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Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Titel: Someone like you - Dessen, S: Someone like you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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Sein Stiefel mitsamt Fuß war mittlerweile auf mysteriöse Weise in meinem Schoß gelandet und da blieb er vorläufig auch. Ganz recht: Macon Faulkners Fuß lag auf meinem Schoß.
    »Kennst du Halley?« Scarlett hängte das Kleid an die Schranktür. »Halley, das ist Macon. Macon   – Halley.«
    »Hi.« Ich hörte sofort, dass meine Stimme viel zu hoch klang.
    »Hey.« Er nickte mir zu, nahm seinen Fuß so selbstverständlich von meinem Schoß, wie er ihn dorthin gelegt hatte, stand auf und reckte sich. »Mann, geht’s mir beschissen.«
    »Wundert dich das?«, fragte Scarlett in demselben anklagenden Tonfall, den sie mir gegenüber draufhat, wenn ich ihr mal wieder wegen irgendwas die Ohren voll gejam mert habe. »Du warst total besoffen.«
    Macon beugte sich vor und wühlte unter den Laken herum; offenbar suchte er etwas. Ich saß regungslos da und starrte ihn an. Er trug ein weißes T-Shirt , dessen Saum abgerissen war, dunkelblaue Shorts und eben jene klobigen Stiefel. Macon war ein großer, drahtiger Typ und tief gebräunt, denn er hatte den ganzen Sommer lang in unserem Viertel irgendwelche Gärtnerjobs erledigt. Das waren die einzigen Gelegenheiten, bei denen ich ihn während der Ferien gesehen hatte, und auch das nur aus größerer Entfernung.
    »Weißt du zufällig, wo . . .?«, begann er, doch Scarlett nahm die gesuchte Baseballmütze bereits vom Nachttisch |45| und gab sie ihm. Macon setzte sie mit einem leicht betretenen Gesichtsausdruck auf. »Danke.«
    »Gern geschehen.« Scarlett nahm ihr Haar in beide Hände und hielt es am Hinterkopf zusammen – ein untrügliches Zeichen, dass sie nachdachte. »Möchtest du mit uns zur Kirche fahren?«
    »Nö.« Als er, die Hände in den Taschen, zur Zimmertür stapfte, stieg er über meine Beine hinweg, als wäre ich unsichtbar. »Wir sehen uns dort, okay?«
    »Klar.« Scarlett stand in der Nähe der Tür.
    »Kriegst du ein Problem, wenn ich hierherum rausgehe?«, fragte er halblaut, wobei er auf Marions leeres Schlafzimmer am anderen Ende des Flurs deutete.
    »Nein, ist schon in Ordnung.«
    Er nickte, trat etwas unbeholfen auf sie zu, beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie auf die Wange. »Merci vielmals«, meinte er, noch leiser als zuvor; vermutlich sollte ich nicht mitkriegen, was er sagte. »Echt, vielen Dank.«
    »Kein Thema.« Scarlett lächelte ihn an. Wir sahen ihm gemeinsam nach, während er davonlatschte, die Treppe hinunter, und hörten ihn mit seinen Stiefeln zur Haustür hinausgehen. Als die Tür ins Schloss fiel, ging ich zum Fenster, lehnte mich an die Scheibe und wartete, bis er auf dem Gartenweg erschien, in die Sonne blinzelte und jene achtzehn Schritte bis zur Straße hinter sich brachte, die ich auswendig kannte. Auf der anderen Straßenseite blickte meine Mutter auf, faltete ihre Zeitung zusammen und beobachtete ihn ebenfalls.
    »Ich fasse es nicht«, sagte ich laut. Macon Faulkner ging soeben an der Stachelhecke vorbei und wandte sich nach links, um LAKEVIEW – IHR FREUNDLICHES WOHNVIERTEL hinter sich zu lassen.
    |46| »Er war so was von durch den Wind«, meinte Scarlett bloß. »Michael war sein bester Freund.«
    »Aber du hast mir nicht einmal erzählt, dass du ihn überhaupt persönlich kennst. Da komme ich in dein Zimmer und plötzlich liegt er in deinem
Bett

    »Ich kannte ihn auch gar nicht richtig, nur ein bisschen, über Michael. Er ist völlig am Ende, Halley. Außerdem hat er jede Menge Probleme.«
    »Trotzdem finde ich es irgendwie schräg«, sagte ich. »Ich meine, dass er hier war.«
    »Er hat nur mal wen gebraucht«, antworte sie. »Mehr war nicht.«
    Immer noch hatte ich Macon Faulkner im Blick, der an den gepflegten Häusern unserer Straße entlanglief. Er sah dort fehl am Platz aus, an diesem klaren, sonnigen Spät sommermorgen , zwischen aufgedrehten Rasensprenganlagen und Tageszeitungen, die auf Verandastufen lagen. Ich hätte nicht sagen können, was es war, das mich dort am Fenster hielt. Was er an sich hatte, weswegen ich stehen blieb. Doch kurz bevor er endgültig um die Ecke bog und aus meinem Blickfeld verschwand, wandte er sich auf einmal um, hob die Hand und winkte mir zu. Als hätte er die ganze Zeit über ohne hinzuschauen gewusst, dass ich am Fenster stehen und ihm nachsehen würde.
     
    Als wir bei der Kirche ankamen, standen die Leute am Eingang bereits Schlange. Die Fahrt über hatte Scarlett nicht viel gesagt. Während wir auf das Gebäude zuliefen, krampfte sie ihre Hände ineinander.
    »Alles

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