SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
Reise ein unabhängiger Selbstversorger sein.
Dank der unglaublichen technischen Kommunikationsausrüstung, die ich glücklicherweise an Bord hatte, würde ich imstande sein, regelmäßig in Kontakt mit dem Rest der Welt zu bleiben. SatCom Global hatte mir die komplette Satellitenausrüstung zur Verfügung gestellt. Der Plan sah vor, zwei Satellitenhandtelefone einzusetzen: eines für die tägliche Kommunikation und eines für die Notfalltasche, die ich einfach greifen konnte, falls ich jemals das Schiff verlassen müsste.
Mithilfe der kleinen Satellitenschüssel (Sailor 250) im Heck des Bootes hatte ich Verbindung zum Internet. Damit könnte ich Videos, Bilder, Blogs und E-Mails verschicken und empfangen. Das Boot war außerdem mit einer Hochfrequenz-Funkanlage ausgerüstet, die ich für sogenannte »Scheds« nutzen konnte. »Scheds« ist das Kürzel für »scheduled« und meint vorverabredete Funkgespräche wie beispielsweise Interviews von Bord. Außerdem konnte ich über Funk Informationen über den Schiffsverkehr um mich herum einholen. Darüber hinaus hatte ich einen TracPlus-Tracker installiert, der den relevanten Menschen zu Hause meine Bewegungen senden würde. Last but not least gab es verschiedene sogenannte EPIRBs, die die PINK LADY hoffentlich zu dem sichersten und am besten ausgerüsteten Boot machen würden, das jemals um die Welt gesegelt war.
Dad installierte die Heizung und übernahm eine Million weiterer kleiner Jobs, während Bruce und ich uns um die Winschen und weitere Decksausrüstung kümmerten. Jason Mineff von Linemaster Marine Electronics übernahm die Installation und die Verbindung der Segelinstrumente: AIS, Hochfrequenz-Funkanlage und weitere Ausrüstungsteile. Richard Taylor kümmerte sich um die Fensterabdeckungen gegen Schlagseen. Viele zusätzliche Helfer kamen und erledigten eine ganze Reihe weiterer Jobs. Ich bin ihnen allen so dankbar.
Bruce, Dad und ich arbeiteten oft bis spät in die Nacht hinein. Tagsüber blieb kaum Raum in der Kabine, weil alle gleichzeitig an ihren Projekten arbeiteten. Die Jobliste schien niemals kürzer zu werden. Es gab noch so viel zu tun, von der Installation des Windgenerators bis hin zur Befestigung des Leesegels an meiner Koje.
In der Zwischenzeit beendeten die Jungs von Ullman Sails ihre Arbeiten am neuen Segelsatz für die PINK LADY . Sie benutzten Tuch der Marke Bainbridge, das doppelt so stark wie die meisten ist. Als David und seine Leute mit dem Mast fertig waren, stellten wir ihn an einem späten Abend ins Boot. Phil George flog aus Melbourne ein, um den wieder instand gesetzten Geräteträger erneut zu installieren, der uns auf der Ladefläche eines Lkws erreichte. Ian von Panasonic kam nach Sydney, um die vier Toughbook-Computer an Bord mit Software zu füttern. Rod von SatCom Global erklärte mir den Umgang mit der Sailor-250-Satellitenschüssel.
Anfangs beunruhigten mich die vielen blinkenden Lichter und Schalter ein wenig, doch es stellte sich heraus, dass der Sailor 250 wie ein normales Telefon funktioniert. Und was die Bedienung dieses auch an Land lebenswichtigen Instruments angeht, war ich natürlich Profi!
Besonders glücklich war ich über die neue Stereoanlage an Bord – schon weil mein Vater mir prophezeit hatte, dass ich auf meinem eigenen Boot endlich meine Lieblingssender und nicht die von ihm bevorzugten hören könnte. Ich vermute, dass auch Neil aus diesemGrund seinen Job bis zuletzt hinausgezögert hat. So musste er nämlich nicht meiner Musik lauschen … Um noch ein wenig mehr Salz in diese Wunde zu streuen: Mir war schon klar, dass ich – einmal da draußen auf See – kaum etwas anderes würde hören können als BBC, den Lieblingssender meines Vaters. Aber für genau solche Fälle wurden schließlich iPods erfunden!
Ich hatte kaum eine freie Minute. Wenn ich nicht am Boot arbeitete, übte ich mich in seiner Wartung. Ich verbrachte einige Zeit mit dem Mechaniker Jim Williams. Wir beschäftigten uns mit möglichen Motorproblemen und ihrer Lösung. Mit Neil studierte ich die Elektrik. Langsam hatte ich das Gefühl, das Boot in- und auswendig zu kennen.
In der Zwischenzeit testete meine Mutter alle möglichen Sorten Lebensmittel mit langer Haltbarkeit an mir. Sie wollte herausfinden, was ich mochte und – noch wichtiger – was ich nicht mochte. Ich möchte ja nicht pingelig oder undankbar klingen, aber einiges davon war ein bisschen zu kreativ gedacht. Mein Bruder Tom mahnte mich immer zur
Weitere Kostenlose Bücher