SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
mir alte Fotos angeschaut habe. Es ist nicht so, dass mich die Wellen, die Vögel und der Himmel jemals langweilen. Aber manchmal sehne ich mich einfach nach einem neuen Anblick!
Eine der häufigsten Fragen der Leute war stets, was ich da draußen mit meinem Müll machte. Die Antwort ist simpel: Er würde mit mir heimkehren. Jedes Mal, wenn ich eine der Provianttaschen mit Müll vollstopfte, trampelte ich am Ende ein paar Mal (je nach Wetter) darauf herum, klebte sie zu und verstaute sie entweder in der Backskiste oder im Vorschiff. Müll von 210 Tagen klingt nach viel, aber es waren gar nicht solche Mengen. Denn als meine Mutter meinen Proviant zusammenstellte, hat sie alle überflüssigen Umverpackungen entfernt. Ich konnte nicht fassen, was für ein Berg die weggeworfenen Verpackungen produzierten. Der Anblick ließ mich darüber nachdenken, wie viel Überflüssiges wir mit den meisten Dingen bekommen, die wir kaufen.
Ich habe auf unserer Reise einiges Plastik und auch Müll an uns vorbeischwimmen sehen. Aber es war nicht viel, denn wir segelten ja ziemlich weit südlich. Der berühmte Segler und Umweltschützer Ian Kiernan war entsetzt darüber, wie viel Müll er im Meer treiben sah, als er 1986/87 an der Solo-Weltregatta BOC-Challenge teilnahm. Als er heimkehrte, entschied er sich, für einen Wandel einzutreten. Gemeinsam mit Freunden gründete er eine Arbeitsgemeinschaft, die 1989 den »Clean Up Sydney Harbour Day« organisierte. Es wurde ein Riesenerfolg.Mehr als 40 000 Menschen kamen, um zu helfen. Von dem Tag an wuchs die Idee zu einer großen Bewegung heran. Der erste »Clean Up Australia Day« fand 1990 statt. 300 000 Menschen beteiligten sich. Ian Kiernan hat bewiesen, was ein Mensch und die Kraft eines Volkes bewirken können. Seine Idee entwickelte sich zu einem jährlich wiederkehrenden Nationalereignis und inzwischen auch zu einer weltweiten Kampagne. Laut www.cleanup.org.au beteiligen sich jedes Jahr etwa 35 Millionen Menschen in 120 Ländern von Mikronesien bis Indien im asiatisch-pazifischen Raum, von Argentinien bis Venezuela in Südamerika, von der Türkei bis zu den Vereinigten Arabischen Emiraten im westlichen Asien, von Aruba bis Simbabwe in Afrika, von Griechenland bis Polen in Europa und in den USA und Kanada an der Aktion. Große Dinge entstehen oft aus kleinen Ideen!
Montag, 8. März 2010
Sanftes Segeln
Gestern war wieder ein perfekter Segeltag! Wir freuten uns über 15 Knoten Wind, tolle Geschwindigkeiten, einen heiteren Himmel und einen schönen Sonnenuntergang zum Ausklang. Noch besser: Heute geht es so weiter, und die Wettervorhersage verspricht auch für die kommenden Tage gute Bedingungen, während sich das Hochdrucksystem über uns langsam fortbewegen wird. Angesichts der Geschwindigkeiten, mit denen sich ELLA’S PINK LADY zuletzt vorwärtsbewegt hat, bin ich nicht die Einzige, die sich darüber freuen würde, endlich mehr Meilen in Richtung Osten zu machen. Die Temperatur beträgt liebliche 25 Grad in der Sonne. Ich kann wieder ein Top tragen und streife mir lediglich nachts noch einen Pulli über. Ich fühle mich wie verwöhnt!
Alles läuft momentan glatt. Na ja, nicht ganz. Die Toilette macht mir etwas Kummer. Obwohl ich den gestrigen Nachmittag damit verbracht habe, verschiedene Rohre abzumontieren und sie zu ersetzen, verweigert sie immer noch den Dienst. Ich bin etwas ratlos, denn dieToilette ist nicht gerade das komplizierteste Hightechteil bei uns an Bord. Der Job ist auch nicht der glamouröseste oder angenehmste. Ich muss es trotzdem weiter versuchen!
Heute habe ich mir neue Bettwäsche und Handtücher gegönnt. Das klingt vielleicht wenig aufregend, doch was mich wirklich begeistert hat, war der Duft der frischen Wäsche, der mir entgegenschlug, als ich die Plastikhülle aufgeschnitten habe. Das hat mich daran erinnert, wie wenige verschiedene Gerüche es hier draußen gibt. Fast alles riecht nach frischer und salziger Meeresluft. Ich vermute, dass die vielen verschiedenen Gerüche mir sehr auffallen werden, wenn ich wieder zu Hause bin.
Nun noch zu einem ganz anderen Thema: Ich habe in den vergangenen Tagen mit meinem Team in Australien intensiv über den Titel für mein Buch nachgedacht. Ursprünglich wollten wir es »Around the World« nennen, doch das erschien uns nicht ganz passend. Einen Titel zu finden, der perfekt passt und den wir alle mögen, erweist sich gerade als echte Herausforderung. Also fragen wir uns, ob ihr nicht ein paar
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