SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
Reise ganz deutlich. Als er damals um die Welt segelte, waren Satellitentelefonate so teuer, dass sie fast ausschließlich Notrufen vorbehalten blieben. Und Jesse hatte ganz sicher auch keinen Luxusproviant wie Käse bei sich! Aber egal, sie haben alle herzlich auf meine Kosten gelacht, und es klang, als würden sie sich glänzend amüsieren.
Hier kommt mein Rezept für Rührei à la ELLA’S PINK LADY . Ich weiß schon, dass es recht einfach ist, doch für mich war es immer ein gutes Trostessen, das die gewünschte Wirkung nie verfehlte.
Für 2 Personen (oder einen hungrigen Segler)
4 Eier (ich nahm Trockenei)
¼ Tasse Milch oder Sahne (ich wählte möglichst Sahne)
15 Gramm Butter
1. Eier und Milch mischen und verquirlen.
2. Butter in der Pfanne schmelzen lassen, die Eimasse hinzufügen und auf kleiner Flamme stocken lassen.
3. Mit getrockneter Petersilie garnieren.
Mittwoch, 4. November 2009
Ruhe, Entspannung und Lesen
Nachdem mein Schlaf in letzter Zeit oft rüde unterbrochen worden war, fühlte sich mein Kopf heute Morgen an, als wäre er mit Watte vollgestopft. Also habe ich fast den ganzen Tag in meiner Koje verbracht, gelesen, gedöst und nur hin und wieder den Kopf aus dem Niedergang gesteckt, um Ausschau zu halten und die Segel zu trimmen. Die Ruhe und die Entspannung haben mir gut getan. Am Abend fühlte ich mich wieder voller Energie, hörte Musik und beobachtete von Deck aus die Grauschattierungen dabei, wie sie orange- und rosafarbene Farbtöne annahmen.
Weil es tagsüber keinen Sonnenschein gab, hatten wir einen Stromabfall zu verzeichnen, waren aber trotzdem gut vorangekommen. In den konstanten südöstlichen Winden hatte ELLA’S PINK LADY unter vollen Segeln gute Fahrt gemacht.
Einige Leute haben in meinem Blog angemerkt, dass es schön sein müsste, auf See hin und wieder andere Yachten zu treffen. Ich kann das aus meiner Sicht nicht wirklich bestätigen.
Es ist ganz nett, mit ihnen über Funk zu sprechen und herauszufinden, wo sie herkommen und wo sie hinsegeln. Aber ich fühlemich nur dann so richtig wohl, wenn ELLA’S PINK LADY und ich das Meer ganz für uns allein haben. Jedes Stückchen Land, das am Horizont auftaucht, legt sich wie ein schweres Gewicht auf mein Gemüt, löst fast klaustrophobische Gefühle in mir aus.
Die Wettervorhersage hat weiter konstanten Wind für die kommenden Tage versprochen. Auf unserem weiteren Kurs nach Norden würden wir es dann auch mit einigen tropischen Wolkenbrüchen zu tun bekommen. Ich sehe mehr und mehr Fliegende Fische aus dem Wasser springen und habe angefangen, die letzten Seemeilen bis zum Äquator zu zählen.
Das war’s für heute. Mein Magen hat mich gerade daran erinnert, dass es Zeit ist, mir ein Abendessen zuzubereiten. Ich habe an Tacos (oder sollte ich sie lieber Nachos nennen, weil sie so zerkrümelt sind?) mit gefriergetrocknetem Hack gedacht, dazu Tomaten und Paprika aus der Dose.
Donnerstag, 5. November 2009
Nass, schaukelig und – Kuchen!
In bewegter See und fliegendem Wasser fühlt sich an Bord mittlerweile alles ziemlich salzig an. Jedes Mal, wenn ich von Deck komme, scheine ich einige Ladungen Wasser mitzubringen. Außerdem haben sich – trotz aller unserer Bemühungen, sie zu finden und abzudichten – ein paar Lecks bemerkbar gemacht. Solche Lecks sind keinesfalls gefährlich, aber eben auch nicht gerade hilfreich im Kampf gegen Salz und Feuchtigkeit. Also habe ich ein bisschen mit einer Dichtmasse herumgespielt. Es sieht so aus (drückt mir die Daumen!), als ob ich einige der Lecks verschließen konnte.
Heute Morgen sind wir nahe an einem anderen Boot vorbeigesegelt, aber ich konnte es durch den Regen nicht sehen. Ich vergrößerte die Segelfläche, als der Wind langsam nachließ, und verkleinertesie wieder, als er auf 20 Knoten anstieg. Im Moment machen wir angenehme sechs Knoten Fahrt, haben heute die 2000-Seemeilen-Marke passiert. Ich schätze, dass es noch 16 Tage bis zum Äquator sind. Aber das muss nicht so sein, denn in den kommenden Wochen wird alles vom Wetter abhängen.
Am Nachmittag hatte ich ein bisschen Spaß in der Pantry, denn ich habe uns kleine Schokoladenkuchen gebacken. Das war ein ziemliches Abenteuer, denn während ELLA’S PINK LADY durch die Wellen rockte, flogen die Zutaten und die Backmischung durch die Gegend. Das Leben wäre ja so viel einfacher mit einem dritten Arm! Am Ende gelang mir die Mischung, mal abgesehen von der Menge, die in meinem Gesicht
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