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SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

Titel: SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Watson
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Weg dorthin sein. Ich würde die Große Australische Bucht durchqueren und Tasmaniens südöstliches Kap umrunden müssen. Von dort aus wollte ich nördlich in Richtung Festland und dann Australiens Ostküste hinauf zurück in den Hafen von Sydney segeln.
     
    Insgesamt würde mich meine Reise durch das Kielwasser so vieler großartiger Segler führen, dass ich mich ziemlich merkwürdig fühlte angesichts der Tatsache, meinen Namen auf diese Weise mit dem ihren in Verbindung zu bringen. Ich wollte ja nicht um die Welt segeln, um berühmt zu werden. Ich war nicht auf der Suche nach Ruhm – nein, das war es wirklich nicht, worum es mir ging (und immer noch geht). Ich dachte auch nicht, dass es eine tolle Möglichkeit zum Geldverdienen wäre. Diese Idee kam mir nicht einmal in den Sinn. Ich hoffte nur, dass ich nicht mit einem riesigen Schuldenberg heimkehren würde, die meine Familie und mich belasten würde. Ich wollte diese monumentale Reise unternehmen, um mich selbst herauszufordern. Und ich wollte anderen beweisen, dass es möglich ist, einen Traum in die Tat umzusetzen.
     
    Meine Familie und ich waren uns der Risiken bewusst. Es war völlig klar, dass diese Reise sowohl psychisch als auch physisch enorme Anforderungen stellen würde. Ich hatte Vertrauen in mein Boot, mein seglerisches Können und die Unterstützung meines Teams. Die einzige Sorge, die mich ein wenig plagte, war die Frage nach meiner mentalen Stärke. Der einzige Weg, sie zu testen, war der, mich selbst herauszufordern. Bislang hatte ich das noch nicht getan.
    Inzwischen war ich an einem Punkt angelangt, an dem ich einfachnur beharrlich weiterarbeiten konnte. Ich würde schon bald wissen, ob ich das Zeug dazu hätte, eine solche Herausforderung zu bestehen.
     
    Wir hatten das Boot in aller Eile für die Bootsmesse in Sydney vorbereitet. Dabei waren einige Jobs liegen geblieben. Außerdem musste noch diverse Ausrüstung installiert werden. Dieses Mal klappte der Bootstransport reibungslos. Auf dem Weg wurde der Mast für eine Generalüberholung in David Lambournes Werfthallen in Brisbane abgeladen. Dann endlich konnte die PINK LADY wieder zu Wasser gelassen werden und bezog ihren Liegeplatz in der Marina von Mooloolaba.
    Wir hatten Glück. Das Wetter war wunderbar. Es machte Spaß, unter dem klaren blauen Himmel und in der warmen Sonne Queenslands am Boot zu arbeiten. Ich war in alle Arbeitsschritte involviert. Wobei es übrigens wenig angenehm war, die kleinste anwesende Person zu sein. Wann immer ein Schraubenzieher in kleinen, schwer zugänglichen Ecke gefragt war (und davon gibt es ziemlich viele!), schienen sich alle Blicke auf mich zu richten. Dazu gab es die passenden Kommentare. Eine halbe Stunde später sah man mich dann aus irgendeiner Backskiste krabbeln, von Kopf bis Fuß mit Sikaflex verschmiert, eine dauerhafte, zähe, auf See häufig verwendete Silikonversiegelungssmasse.
    Rod Cran nahm sich der Isolierung des Bootes mit Schaum an, verkleidete Wände und Dach der Kabine. Der Elektriker Neil Cawthorne arbeitete oft bis spät in die Nacht am elektrischen System des Bootes. Strom ist an Bord sehr wichtig, denn er betreibt das Satellitentelefon, die Hochfrequenz-Funkanlage, den Computer, die Navigationsausrüstung und – aus meiner Sicht vielleicht am wichtigsten – die Stereoanlage! Dank Neil konnten wir sicherstellen, dass alles perfekt funktionieren würde. Ich wäre aber für den Fall eines Totalversagens der Elektrik auch imstande, ohne diese Geräte zu überleben. Unter dem Strich würden die PINK LADY und ich nur den Wind brauchen, um voranzukommen – am liebsten 15 Knoten und viel Sonnenschein dazu! Ich hoffte natürlich, dass es nie zu einem elektrischen Notfall kommen würde, aber für den Fall aller Fälle hatte ich einen Sextanten an Bord.
    Das Boot war mit vier 80-Amperestunden-Gelakkus und einem separaten Akku zum Starten des Motors ausgerüstet. Für das Aufladen der Akkus gab es zwei 80-Watt-Solarpaneele, ein 60-Watt-Solarpaneel und einen Rutland-Windgenerator. Die Solarpaneele würden reichlich Energie für mich erzeugen, wenn die Sonne schien. Der Windgenerator würde dauerhaft arbeiten und Strom in kleinen Mengen produzieren. An Tagen, an denen weder die Sonne scheinen noch der Wind pusten und ich die Stereoanlage zu laut aufdrehen würde, könnte ich immer noch den Motor (im Leerlauf!) laufen lassen, um meinen Batterien eine Extraration Strom zukommen zu lassen. Ich würde also während der ganzen Zeit meiner

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