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SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

Titel: SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Watson
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Watson rounds Africa and Sails into the Indian Ocean.mp4
     
Mittwoch, 24. Februar 2010
    Ein weiteres Kap geschafft und ab in den Indischen Ozean!
    Da sind wir: Noch ein Kap und ein Ozean sind bewältigt! Es hat aufgrund der leichten Winde in den letzten Tagen eine Weile gedauert, aber ELLA’S PINK LADY hat Kap Agulhas etwa 400 Seemeilen südlich von Land passiert. Dieses Mal habe ich also keine spektakuläre Aussicht auf eine berühmte Landmarke genossen. Ein heller orangefarbener Halbmond und ein fantastischer Sternenhimmel genügten mir zur Feier. Natürlich habe ich auch die Schokoladenvorräte geplündert und ein paar Partyknaller hochgehen lassen!
    Vor uns liegen noch viele Meilen über den Indischen Ozean. Danach geht es um den Südzipfel Australiens herum heimwärts. Aber es fühlt sich jetzt schon an, als wären wir auf dem Weg nach Hause. Bis Kap Leeuwin und Australien sind es nur noch 4200 Seemeilen – was für eine aufregende und gleichzeitig etwas beängstigende Vorstellung! Das tolle Wetter in den vergangenen Tagen hat unser langsames Tempo mehr als ausgeglichen. Ein Hochdrucksystem ist über uns hinweggezogen und hat uns klaren Himmel, warmen Sonnenschein, eine sanfte See, viele Vögel und die immer wiederkehrenden Albatrosse zur Begleitung beschert. Natürlich habe ich den Sonnenschein genossen und darüber nachgedacht, wie wundervoll alles war. Zwischendurch nutzte ich die ruhigen Bedingungen dazu, ein paar Jobs an Bord zu erledigen. Ich habe alles doppelt überprüft und eine ziemliche Schweinerei angerichtet, als ich versuchte, diese ewigen Lecks wieder einmal mit Sikaflex zu schließen. Außerdem habe ich mir zweimal mit der Nadel in die Hand gestochen, als ich einen Riss im Großsegel flickte. Danach habe ich der Windsteueranlage einen neuen Satz Tauwerk verpasst. Ich hatte es einfach aufgegeben, die abgenutzten und schmutzigen alten Leinen immer nur wieder zu reparieren.
    Doch wie es nun einmal so ist: Die guten Zeiten bleiben nicht ewig. Für morgen erwarte ich eine Front und unangenehmes Wetter. Meine ruhigen paar Tage neigen sich dem Ende entgegen. Wir sind zurück in der Wirklichkeit und erwarten typisches Südpolarmeer-Wetter. Hoffentlich können wir die starken Winde nutzen, um weit in den Indischen Ozean vorzudringen!
     
    Die Rundung Südafrikas war ein weiterer Meilenstein meiner Reise, konnte aber nicht mit meiner Begeisterung über die Rundung Kap Hoorns mithalten. Es tut mir leid, aber der Name hat einfach nicht den gleichen Effekt und kann auch nicht die gleiche Tradition in der sagenumwobenen Welt des Segelsports vorweisen.
    Auf unserer Seekarte ist es ein beeindruckender Punkt, aber an Bord von ELLA’S PINK LADY , so weit von Land entfernt, musste ichregelrecht darum kämpfen, eine Art von Atmosphäre und das richtige Gespür für den Moment zu entwickeln. Es war vor allem ein ganz normaler Segeltag. Aber ein guter!
     
Donnerstag, 25. Februar 2010
    Geschwindigkeitsüberschreitung, Surfen und Tanzvergnügen
     
    Heute feiert meine Schwester ihren 18. Geburtstag. Zuallererst also: Happy birthday, Emily! Ich verpasse ihren Geburtstag bereits zum zweiten Mal in Folge und muss mir ein besonderes Geschenk ausdenken, um die vielen verspäteten Gaben im nächsten Jahr wieder gutzumachen.
     
    Ich liebe das schnelle Segeln dieser Tage! Es ist recht windig, und die See bietet ELLA’S PINK LADY genügend Wellen zum Surfen. Sie tanzt vorwärts, klettert jede Welle hoch, surft sie wieder hinab und rollt mit den Böen im Wind. In Winden um 30 Knoten und mit drei Reffs im Großsegel ist das Ganze nicht allzu ungemütlich. Nach Nieselregen in der Nacht und am Morgen ist nun die Sonne wieder zurück. Die Wellen glitzern in einem schönen Türkisblau, und die langen Schaumkronen sehen hübsch und gar nicht bedrohlich aus. Ich finde es gerade anstrengend, mich auf irgendetwas zu konzentrieren, weil ich ständig auf die Geschwindigkeitsanzeige schiele. Ich erwische mich andauernd dabei, sie zu beobachten, während wir mit sechs bis neun Knoten schnell segeln; manchmal schießen wir sogar darüber hinaus, wenn eine Welle unter uns hindurchrollt. Es könnte sein, dass ich gestern einige Leute verwirrt habe, als ich schrieb, es seien nur noch 4200 Seemeilen bis Australien. Damit meinte ich nur die Strecke bis zur Höhe von Kap Leeuwin in Westaustralien. Nach Sydney ist es danach noch ein langer Weg. Und dabei habe ich noch nicht einmal die unsteten Wettersysteme einbezogen, die dort im

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