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Something like love

Something like love

Titel: Something like love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susane Colasanti
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mag. Und genauso offensichtlich magst du ihn.«
    »Warum sagst du das immer wieder?«
    »Warum streitest du es immer wieder ab?«
    Ich höre auf zu wühlen.
    »Du weißt doch«, sagt Blake, »dass manchen Menschen ihre Gefühle ins Gesicht geschrieben stehen, oder?«
    »Ach ja?«
    »Du solltest dich selbst sehen, wenn er in der Nähe ist. Zwischen euch war von Anfang an eine Verbindung.«
    »Nur weil zwei Leute eine Verbindung haben, heißt das noch lange nicht, dass sie sich mögen.«
    »Nein. Aber bei euch ist das so.«
    »Wenn es so offensichtlich ist, wieso hat Erin denn nie was gesagt?«
    »Ach bitte, das weißt du ganz genau. Sie lebt doch nur in ihrer eigenen Welt. Ja, schon klar, ihre Welt ist wunderschön, aber eigentlich sieht sie immer nur das, was sie sehen möchte.«
    Es war eine Sache, dass Blake sich darüber lustig machte, wie Jason mich beim Pizzaessen angesehen hatte. Etwas ganz anderes war es, wenn er wie jetzt ernsthaft darüber sprach. Vermutlich reagiert er nur auf die Schwingungen, die von mir ausgehen, und projiziert sie auf Jason. Außerdem scheint er Gemeinsamkeitenhaben mit Anziehung zu verwechseln. Dabei sind das zwei völlig verschiedene Dinge.
    »Hab ich recht?«, fragt Blake.
    »Meine eigenen Gefühle möchte ich weder bestätigen noch dementieren, aber eins kannst du mir glauben: Jason steht auf Erin. Deshalb ist er mit ihr zusammen.«
    Es gibt so viele Gründe, warum Jason mich unmöglich mögen kann. Aber trotzdem muss ich ständig an das Handlesen und die Tarot-Karten denken. Und dass ich mehr als eine große Liebe in meinen Leben haben werde. Und dass meine Schicksalslinie schon bald einen großen Konflikt vorhersagt.
    Dass irgendwas Erin und mich auseinanderbringen könnte.
    Es klingelt an der Tür.
    »Bitte, darf ich meinen Kopf in die Schublade stecken und sie zuknallen?«, sage ich.
    »Jetzt nicht. Du hast Besuch.«
    »Okay.« Ich hole tief Luft. »Ich schaff das schon. So schlimm ist es nicht.«
    »Noch nicht«, murmelt Blake.
    »Was?«
    »Geh zur Tür, Mädchen. Eins nach dem anderen.«
    »Haha.« Was die Horoskope betrifft, habe ich Blake total überzeugt. Jetzt lesen wir unsere Wochenhoroskope gemeinsam. Meins besagt, dass ich in dieser Woche vor einer großen Herausforderung stehe, und die beste Möglichkeit, sie zu bewältigen, ist, einen Schritt nach dem anderen zu machen.
    Irgendwie schaffe ich es, die Tür zu öffnen. Und muss lächeln, als ich die vielen, vielen Luftballons sehe, die Erin in der Hand hält. Ich bin genau so wie immer (jedenfalls glaube ich das). Obwohl ich dauernd daran denken muss, warum ich es nicht abgestritten habe, als Blake behauptet hat, dass ich Jason mag. Ich hätte ihm sagen sollen, dass er sich irrt. Dann wäre jetzt alles in Ordnung.
    Nach dem Abendessen, Kuchen und einer total witzigen Partie Twister sitzen Jason und ich auf der Schaukel auf der Veranda, während Erin und Blake drinnen weiterspielen. Keine Ahnung, wie das passiert ist. Vielleicht hat Blake was damit zu tun. Ich musste beim Spielen so heftig lachen, dass ich fast keine Luft mehr bekommen habe. Deshalb habe ich gesagt, ich bräuchte eine Pause, und Jason hat gesagt, er käme mit mir, und Blake hat Erin zu einer weiteren Runde Twister aufgefordert und hier sitzen wir also jetzt.
    Unsere Veranda liegt direkt über dem See. Wenn man hier sitzt, glaubt man, über dem Wasser zu schweben. Es ist total friedlich. Durch das offene Fenster hören wir »Transatlanticism«, einen Song, der unbedingt auf meine Einsame-Insel-CD gehört. Death Cab ist einfach super.
    »Es ist schön hier«, sagt Jason.
    »Finde ich auch.«
    »Durch die Bäume dahinten kann man die stillgelegten Gleise sehen.«
    »Was?«
    »Die alten Bahngleise. Einige Strecken werden nicht mehr befahren, aber die Gleise sind noch da. Früher fuhr der Zug direkt am See entlang.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Keine Ahnung. Fünfzig Jahre?«
    »Woher weißt du das?«
    »Mein Großvater war Lokomotivführer. Als ich klein war, sind wir immer über diese Gleise spazieren gegangen und er hat mir jede Menge Geheimplätze gezeigt.«
    »Wie cool!«
    Eine laue Brise weht über den See. Die Nächte im Mai sind die besten. Die Luft ist so weich. Im Juli wird es so heiß und schwül, dass man fast erstickt, sobald man das Haus verlässt.
    »Ich geh da immer noch gern lang«, sagt Jason. »An den Gleisen.«
    »Echt?«
    »Ja. Mein Opa hat immer gesagt, dass man jedes Problem durch einen Spaziergang über die Gleise lösen könne. Er

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