Something like love
sie noch mehr, wenn ich einen Hinweis bekomme.«
Phils Pfoten klickern auf den Holzdielen im Flur. Dann steht er in der Tür und starrt mich an.
»Hey, Phil«, sage ich.
Phil guckt mich weiter unverwandt an.
»Du hast so ein süßes Puddinggesicht. Du süßes Puddinggesicht!« Ich lasse meinen Arm über den Bettrand baumeln. Phil läuft auf mich zu. Er schnüffelt an meiner Hand. Dann wartet er darauf, von mir gestreichelt zu werden.
Ich versuche es mit einer anderen Taktik. »Ist es drinnen oder draußen?«
»Sowohl als auch. Keine weiteren Hinweise.«
Mit seinen traurigen glänzenden Hundeaugen schaut Phil zu mir hoch. Ich möchte ihm sagen, dass alles gut wird. Er sieht immer so bekümmert aus. Und er schnüffelt ständig mit der Nase über den Boden, so wie jetzt. Deshalb hole ich das Spielzeug hervor, das ich gestern im Heimtierladen für ihn gekauft habe. War das freaky gestern.
Als ich ihm das Spielzeug hinhalte, knurrt Phil es an. Dann niest er, beißt hinein und nimmt es mit in eine Ecke, um in aller Ruhe darauf herumzukauen.
»Fertig?«, fragt Jason.
»Wofür…? Tut mir leid, wo gehen wir noch mal hin? Ich hab’s vergessen.«
»Netter Versuch.«
Wir steigen in den Jeep und setzen Sonnenbrillen auf. Die Nachmittagssonne ist unglaublich grell. Da die Straße, die wir entlangfahren, eigentlich nur zu einem einzigen Ort führt, glaube ich, endlich herausgefunden zu haben, wohin es geht.
»Wir fahren nach Smoke Rise, stimmt’s?«, frage ich. Da landen immer Heißluftballons. Als Mom und ich ihnen früher hinterherfuhren, kamen wir immer hierher. Ich habe mir gern die Leute angesehen, die aus den Ballons stiegen. Ich habe mich immer gefragt, was das wohl für Leute sein mochten und ob sie je Angst hatten und wie es wäre, so hoch in den Himmel zu schweben.
»Vielleicht«, antwortete Jason.
»Und was machen wir in Smoke Rise?«
»Hmm. Da hab ich noch gar nicht drüber nachgedacht.«
Als wir ankommen, landet gerade ein Heißluftballon. Wir steigen aus und schauen zu. Jedes Mal, wenn die Flamme aufgedreht wird, um die Luft im Inneren des Ballons anzuheizen, gibt es ein lautes Fauchen.
»Das ist echt cool«, sage ich. »Hast du gewusst, dass der Ballon jetzt hier landet?«
»Nein.«
»Ach, dann war das reiner Zufall?«
»Genau«, sagt er und hält meine Hand.
Ich lasse meinen Blick über die wenigen Leute schweifen, die hier sind, aber es ist niemand aus der Schule darunter. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie sich für so was Nerdiges wie das hier interessieren würden. Aber man kann nie wissen, wem man wo begegnet.
»Dann mal los«, sagt Jason.
»Wohin?«
»Zu der Überraschung.«
»Ich dachte, das hier wäre die Überraschung.«
»Was, das? Nein, das war nur ein Ballon, der gelandet ist. Das kann man doch alle Tage sehen.«
»Und was ist dann die Überraschung?«
Jason zeigt auf einen weiteren Ballon, der dort steht. Dann sieht er mich ganz aufgeregt an.
»Was?«, frage ich.
»Komm mit.«
Wir gehen auf den in Regenbogenfarben gestreiften Ballon zu. Daneben steht ein Typ und notiert etwas auf einem Klemmbrett. Als er uns sieht, sagt er: »Hi, Jason.«
»Oh mein Gott«, rufe ich. »Du lädst mich zu einer Ballonfahrt ein?«
»Wenn ich jetzt nein sage, könnte ich die Überraschung noch ein bisschen hinauszögern?«
Eine Ballonfahrt habe ich mir immer schon gewünscht. Und Jason wusste das. Er hat es gewusst, aber er hat nicht nur einfach Däumchen gedreht. Er hat tatsächlich eine Ballonfahrt für mich organisiert.
Erst als wir schon so weit oben sind, dass alles da unten unglaublich winzig erscheint, kommt die Erkenntnis. Diese riesigen Probleme, mit denen wir uns jeden Tag herumschlagen, sind in Wirklichkeit echt klein. Wir sind so sehr auf unsere Sorgen fixiert, dass wir nicht mal versuchen, unser Leben aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Alles wird gut werden. Ganz gleich, was passiert, wenn Erin nach Hause kommt, ganz gleich, wie sauer sie auf mich sein wird, alles wird seinen vorgesehenen Verlauf nehmen. Genau darum geht es doch beim Schicksal. Um die Kraft, die Einfluss auf unsere Handlungen nimmt und uns zu unserer Bestimmung führt. Wenn Jason und ich zusammen sein sollen, dann ist alles, was in diesem Sommer geschehen ist, genau so geschehen, wie es vorgesehen war.
Das Ding ist nur, dass Erin das vermutlich nicht so sehen wird.
SAMSTAG.
Ich bin im See gewesen.
Seitdem wir mit dem Ruderboot auf dem See waren, hat Jason mir ein paar weitere
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