Some like it heiß
an. Zehn Fragen können weiterhelfen, um ein paar Antworten auf die eine große Frage zu erhalten: Am I in the Wechseljahre?
1. BIN ICH EINE FRAU?
Eine Frau zu sein ist eine definitive Voraussetzung für das Klimakterium. Es gibt allerdings auch einen ähnlichen Vorgang beim Mann: Wenn Männer altern, schwindet ihr Testosteron. Medizinisch heißt das
altersbedingter Hypogonadismus
oder
Andropause
. Was klingt wie ein Videospiel, hat zur Folge, dass es seltener zu sexuellen Gedanken kommt, dass die morgendlichen Erektionen abnehmen und erektile Dysfunktion auftritt – für viele Männer das körperliche Äquivalent zu Resident Evil. Physisch gesehen, ist esaber nicht halb so dramatisch wie die bombastischen Veränderungen bei der Frau.
Um in der Vorstellungswelt von Männern zu bleiben: Wo Frauen das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft erleben, geht es bei Männern nur um den Abstieg aus der dritten Liga.
2. AM I HAVING MY PERIOD? IMMER NOCH?
Diese Frage stellt sich eine Frau sehr oft im Leben, meistens in Zusammenhang mit einer Schwangerschaft – erhofft oder nicht. Postpubertierende Mädchen, Uni-Studentinnen, untreue Ehefrauen und Besucherinnen der Dominikanischen Republik haben eine mathematische Begabung wie Matt Damon in »Good Will Hunting«: Wie viele Tage noch, wie viele quälende Stunden, bis ich endlich auf einen Streifen pinkeln kann? Wir kalkulieren die Wochen als persönliches Psychogramm – warum bin ich so launisch/reizbar/ schokoladenfixiert? Die Monate sind die Messlatte unseres Lebens, unser Zyklus gibt uns einenzeitlichen Rhythmus. Es gibt verschiedenste Faktoren, die den Zyklus durcheinanderbringen – Stress, Reisen oder die gemeinsame Arbeit mit anderen Frauen können einen Einfluss darauf haben. Schon in der Perimenopause – der Ouvertüre der Wechseljahre – kann die Regel aussetzen und später wieder anfangen. Ab vierzig ist es durchaus möglich, dass man schon drin ist, und ein Besuch beim Frauenarzt ist nie verkehrt.
3. BIN ICH ZWISCHEN FÜNF UND VIERZIG UND FÜNF UND FÜNFZIG JAHRE ALT?
Sei ehrlich, Schwester! Das ist die Primetime für die Wechseljahre, in Europa ist das Durchschnittsalter einundfünfzig. Wann genau sie kommen, wechselt von Frau zu Frau – Why do you think they call them WECHSELjahre? –, aber wenn Sie vor fünfundvierzig Jahren geboren wurden, sind Sie dran! Willkommen im Club! Die Wechseljahre sind ein demokratisches Erlebnis – alle bekommen sie irgendwann. Das istwie in Oprah Winfreys berühmter Sendung aus dem Jahr 2004. Die amerikanische Talkmeisterin und Wohltäterin hatte für eine Aufzeichnung nur Frauen eingeladen, die ein schweres Schicksal hinter sich hatten. Als zum Ende der Sendung alle einen Umschlag unter ihrem Sitz hervorziehen sollten in der Annahme, nur eine von ihnen würde ein Auto gewinnen, fanden alle einen Schlüssel. Und Oprah rief dreihundertmal enthusiastisch:
»YOU get a car, and YOU geta car, and YOU get a car!!!«
Das hätte ich gerne bei Arabella Kiesbauer erlebt:
»SIE kriegen die Wechseljahre, und SIE kriegen die Wechseljahre, und SIE!«
Jede von Oprahs »Gewinnerinnen« musste siebentausend Dollar an Steuern nachzahlen, die Wechseljahre dagegen sind umsonst.
4. BIN ICH WÜTEND?
Im Leben einer modernen Frau ist es eine Überraschung, wenn sie mal nicht wütend ist. Die Gründe sind immer die gleichen: Jugendwahn, Wirtschaftskrise, Zeitdruck. Vielleicht solltenwir uns öfter in das Leben unserer Omas und Uromas hineinversetzen. Ich habe meine Oma Tufts leider nie kennengelernt. Mein Vater kam 1918 auf die Welt und war das jüngste von vierzehn Kindern. Oma Tufts hatte keine Wegwerf-Pampers und keine Waschmaschine. Sie wara farmer’s wife – eine Bauersfrau, eine Melkerin und eine Meisterin in Zeitmanagement. Felder ernten, Kühe melken, Wasser holen, Brot backen und regelmäßig jedes Jahr ein Kind auspupsen. Aber
ich
stehe unter Zeitdruck! Ob sie Wechseljahrprobleme hatte? Sie ist leider nach der letzten Schwangerschaft gestorben – mit achtunddreißig Jahren.
5. WAS WOLLTE ICH GERADE FRAGEN?
Wichtige Papiere verlegt? Schüssel wieder verloren? Die Pin-Nummer für die EC-Karte und sogar den eigenen Geburtsnamen vergessen? Sie sind nicht allein, und Sie sind nicht doof. Schuld daran ist der Hippocampus! Das ist keine Universitätfür Nilpferde, es ist ein Teil des Gehirns, die Schnittstelle zwischen Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis. Sozusagen der Türsteher in the Club unseres Alltags, wo banale, alltägliche
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