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Solo

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Titel: Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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junge Mann neben ihm trug ein
Lee-Enfield-Gewehr des Standarttyps 0.303, wie es sowohl die Army wie
die IRAScharfschützen verwenden. Die Waffe war mit einem
InfrarotNachtsichtgerät versehen, so daß der Schütze
sein Ziel auch im Dunkeln ausmachen konnte.
      Er stützte jetzt den Gewehrlauf
auf die Brüstung und blickte durch das Zielfernrohr. «Zuerst
putz ich den verdammten Para weg.»
    «Nein, das wirst du nicht tun», erwiderte O'Hagan leise.

    «Und warum nicht?»
    «Weil ich es dir sage.»
    Drunten fegte ein Landrover um die Ecke, ein zweiter folgte
    dicht dahinter. Alle entbehrlichen Teile waren
abmontiert, so daß die Fahrer und die drei Soldaten, die hinten
in den Fahrzeugen kauerten, völlig schutzlos waren. Lauter
Fallschirmjäger, tüchtige, hart aussehende junge
      Männer mit roten Baretts und Tarnjacken, die ihre SterlingMPs im Anschlag hielten.
    «Jetzt sieh dir doch das mal an! Betteln
direkt darum, daß man sie abknallt, diese blöden Hunde. Sag
mir bloß nicht, daß ich auch keinem von denen einen
Schuß verpassen darf?»
      «Es würde dein letzter
sein», verwies ihn O'Hagan. «Die wissen genau, was sie tun.
Sie haben diese Expositionstechnik in Aden zur Perfektion entwickelt.
Ohne hinderliche Panzerung können sie das Feuer umgehend
erwidern.»
    «Verdammte SS», sagte der Junge.

      O'Hagan kicherte.
«Müßtest du mal zu einem Mann sagen, der seinerzeit im
Dienst der Krone gestanden hat.»
      Drunten kletterte Asa Morgan auf den Beifahrersitz des ersten Landrover, und die beiden Wagen fuhren weg.
      Der Marineleutnant rief einen Befehl,
und die Abteilung stand auf und marschierte ab. Die Straße lag
jetzt schweigend da, nur aus den noch immer hellauf lodernden Flammen
in Cohan's Bar hörte man gelegentlich den Knall einer Flasche, die
von der Hitze erfaßt wurde.
      «Heilige Mutter Gottes, der
ganze gute Whiskey geht zum Teufel», sagte Liam O'Hagan.
«Aber sei's drum, der Tag wird kommen, so jedenfalls behaupten
meine sozialdemokratischen Kameraden, an dem nicht nur Irland wieder
frei und vereint sein wird, sondern auch im Haus eines jeden
anständigen Iren der Whiskey aus den Wasserhähnen
rinnt.»

      Er grinste und versetzte dem Jungen
einen Schlag auf die Schulter. «Und jetzt, Seumas, mein Junge,
sollten wir uns schleunigst von hier verziehen.»

      Morgan stand neben dem Schreibtisch im Büro des Kommandeurs im Grand Central Hotel an
der Royal Avenue. Das Hotel, in dem 500 Soldaten einquartiert waren,
diente als Einsatzzentrale für das in der Innenstadt operierende
Regiment.
      Morgan starrte mit ausdruckslosem
Gesicht auf das Fernschreiben in seiner Hand, und der junge
Stabsoffizier, der es vom Hauptquartier gebracht hatte, scharrte
verlegen mit den Füßen.
    «Der Herr General hat mir aufgetragen, sein aufrichtiges
    Beileid zu übermitteln. Eine schreckliche
Sache. Er hat Genehmigung erteilt, daß Sie mit der ersten
verfügbaren Maschine nach London fliegen.»

      Morgan runzelte die Stirn. «Das ist sehr freundlich. Aber was soll aus Operation Motorman werden?»

      «Man wird Ihre Pflichten jemand
anderem übertragen, Colonel. Befehl aus dem
Verteidigungsministerium.»
    «Dann mache ich gleich mein Gepäck fertig.»

      Irgendwo in der Ferne hörte man
das dumpfe Krachen einer Explosion und das Rattern von
Maschinengewehrfeuer. Der junge Offizier fuhr hoch.
      «Kein Grund zur
Aufregung», belehrte ihn Asa Morgan. «Nur die
nächtliche Geräuschkulisse von Belfast», und er
verließ das Büro.

      Steeple Durha m liegt in Essex, nicht
weit vom Fluß Blackwater entfernt. Marschen, Buchten, hohes Gras,
das in ständiger Bewegung die Farbe wechselt, wie von unsichtbarer
Hand gebürstet, überall Wassergurgeln. Eine unwirtliche
Gegend, die vorwiegend von Vögeln bevölkert ist. Von
Wasserläufern, Brachvögeln und Wildgänsen, die aus
Sibirien in den Westen ziehen, um in den Brüchen zu
überwintern.
      Das Dorf war eine winzige verstreute
Siedlung sächsischen Ursprungs, und zumindest die Krypta der
Kirche war ebenso alt, der Rest stammte aus der Normannenzeit.

      Francis Wood arbeitete auf dem
Friedhof; mit einem alten Handmäher stutzte er das Gras zwischen
den Gräbern, als der silbergraue Sportwagen vor dem Tor hielt und
Asa Morgan ausstieg. Er trug eine Freizeithose, ein dunkelblaues
Polohemd und eine braune Fliegerjacke aus Leder.

    «Hallo, Francis», sagte er.
    Francis Wood warf einen Blick hinüber zu Morgans Carrera
    Targa. «Immer noch

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