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SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

Titel: SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Watson
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klebte (vielleicht sollte ich nach meiner Rückkehr eine Karriere als Jongleurin in Erwägung ziehen?).
    Inzwischen sind die Muffins alle gebacken und duften köstlich. Kommen wir nun also zum lustigen Teil: Zuckerguss & Dekoration!
     
    Am Freitag hatten wir ein wenig mehr Wind, aber es war dennoch ein ganz normaler Tag, bis sich Parker gegen Mittag weigerte, einen geraden Kurs zu steuern. Ich zog meine Schwimmweste über, klinkte mich ein und beugte mich über das Heck, um das Problem zu lokalisieren. Nach einer ersten kurzen Inspektion war ich ratlos, weil alles an seinem Platz zu sein schien. Doch nach eingehender Überprüfung entdeckte ich, dass sich einer der kleinen Sicherungsringe (eine Art Befestigungsklammer) gelöst hatte, der die Hauptantriebswelle der Selbststeueranlage mit der Windfahne verband.
    Nachdem ich eine Weile in meiner Kiste mit Ersatzteilen für die Selbststeueranlage gewühlt hatte, stellte ich fest, dass ich fast alles, aber keinen passenden Ersatzring dabeihatte.
    Um uns zumindest kurzfristig weitersegeln zu lassen, band ich das ganze Ding mit einem Stück Schnur zusammen, die ich zur Verstärkung mit Klebeband umwickelte.
    Anschließend rief ich Bruce an, um ihm von dem Vorfall zu berichten. Bruce wollte sich umgehend mit Phil darüber beraten, wie wirdie Sache dauerhafter in den Griff bekommen könnten. Im Moment war es nur ein kleines Problem, doch ich machte mir Sorgen, weil ich mich so sehr auf Parker verließ. Ich wusste, dass es Probleme mit den Autopiloten waren, die schon Mike gestoppt hatten. Ein ähnliches Problem (ein fehlender Bolzen) hatte auch David Dicks Traum von der Weltumseglung ohne Hilfe von außen platzen lassen. Die mechanische Selbststeueranlage war einer der wenigen Ausrüstungsgegenstände an Bord, die ich nicht ersetzen konnte. Ich hätte nicht genügend Diesel, um ausreichend Strom für den ausschließlichen Betrieb mit den elektronischen Autopiloten zu produzieren.
    In den kommenden Stunden stellte ich mir die schlimmsten Szenarien vor, ließ aber schließlich davon ab und hoffte, dass meine Reparatur halten würde. Am Ende ging alles gut. Ich habe die Schnur tatsächlich nie ersetzt. Der zuverlässige Parker hat uns trotz seiner handgestrickten Reparatur mittels Klebeband sicher durchs Südpolarmeer gesteuert. Dieses Klebeband ist wirklich eine absolut faszinierende Allzweckwaffe.
     
Samstag, 7. November 2009
    Segeln in den Passatwinden
    Ich bin begeistert von ELLA’S Leistungsvermögen. Wir haben in den vergangenen Tagen Meile um Meile gemacht. Der Wind bläst mit 20 bis 25 Knoten aus südöstlicher Richtung – das Segeln in den Passatwinden ist herrlich, obwohl die Sonne zuletzt eher geizig mit ihren Strahlen umgegangen ist.
    Wir haben inzwischen gute Fortschritte in Richtung Norden gemacht. Das GPS bezeugt, dass wir bis zum Äquator nur noch gut ein Dutzend Breitengrade passieren müssen.
    Langsam wird es ziemlich warm unter Deck, doch angesichts der Wassermengen über Deck kann ich keinen Gedanken daran verschwenden, die Luken zu öffnen.
    Ich bin allerdings ziemlich sicher, dass das alles noch nichts imVergleich zu dem ist, was uns in den kommenden Wochen bevorsteht.
    Ich habe mich mit leichten Kopfschmerzen, freiem Seeraum und einem Buch in meine Koje gekuschelt. Es war ein Tag, an dem ELLA’S PINK LADY meine Aufmerksamkeit kaum benötigte. Abgesehen von dem ein oder anderen Vogel und ein paar Fliegenden Fischen, hatten wir keine Besucher. Auch beim Angeln hatte ich noch kein Glück. Ich muss vielleicht hinzufügen, dass wir gerade den Tongagraben überquert haben, der zu den tiefsten Gewässern der Welt zählt. Vielleicht ist es kein optimales Revier zum Angeln? Ich werde es einfach weiter versuchen müssen!
     
    Die wolkenverhangenen Himmel haben mir einige dunkle Nächte beschert, in denen sowohl der Himmel als auch das Meer so pechschwarz waren, dass man sie nicht mehr voneinander unterscheiden konnte. Es ist dann Glückssache, ob ich beim Blick über den Dodger eine Ladung Gischt ins Gesicht bekomme oder nicht. Aber ich kann nicht behaupten, dass es mich wirklich stört, wenn mich eine der Wellen erwischt. Normalerweise lache ich dabei oder kreische ein wenig. Und das sogar, wenn ich noch halb verschlafen bin! Alles läuft gut. Wenn wir unsere Geschwindigkeit halten können, werden wir Samoa in den nächsten paar Tagen passieren. Von dort aus sollte es in einem Rutsch zum Äquator gehen.
     
Sonntag, 8. November 2009
    Leicht verspäteter

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