollte. Ich hoffe aber, dass ich mit der Verwirklichung meines eigenen Traumes anderen Menschen zeigen kann, dass auch sie ihre eigenen Ziele erreichen können – ob groß oder klein, welche auch immer das sein mögen.
    Nun bin ich hier draußen und finde, dass ein großer Teil dieser Reise vor allem darin besteht, viel Spaß zu haben und das Beste aus jedem Tag zu machen. Verblüffend ist auch, dass es längst nicht mehr nur mein Traum oder meine Reise ist. Kein Meilenstein hier draußen ist nur mein Erfolg, sondern ein Erfolg für alle, die viel Zeit und Mühe investiert haben, um mir bis hierhin zu helfen …
    … Und noch etwas: Ich habe es immer gehasst, wenn man mich aufgrund meiner Erscheinung oder meines Alters vorverurteilt hat. Ich hoffe, dass ein Teil dessen, was ich hier tue, beweist, dass wir Menschen nicht nach ihrer Erscheinung oder unseren eigenenErwartungen beurteilen. Ich will, dass die Welt ganz genau erfährt, wozu kleine Mädchen und junge Menschen imstande sind!
     
    Doch genug davon. Ich habe es heute geschafft, mein Knie an etwas zu schneiden. Es hat ein bisschen geblutet (Pink und Rot harmonieren überhaupt nicht miteinander!), war aber nichts Ernsthaftes. Der Vorfall hat mich allerdings daran erinnert, wie gut es für mich bislang in Sachen Gesundheit und Verletzungen lief (klopft mal eben auf Holz!).
    Das viele Salzwasser hat meiner Haut bislang keine Probleme gemacht (es ist nicht schwer, den Grund dafür zu erraten – danke, Ella Baché!), und je länger wir segeln, desto weniger blaue Flecke fange ich mir ein.
     
    Alle haben mir von Torah Bright und ihrer fantastischen Goldmedaille berichtet, die sie bei den Olympischen Winterspielen auf dem Snowboard für Australien gewonnen hat. Ich weiß, dass ich der Zeit immer ein wenig hinterherhinke, denn üblicherweise dauert es eine Weile, bis mich Nachrichten von zu Hause erreichen, aber jetzt sage ich einfach nur: Wow! Meine Glückwünsche an Torah!
     
    An diesem Tag hatte ich mit Mum und Dad gesprochen. Es war eine absolut komische Unterhaltung, denn beide haben mich ein bisschen hochgenommen! Gespräche wie diese waren für mich pures Gold wert, denn sie gaben mir die Chance zu einem unbekümmerten Lachen und lenkten meine Gedanken vom Alltag an Bord von ELLA’S PINK LADY ab. Wir unterhielten uns über die verrücktesten Sachen. Einmal haben Mike und ich eine Ewigkeit diskutiert und die Qualitäten unserer Teekessel miteinander verglichen. Ein anderes Mal hat Don fast eine halbe Stunde darauf verwendet, mir einen Reim beizubringen, mit dessen Hilfe man sich merken kann, wie viele Tage jeder Monat hat. Es ist vermutlich nicht gerade die Art von Gesprächen, die man von befreundeten Weltumseglern erwartet, aber dafür waren sie real!
     
    Mike plante, mit Don zusammen auf der berühmten Route von Captain Bligh zu segeln. Der hatte eine monumentale Reise absolviert, nachdem ihn seine rebellische Crew von Bord der BOUNTY in einem kleinen Boot ausgesetzt hatte. Captain Bligh segelte damals von Tonga nach Westtimor. Mike und Don wollten sein offenes Holzboot nachbauen und keinerlei moderne Ausrüstung wie Karten, Kompass, Licht (nicht einmal Toilettenpapier) mitnehmen. Es war eine unglaubliche Herausforderung, die Don als Spendensammlung für die Forschung in den Bereichen Motorneurone-Erkrankung, Parkinson und Alzheimer nutzen wollte. Leider musste Mike kurz vor dem Start der Reise der Blinddarm entfernt werden. Er erholte sich nicht schnell genug und musste absagen. Don aber legte am 19. April 2010 ab. Gemeinsam mit drei weiteren Crewmitgliedern – David Pryce, David Wilkinson und Chris Wilde – erreichte er Timor am 15. Juni – ein Triumph des Willens und der menschlichen Tatkraft. Don verlor auf der historischen Route 18 Kilo. Und ihr hättet seinen Bart sehen sollen!
     
     
    Jessica Watsons Video-Tagebuch – Tag 129
Jessica

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