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SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

Titel: SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Watson
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Sonntagsblog
    Der heutige Tag glich dem gestrigen. Gerade habe ich wieder eine unfreiwillige Salzwasserdusche genommen und meine kleinen Lüfter angeschaltet, um die Feuchtigkeit wieder zu verscheuchen. Aber ich schätze, dass ich einfach werde lernen müssen, mit diesem Zustand zu leben.
    Meinen Schlafsack habe ich inzwischen sicher weggestaut. Meine Uniform wird wohl für eine ganze Weile aus einem Top und einemSarong bestehen. Das ist Segeln in den Tropen! Zum Frühstück bevorzuge ich nun Müsli statt Porridge (aber immer noch mit einer Extraportion Sahne, dazu getrocknete Früchte und Honig).
     
    Letzte Nacht hat der Wind auf 30 Knoten zugenommen. Mein Leben an Bord ist also immer noch schaukelig, denn wir segeln am Wind. Es ist ein bisschen frustrierend, dass immer wieder Wasser übers Deck wäscht. Andauernd entdecke ich neue Sachen, die nass und salzig sind. Aber ich muss nur ins Log schauen und kann wieder lächeln: Wir kommen gut voran. Es sind nur noch etwa 1200 Seemeilen bis zum Äquator!
     
    Ich sprach mit meinem Bruder Tom, der am Wochenende mit seinen Freunden wandern war. Dabei überkam mich eine unbändige Lust, die eigenen Beine bei einem langen Spaziergang zu bewegen. Ich hatte bis dahin gar nicht gemerkt, wie sehr ich meine Spaziergänge oder das Joggen am Strand vermisste. Mein tägliches Stretching und die paar Übungen an Bord sind einfach kein Ersatz dafür. Es ist komisch, dass ich niemals darüber nachgedacht habe, wie sehr ich etwas so Normales wie einen Spaziergang vermissen könnte. Das kommt einem erst in den Sinn, wenn man es nicht mehr tun kann. Und es erinnert mich an die vielen glücklichen Leute an Land. Ich hoffe, ihr macht alle das Beste aus euren Sonntagnachmittagen und unternehmt lange Spaziergänge!
     
Montag, 9. November 2009
    Ein belebter Tag und viel Wasser
    Ich komme gerade von Deck, nachdem ich meine Angelleine wieder einmal ausgeworfen habe. Noch habe ich nichts gefangen, aber die Köder weisen Bissspuren auf. Also wurde immerhin daran geknabbert.
    Na ja, vielleicht sind Bissspuren nicht das richtige Wort! Ich habe mich entschlossen, lieber nicht so genau darüber nachzudenken, wasdie großen Zahnabdrücke hinterlassen hat. Aber ich bin sicher, dass es nicht ganz so dramatisch war, wie meine Fantasie es mir weismachen möchte.
    Es sieht ganz nach einer weiteren dunklen Nacht hier draußen aus. Es ist wärmer denn je, aber mir geht es nach einem ausgelasteten und produktiven Tag bestens. Seegang und Wind haben heute Morgen etwas nachgelassen, und die Sonne kam heraus. Ich war schon früh auf und nahm in bester Laune einige Jobs an Deck in Angriff, die ich in den vergangenen Tagen wegen der rauen Bedingungen immer wieder verschoben hatte. Ich arbeitete mich durch meine kleine Wartungsliste und bedachte ELLA’S PINK LADY mit einer gründlichen Generalüberprüfung, wobei ich insbesondere die Ausrüstung im Visier hatte, die von Verschleiß betroffen sein könnte.
    Der Wind nahm noch weiter ab und ließ uns etwas ungemütlich in der langen Dünung auf- und abschaukeln. Wir kamen kaum noch voran. Doch bevor es zu frustrierend wurde, kam eine dicke Regenwolke vorbei und verschaffte uns eine Dusche mit Frischwasser. Regen klingt oftmals nicht nach einem Grund zur Freude, doch ich fühlte mich wie im siebten Himmel.
    Mit der Hilfe des Großsegels und der kleinen Rinnen, die wir in weiser Voraussicht in den Dodger eingebaut hatten, konnte ich genügend Wasser sammeln, um die Wassertanks und die leeren Wasserbehälter aufzufüllen. Mich selbst schrubbte ich auch gleich noch ab – herrlich! Am Ende hatte ich mehr Wasser, als ich brauchte. Auch dann noch, als ich alle meine Klamotten gewaschen hatte. Also entschied ich mich für einen Großeinsatz unter Deck und polierte sämtliche Oberflächen gründlichst. Ich drehte die Musik dabei auf und genoss die etwas kühleren Temperaturen, die mir der Regen beschert hatte. Ich glaube, dass ich noch nie so etwas Positives über Hausarbeit von mir gegeben habe! Putzen und Waschen habe ich bisher noch nie gemocht – egal in welcher Form.
    Bin ich hier draußen nun also doch etwas verrückt geworden? In jedem Fall war es eine sehr gute Übung für mich.
     
    Das bringt uns zu einem Thema, über das ich bislang nur wenig gesprochen habe: Wasser.
    Wie ich an Bord zu Frischwasser komme? Ob ihr es glaubt oder nicht: Neben dem gesamten Proviant trägt ELLA’S PINK LADY auch so ziemlich alles Frischwasser an Bord, das ich brauche. Es ist

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