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Solo

Solo

Titel: Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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die Aufschrift.
      Die beiden großen Torflügel wurden durch einen Eisenstab versperrt. Morgan spähte durch ein Fenster neben dem Tor und sah, daß eine kleine Rampe zum Hof hinunterführte. Von diesem Fenster aus konnte er den Wachmann nicht sehen, nur das erleuchtete Fenster der Baracke.
    Er dachte eine Weile darüber nach, dann stieg er wieder hinauf zu den Abfüllräumen, schraubte den Verschluß eines der Fässer mit Methylalkohol ab und kippte es zur Seite, so daß der ganze Inhalt des Fasses sich über den Fußboden ergoß.
      Er ging wieder hinunter, beugte sich in das Führerhaus des Lastwagens, legte den Leergang ein und löste die Handbremse. Dann schob er die Riegelstange beiseite und zog die Torflügel sehr vorsichtig auf.
      Aus der Baracke kam kein Lebenszeichen. Morgan stellte sich hinter den Lastwagen, stemmte den Rücken dagegen und drückte mit aller Kraft. Der Wagen begann zu rollen, langsam zuerst, dann waren die Vorderräder auf der Rampe. Der Laster beschleunigte so jäh, daß Morgan das Gleichgewicht verlor und hinfiel.
      Als er wieder aufgestanden war und zur Treppe lief, schlingerte der Lastwagen über den Hof, rammte die Torflügel, riß sie aus den Angeln und kam draußen auf der Straße knirschend zum Stehen.
      Morgan war inzwischen bis zur Mitte des Abfüllraums gelangt. Er blieb stehen, zündete ein Streichholz an und schleuderte es in die Alkoholpfütze, die sofort aufflammte wie eine Gasexplosion.

      Er eilte zum Feuerausgang und trat den Rückweg über das Wehr an. Auf halber Strecke hielt er inne und blickte zurück. Aus den Fenstern des ersten Stocks schlugen helle Flammen. Er watete weiter, kletterte zur Straße hinauf und rannte durch das Gewirr kleiner Gassen, die zur Kings Road führten.

    Harvey Jago war noch im Club, als die Meldung ihn erreichte,
    und seine Stimmung hob sich keineswegs. «Was zum Teufel ist eigentlich los?» fauchte er. «Versucht jemand, uns rauszudrücken oder was?»
    «Ich weiß es nicht, Harvey», erwiderte Arnold.

    «Und der Whisky in dem Lastwagen, der auf der Straße gefunden wurde? Wo kommt der her?»
      «Exportware auf dem Weg zu den Docks von Harwich. Haben die Jungens gestern nacht vor einem Fernfahrerlokal in Croydon beiseite geschafft.»

      «Herrgott», sagte Harvey. «Das hat mir ge rade noch gefehlt. Daß die Bullen überall rumschnüffeln und am Ende irgendein Dussel seine Fingerabdrücke an der falschen Stelle hinterlassen hat.»
      «An dich kommen sie auf keinen Fall heran, Harvey», versicherte Arnold ihm eifrig. «Der Pachtvertrag für die Fabrik lautet auf einen gewissen Murphy, einen irischen Tattergreis.»

      «Dann nichts wie ab mit ihm in die Republik, setz ihn in die erste Maschine, und zwar sofort.»
      «Reg dich ab, Harvey, er ist schon drüben. Ein alter Süffel, lebt in Dublin und war schon seit Jahren nicht mehr hier. Deshalb hab ich ihn ausgesucht.»

      Das Telefon klingelte. Harvey Jago nahm den Hörer ab und sagte: «Ja, was gibt's?»
      «Wollen Sie jetzt reden, Mr. Jago, oder wünschen Sie erst noch ein weiteres Exempel?»
    «Sie gemeiner Hund!»

      «Hab ich schon öfter gehört, aber kommen wir zur Sache. Woher stammen die Mauserpistolen? Ein Hinweis von Ihnen, und Sie sind mich für immer los.»

      Arnold hörte am Schreibtischmikrophon mit. Er öffnete den Mund, aber Harvey winkte ab.

      «Okay, Freund, Sie haben gewonnen. Die Type, die derartige Geschäfte für mich besorgt, ist ein Mann namens
      Goldman. Hymie Goldman. Ich spreche mit ihm und rufe Sie dann zurück.»
    «Ehrenwort?» In Morgans Tonfall schwang Ironie mit.

    Harvey Jago sah auf die Uhr. «Spätestens um eins.»
      Er legte auf, ging zur Hausbar und goß sich einen Whisky ein. Er trank langsam, nachdenklich und schweigend, und Arnold stöhnte innerlich, denn er wußte, was jetzt kommen würde.

      «All right, Arnold, du wirst jetzt folgendes tun. Hol Andy – Andy Ford. Dann fahrt ihr weiter zum Douro Place und schnappt euch Morgans Puppe. Wir treffen uns danach alle in Wapping.» Wieder blickte er auf die Uhr. «Ich gebe dir eine Stunde Zeit.»

      «Harvey, es könnte ernste Schwierigkeiten geben. Warum sagst du ihm nicht, was er wissen will? Damit wir ihn ein für allemal vom Hals haben.»
      «Ich könnte sagen, weil ich mit Hymie Goldman übers Kreuz bin und damit basta.»

    «Mein Gott», sagte Arnold.
      «Aber das ist nicht alles. Ich meine, was er in unserem Schnapsladen angestellt

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