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Solo

Solo

Titel: Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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harter Weg zum LKW-Führerschein», kommentierte Baker.

      «Es gibt Erfahrungen,
Superintendent – und dies ist einer der interessanten Aspekte des
Lebens –, d ie so schrecklich sind, daß alles, was danach
kommt, einen nicht mehr erschüttern kann.»

      Sie redeten jetzt nur, um
überhaupt etwas zu sagen, und sie wußten es beide. Bis Baker
wieder zur Sache kam. «Eine Bitte noch, Sir. Meine vorgesetzte
Dienststelle hat mich angerufen. Offenbar soll aus
Sicherheitsgründen nichts über eine direkte Verbindung
zwischen dem Tod Ihrer Tochter und dem Anschlag auf Cohen an die
Öffentlichkeit dringen. Ich hoffe, daß Sie und Mrs. Wood
für diese Maßnahme Verständnis aufbringen
können.»
      «Ehrlich gesagt,
Superintendent, nach meiner Überzeugung wünscht meine Frau
sich nichts sehnlicher, als daß diese entsetzliche Sache so
diskret wie irgend möglich gehandhabt wird.»

      Er wandte sich zur Tür, dann
machte er nochmals halt. «Aber wir haben noch etwas vergessen.
Sie fragten mich, wer Megans Vater sei.»

      «Stimmt, Sir. Wo können wir ihn erreichen?» Baker nickte, und Stewart zückte sein Notizbuch.

      «Dürfte ziemlich schwierig sein. Er ist zur Zeit nicht im Lande.»
    «Im Ausland, Sir?»

    «Das kommt ganz auf Ihren Standpunkt an,
Superintendent. Er hält sich im Moment in Belfast auf. Colonel Asa
Morgan, Fallschirmjäger-Regiment. Die zuständige Abteilung im
Verteidigungsministerium kann Ihnen vermutlich helfen, Verbindung mit
ihm aufzunehmen, aber das alles wissen Sie ja weit besser als
ich.»
    «Ja, Sir, überlassen Sie das uns.»

    «Dann also, gute Nacht.»
      Die Tür schwang hinter ihm zu.
Stewart sagte: «Colonel Asa Morgan,
Fallschirmjäger-Regiment. Darf ich mal was sagen, Sir? Ein solcher
Mann dürfte nicht allzu angenehm berührt sein, wenn er unsere
Mitteilung erhält.»

      «Das ist so eine Untertreibung dieses mistigen Jahrhunderts», erwiderte Baker heftig.

    «Kennen Sie ihn, Sir?»
    «Ja, Inspektor. Das kann man wohl sagen.»
      Baker ging schnell zur Portierloge,
rief Scotland Yard an und bat um eine Verbindung mit Joe Harvey, dem
Chef der Spezialabteilung, der sich, wie er wußte, bereits
für die Nacht auf einem Feldbett in seinem Büro installiert
hatte.
      «Hier Harry Baker, Sir»,
sagte er, als Harvey sich meldete. «Ich bin im Leichenschauhaus.
Das Mädchen, das unser Freund auf seiner Flucht im
Paddington-Tunnel überfahren hat – die Mutter ist soeben
wieder weggegangen, nachdem sie ihre Tochter identifiziert hat. Eine
Mrs. Helen Wood.»
    «Ich dachte, die Kleine heiße Morgan?»
      «Die Mutter ist geschieden,
Sir. Ihr zweiter Ehemann ist Pfarrer, in Steeple Durham.» Baker
zögerte. «Tut mir leid, Sir, was jetzt kommt, werden Sie
nicht gern hören. Der Vater …»

      Wieder zögerte er. Harvey sagte: «Lassen Sie's schon raus, Harry, Herrgottnochma l.»
    «Ist Asa Morgan.»

      Eine Weile hörte man gar nichts,
dann sagte Harvey: «Heiliger Gott im Himmel, das hat uns gerade
noch gefehlt.»

    «Ich weiß nur, daß er im Sultanat Oman beim Special Air
    Service war. Wissen Sie, was für eine Truppe das ist, George?»
      Baker stand am Fenster seines Büros. Es war kurz nach Mitternacht, und der Regen trommelte gegen die Scheiben.

    Stewart reichte ihm eine Tasse Tee. «Keine Ahnung, Sir.»
      «Im Militärjargon
bezeichnet man sie als Elite-Einheit. Die Army spricht so wenig wie
möglich vom Special Air Service. Jeder aktive Soldat kann sich
freiwillig melden. Verpflichtung auf drei Jahre ist die Regel, soviel
ich weiß.»

    «Und was tun sie genau?»
      «Alles, was man keiner anderen
Einheit zumuten könnte. Fast eine Art SS in der British Army. Zur
Zeit sind sie in Oman, an den Sultan ausgeliehen, und machen seinen
marxistischen Rebellen in den Bergen die Hölle heiß. In
Malaysia waren sie auch, während der Partisanenaufstände.
Damals habe ich sie kennengelernt.»

    «Ich wußte gar nicht, daß Sie da unten waren, Sir.»
      «Zur Verstärkung
abgestellt. Sie kamen nicht so recht zu Rande mit den chinesischen
Kommunisten im Untergrund und fanden, daß vielleicht ein paar
echte Polypen helfen könnten. Dort lernte ich Morgan
kennen.»

      «Und was ist mit ihm, Sir?» fragte Stewart. «Was ist an ihm so Besonderes?«
      Baker stopfte umständlich seine
Pfeife. «Er muß jetzt verdammt nah an fünfzig sein,
unser Asa. Sohn eines Waliser Bergmanns aus dem Rhondda-Bezirk. Ich
weiß nicht, was ihm im Weltkrieg alles passiert

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