Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Something like love

Something like love

Titel: Something like love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susane Colasanti
Vom Netzwerk:
muss.
    Danielle hat tatsächlich all das geschrieben.
    Sie war meine Freundin.
    Und welcher Kommentar stammt von Erin? Stammt die Idee zu dieser Seite von ihr? Keine Ahnung, wer damit angefangen hat. Vielleicht eine ganze Gruppe von Leuten. Aber jetzt steht es da und alle haben es gesehen und ich kann nichts dagegen tun.
    Mir tut das Herz weh. Wie kann jemand, der einem so viel bedeutet, sich plötzlich nichts mehr aus einem machen? Ich hatte gedacht, dass Erin immer für mich da sein würde, ganz gleich, was passiert. Ich hatte gedacht, dass ich mich immer auf sie verlassen könnte.
    Das zeigt, wie schnell ein Leben zerstört werden kann. Selbst wenn man glaubt, es könnte unmöglich noch schlimmer kommen.

39
    Es ist jetzt eine Woche her, seit ich die Website gesehen habe. Eine Woche, seit alle sie gesehen haben. Eine weitere Woche, seit Erin und Danielle mich ignorieren. Eine weitere Woche, seit ich Jason aus dem Weg gehe – und das ist das Schwerste von allem.
    Wenn dieser Albtraum nie mehr aufhört? Wenn mein Leben von jetzt an immer so weitergeht?
    Meine Noten sind mies. In diesem Schuljahr kann ich mich auf kein einziges Fach konzentrieren. Mr Bradley hat mich in sein Büro bestellt, um über meine schlechten Noten zu sprechen. Welch eine Freude. Er ließ mich erst gehen, als ich ihm versprach, mich zu bessern. Das ist schon komisch, wenn man bedenkt, dass ich in letzter Zeit besonders gut darin bin, Versprechen zu brechen.
    Kaum ist die Geschichtsstunde zu Ende, sprintet Connor auf mich zu, noch ehe ich die Chance habe, aus dem Klassenraum zu flüchten.
    »Ich muss dir was zeigen«, sagt er.
    »Was denn?«
    »Nicht hier. Was hast du als Nächstes?«
    »Mittagspause.« Inzwischen esse ich wieder in der Cafeteria. Seit Blake mir verziehen hat, sitze ich mit ihm und der Kunsttruppe zusammen. Aufgrund seiner beeindruckenden Glasbläsertalente haben sie Blake in ihren Kreis aufgenommen. Es ist eine ziemlich interessante Gruppe von Leuten. Ich bin froh, sie vor dem Schulabschluss noch kennengelernt zu haben.
    »Komm mit.« Connor schlägt die Richtung zum naturwissenschaftlichen Flügel ein.
    »Wo gehen wir hin?«, will ich wissen.
    »Es ist ein Geheimnis.«
    »Und was hast du jetzt?«
    »Englisch.«
    »Und du lässt Englisch für das hier sausen?«
    »Es gibt Dinge, die wichtiger sind.«
    Dann passiert etwas Erstaunliches. Connor bleibt vor meinem Geheimversteck stehen und zieht mich unter die Treppe.
    »Sei leise!«, flüstere ich.
    »Pssst!«
    »Woher kennst du dieses Versteck?«, frage ich leise.
    »Kennt das nicht jeder?«
    »Nein! Ich dachte, das kenne nur ich!«
    »Nun ja, falsch gedacht.« Connor zieht einen Zettel hervor. »Jason hat mich gebeten, dir das hier zu geben.«
    Jason lässt nicht locker. Er hat die ganze Woche nicht angerufen. Aber ich bin sicher, er ist fest entschlossen, mich zurückzugewinnen. Ich wusste, er würde nicht aufgeben. Ich habe Angst, was auf dem Zettel stehen könnte. Ich befürchte, danach will ich nur noch mehr mit ihm zusammen sein.
    »Oh«, ich nehme Connor den Zettel ab. »Danke. Ich… äh… lese ihn später.« Dann stecke ich den Zettel in die Tasche.
    »Ich will dir noch was zeigen.« Connor wühlt in seiner Tasche herum. Er holt ein zerfleddertes Notizbuch heraus. »Das war vor ein paar Jahren mein Tagebuch.«
    »Du schreibst Tagebuch?«
    »Amerikanische Jungs tun das nicht, oder?«
    »Na und? Sie nennen ihre Jogginghosen auch nicht ›Laufhosen‹. Die amerikanischen Jungs haben so ihre Defizite.«
    »Sie müssen definitiv noch an sich arbeiten. Ein bisschen Sensibilität zulegen.«
    »Was wohl niemals passieren wird.« Und genau das ist es, was ich an Jason liebe. Er ist sensibel und hat keine Angst, es zu zeigen. Den meisten Jungs wäre es peinlich, auch nur einen Fitzelchen von Gefühl herauszulassen. Jason ist da anders.
    Man beachte den Zettel in meiner Tasche.
    Connor blättert in seinem Tagebuch. Er zeigt mir eine Seite. Alles auf Französisch.
    »Was steht da?«, frage ich.
    »Diese Sache mit dir und Jason hat mich an was erinnert. Gegenüber von unserer Wohnung in Montreal war ein Café. Ich habe immer am selben Tisch am Fenster gesessen. Sie hatten diese weißen Papiertischdecken, auf denen man malen konnte. Eines Tages hatte jemand etwas auf meine Tischdecke geschrieben.
    Connor übersetzt die Stelle aus seinem Tagebuch. Es geht um jemanden, der seine Seelenverwandte noch nicht gefunden hat, aber immer nach ihr suchen wird. Er wird nie aufgeben, bis er sie

Weitere Kostenlose Bücher