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Something like love

Something like love

Titel: Something like love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susane Colasanti
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um ein Date gebeten.
    Oder nicht?

11
    Seit dem Drachenfestival habe ich die ganze Woche über beim Mittagessen mit Jason zusammengesessen. Aber was heißt das schon? Man kann ja wohl sitzen, wo man möchte.
    Aber ganz so einfach ist es natürlich nicht.
    Meine Freunde tun so, als hätte ich sie beleidigt. Der Goldene Kreis wirft uns böse Blicke zu. Bianca scheint sich besonders angegriffen zu fühlen. Sie funkelt uns derart wütend an, dass es schon unhöflich ist. Was mich nur noch entschlossener macht, genau das zu tun, was ich will. Ich weigere mich schlicht und einfach, mich von ihrer negativen Ausstrahlung beeinflussen zu lassen.
    Drüben am Tisch vom Goldenen Kreis steht Greg auf. Er lächelt uns an. Und winkt uns zu.
    Jason ignoriert ihn.
    »Greg hat dir zugewunken«, sage ich.
    »Hat er nicht.«
    »Äh, doch.«
    »Das war kein echtes Zuwinken. Es war ein sarkastisches Zuwinken.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ihm gefällt’s nicht, dass ich den Tisch gewechselt habe. Und er tut so, als wäre das eine Art Staatsverrat oder so was.«
    »Meine Freunde sind auch nicht gerade begeistert. Ich glaube, sie sind irgendwie beleidigt. Aber wir sind doch immer noch befreundet! Ich habe mich nur woanders hingesetzt. Warum machen die da so eine große Sache draus?«
    Es wäre mir unmöglich, im selben Raum mit Jason zu sein und nicht mit ihm zusammenzusitzen. Ich hoffe, er sieht das genauso, denn er war derjenige, der gefragt hat, ob ich in der Cafeteria mit ihm zusammen essen will. Aber ich konnte mich nicht einfach zu ihm an den Tisch vom Goldenen Kreis setzen. Und er konnte nicht an meinen Tisch kommen und mit einem Haufen von Mädchen zusammensitzen, mit denen er nichts am Hut hat. Deshalb mussten wir uns unseren eigenen Tisch suchen.
    »Das ist doch bescheuert«, sagt Jason.
    »Find ich auch«, erwidere ich. »Zeit, dass das Schuljahr vorbei ist.« Oberstufenschüler dürfen das Schulgelände in der Mittagspause verlassen. Man kann entweder nach Hause gehen oder zu Lunch Counter oder in die Pizzeria. Aber wir sind bis zum Ende des Schuljahres dazu verdammt, in der Cafeteria zu hocken. »Das ist total unfair. Dabei ist es so schön draußen!«
    »Echt Mist«, sagt Jason.
    »Es stinkt zum Himmel.«
    »Dieser Mist stinkt zum Himmel! Mann, das ist unfassbar!«
    »Ich freu mich total auf Lunch Counter nächstes Jahr.« Das Lunch Counter ist so eine altmodische Sandwich-Bar, die es schon seit mindestens hundert Jahren gibt. Man sitzt an einer langen Theke auf einem dieser Retro-Hocker. Die Sandwiches dort sind echt lecker und günstig. Und es macht Spaß, eine Weile lang so zu tun, als lebten wir noch in den Sechzigern.
    Bianca starrt uns an. Schon wieder.
    Ich blocke ihre negativen Schwingungen ab.
    »Ich wollte dir was zeigen«, sagt Jason und holt einen Collegeblock hervor. Für einen Block eines Jungen macht er einen erstaunlich ordentlichen Eindruck. Ganz ohne lose, verknitterte Seiten.
    »Schöner Collegeblock«, sage ich.
    »Findest du?«
    »Ja.«
    »Wieso?«
    »Weil er nicht auseinanderfällt.«
    »Ach so. Das liegt an meinem Collegeblock-Organisationstalent.« Jason reißt eine Seite heraus. Ein paar Papierfetzen rieseln aus der Spirale. »Stehst du auf Codes?«
    »Absolut.«
    »Richtige Antwort.«
    »Was meinst du mit Codes?«
    Jason lacht. »Ich denk mir gern Codes aus, damit niemand lesen kann, was ich schreibe.«
    »So was wie verschlüsselte Botschaften?«
    »Genau.«
    »Find ich super!« Keine Ahnung, wie er immer wieder auf derartig komische und ausgefallene Dinge kommt. Allein schon, was er mir nur in dieser einen Woche gezeigt hat:
eine Unterhaltung auf der anderen Seite des Raums beobachten und den Dialog dazu erfinden
aus Weintrauben und in Streifen geschnittenem Käse einen Abakus basteln
aus den Wetterprognosen des Bauernkalenders die Laune der Lehrer vorhersagen
    Ich schaue zu meinem alten Tisch hinüber. Danielle unterhält sich mit einem anderen Mädchen von One World . Sie hat mir halb den Rücken zugedreht und knabbert an den Babykarotten, die sie immer von zu Hause mitbringt. Ich sehe, wie sie mit ihrer Brille herumspielt. Wenn sie gestresst ist, fummelt sie immer an ihrer Brille herum. Ich wünschte, Danielle würde mich ansehen. Dann könnte ich ihr zulächeln, damit sie sieht, dass ich sie nicht ignoriere oder so was. Sie hat meinen Tischwechsel nicht besonders gut aufgenommen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so empfindlich reagieren würde. Ich meine, wir sehen uns doch nach wie vor

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