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Sommer der Entscheidung

Sommer der Entscheidung

Titel: Sommer der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Tessa, wo sich nicht alles um Owens dreht? Wo es in erster Linie darum geht, wer wir sind und was wir fühlen?“
    Einen Moment lang sah sie beschämt aus. Dann schütteltesie den Kopf. „Wenn ich in die Zukunft schauen könnte, Mack, hätte ich Kayley niemals zu Fuß zur Schule gehen lassen.“
    „Mittlerweile hättest du feststellen müssen, dass es Dinge gibt, die wir nicht beeinflussen können. Und dass es Sachen gibt, die wir sehr wohl kontrollieren können.“
    „Das war der Grund, warum ich angefangen habe, das Haus von Owens zu beobachten.“
    Auch er stand auf, müde, weiter mit Worten zu fechten. „Ich muss morgen ganz früh raus. Ich möchte dich nicht wecken. Ich schlafe auf der Couch.“
    Sie streckte die Hand nach ihm aus.
    „Schlaf bei mir.“
    Er nahm ihre Hand und ließ sich von ihr die Treppe hochführen. Sie schliefen in dem schmalen Doppelbett, in dem sie nach dem Fest auf dem Claiborne-Hof Liebe gemacht hatten, Rücken an Rücken. Und kurz nachdem es hell geworden war, verließ er sie, ohne sie aufzuwecken.
    Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

33. KAPITEL
    T essa schrak auf, als eine Autotür zufiel. Sie befand sich wieder auf der Straßenseite gegenüber von Robert Owens’ Haus. Heute Morgen hatte sie Biscuit mit auf einen Marathonspaziergang über die Hügel genommen, an statt wie sonst joggen zu gehen. Es war der erste Sonntag im September, Labour-Day-Sonntag, Tag der Arbeit. Der Tag, an dem alle zum Grillen fuhren, Frisbee spielten und Wassermelonenkerne um die Wette spuckten. Labour-Day-Sonntag, der Abend für Bierfässer und wilde Partys ohne Angst, einen Kater zu bekommen oder am nächsten Morgen zu spät zur Arbeit zu erscheinen.
    Labour-Day-Sonntag, und Tessa war keinen Schritt weitergekommen als zu Beginn des Sommers. Sie war die Gefangene ihres eigenen Vorsatzes, Robert Owens wieder ins Gefängnis zu bringen.
    Die Uhr in ihrem Armaturenbrett zeigte erst kurz nach neun an, aber Tessa hatte das sichere Gefühl, dass es viel später sein musste. Sie war erschöpft. Sie hatte in der Nacht zuvor wenig geschlafen, und die lange Fahrt nach Manassas hatte ihr die restliche Energie, die sie noch hatte, entzogen. Es war viel los auf der Straße, in der die Owens wohnten. Die Leute fuhren weg und kamen an, trugen ihre schläfrigen Kinder in ihre Autos und verabschiedeten sich von Freunden und Familienmitgliedern, mit denen sie diesen Tag verbracht hatten. Tessas Augenlider waren schwer, und es war warm im Auto. Wenn es noch heißer würde, müsste sie den Motor laufen lassen, damit die Klimaanlage ansprang. Aber im Moment machte sie die Wärme nur noch müder.
    Sie war aufgewacht, als sie das Geräusch eines startenden Motors gehört hatte. In diesem Moment wusste sie nicht, wo sie war oder warum. Sie zwang sich, die Augen zu öffnen,und versuchte, wieder scharf zu sehen. Sie fühlte sich, als ob sie auf eine weit entfernte Fläche zuschwamm, ihre Lungen schmerzten. Die Luft im Auto war zum Schneiden, und aus dem Radio erklang ein jaulendes Saxophon.
    Bevor sie sich gesammelt hatte, klopfte jemand an das Fenster der Beifahrertür. Sie holte erschrocken Luft. Eine Hand schlug gegen das Fenster und machte noch mehr Lärm.
    „Tessa!“
    Sie erkannte Macks Stimme. Sie suchte nach dem Knopf, der die Beifahrertür öffnete, aber sobald sie ihn gefunden hatte, sah sie einen Wagen aus der Ausfahrt der Owens schießen. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie, dass Robert Owens am Steuer saß.
    Mack öffnete die Tür und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen.
    „Fahr ihm nach.“
    Tessa war plötzlich hellwach. Sie startete den Motor und legte den Gang ein. Sie fuhr mit quietschenden Reifen aus der Parklücke, noch bevor Mack sich angeschnallt hatte.
    Sie versuchte, sich zusammenzureimen, woher Mack wusste, wo sie war. „Was …?“
    „Fahr einfach.“
    Sie bog um die Ecke und sah Robert genau vor ihnen fahren. Er fuhr mindestens neunzig in einer 50-km-Zone. Tessa hatte Mühe, ihm in den engen Straßen dieses Neubaugebietes zu folgen. „Gib mir mein Mobiltelefon. Es ist in meiner Handtasche. Ich habe die Nummer eines Polizisten, der hier in der Gegend Wache hat, auf Kurzwahl einprogrammiert. Es ist die Eins. Er weiß, was los ist. Sag ihm, wo genau wir sind und was passiert.“
    Sie musste sich auf das Fahren konzentrieren, aber sie hörte Mack neben sich in ihrer Tasche nach dem Telefon wühlen. Dann, als sie endlich auf einer breiteren Straßewaren, hörte sie, wie

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