Something like love
beispielsweise deine Pizza kalt geworden ist und du sie nicht mehr essen willst?«
Jason sieht auf seine kalt gewordene Pizza.
»Stimmt«, antwortet er. »Genau das meine ich.«
Wir wissen beide, dass das nicht stimmt.
Oder vielleicht bilde ich mir das alles auch nur ein. Jason hat seine Wahl getroffen. Er hat eine andere gewählt. Also muss ich akzeptieren, dass es nicht einfach ist, nur mit ihm befreundet zu sein. Lieber bin ich nur mit ihm befreundet als gar nichts.
12
Heute ist mein Geburtstag. Echt cool, wie genau die Astrologie festlegt, wer man ist. Laut meinem Geburtshoroskop sind diese Eigenschaften charakteristisch für mich:
5. Mai:
revolutionär
vielseitig begabt
klug
fortschrittlich
originell
Außerdem habe ich herausgefunden, dass mein Mondzeichen der Wassermann ist. Und meine Mondzeicheneigenschaften sind sogar noch zutreffender:
Mond im Wassermann
fühlt sich von Astrologie angezogen
setzt sich für wichtige Angelegenheiten ein
hat starke Ideale
menschenfreundliche Gesinnung
ausgefallene Interessen
Der Mond und die Sterne kennen uns genau. Ein weiterer Beweis dafür, dass alles mit allem zusammenhängt.
Erin und Blake kommen heute Abend zu mir. Erin wollte Jason mitbringen, also kommt er ebenfalls. Sonst habe ich niemanden eingeladen. Ich hasse große Partys, die meinetwegen stattfinden. Ich hatte überlegt, Danielle einzuladen, aber als ich mit Erin darüber sprach, hat sie mich überredet, es nicht zu tun.
Ich sagte: »Vielleicht lade ich auch Danielle ein.«
Darauf Erin: »Oh.« Sie sagte es so, als wäre es gar keine gute Idee.
»Was denn?«, fragte ich.
»Nichts. Nur… hältst du das für eine gute Idee? Ich meine, sie kennt uns doch gar nicht richtig.«
»Sie kennt mich.« Erin hat ein Problem mit Danielle. Es stört sie, dass Danielle und ich uns, nachdem ich dem Goldenen Kreis den Rücken gekehrt habe, angefreundet haben. Danielle und Spaß haben sind Erins Meinung nach unvereinbar. Die beiden haben noch nie was gemeinsam unternommen und dabei will es Erin auch belassen.
»Ich will dich ja nicht kränken«, meinte Erin, »aber es wäre echt besser, wenn es nur bei uns vieren bliebe. Du wärst die Einzige, die sie kennt. Glaubst du nicht, sie würde sich wie das fünfte Rad am Wagen vorkommen?«
Da hatte sie recht. Vielleicht wäre es Danielle unangenehm, wenn sie dabei wäre.
Deshalb beschloss ich, sie nicht einzuladen. Als sie wissen wollte, was ich an meinem Geburtstag vorhabe, erzählte ich ihr, dass ich allein chillen wollte, weil ich dringend ein bisschen Ego-Zeit bräuchte. Ich hasste es, ihr etwas vorzulügen, aber etwas anderes fiel mir nicht ein.
Bei unserem One-World -Treffen gestern haben sie eine Party für mich geschmissen. Danielle hatte sogar einen Kuchen gebacken. Niemand war sauer wegen meines Tischwechsels. Eigentlich ist es wegen der Mittagspausen-Sache auch nur mit Danielle ein bisschen seltsam, in der Gruppe ist es alles wie immer. Heute Morgen hat Mom ein riesiges Geburtstagsfrühstück vorbereitet. Zu meinen Geschenken gehört unter anderem, dass meine Eltern in der Stadt übernachten, damit wir abends das Haus für uns haben. Eigentlich ist es eher ein Geschenk für die beiden, aber egal. Wir werden uns Essen bestellen und Filme angucken.
Ich habe lange über das Mittagessen und die Geheimschrift nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es nichts zu bedeuten hat. Jason steht nicht auf mich. Und ich darf nicht auf ihn stehen.
Es hatte definitiv nichts zu bedeuten.
Blake findet das nicht.
»Sie bringt ihn mit hierher?« Blake hält mich für bescheuert, dass ich in Erins Anwesenheit Zeit mit Jason verbringen will. Er kann nicht glauben, dass Erin bei dem Drachenfestival nicht bemerkt hat, dass Jason auf mich steht. Ich habe versucht, ihm klarzumachen, dass Erin gar nichts bemerken konnte, weil es nichts zu bemerken gab. Er ist fest davon überzeugt, dass ich es einfach nur nicht wahrhaben will. Nicht nur, dass Jason auf mich steht. Sondern dass ich auch auf Jason stehe.
»Ja und?«, erwidere ich.
»Ja und? Meinst du das ernst?«
Auf der Suche nach den Speisekarten der Essensbringdienste wühle ich in der Kramschublade herum. Da meine Mom fast jeden Abend kocht, brauchen wir sie kaum.
»Es ist doch offensichtlich, dass er dich mag«, sagt Blake.
»Würdest du bitte…?«, unterbreche ich ihn.
»Lass mich ausreden.«
Ich wühle weiter in der Schublade.
»Wie gesagt«, fährt Blake fort, »es ist ganz offensichtlich, dass er dich
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