Sommer der Sehnsucht
Geschäft, Bella“, sagte er plötzlich. „Ich will dich .“
Oh Gott. Etwas Heißes, Süßes, die Sinne Betäubendes durchfuhr sie. Er wollte sie. Jesse King wollte Bella Cruz. Meinte er es ernst? Und was genau meinte er? Für wie lange und in welcher Hinsicht? Oh Gott. Bella konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, in ihr schienen Gedankenfetzen und Wünsche wild durcheinanderzuwirbeln. Das legte sich jedoch schnell, als Jesse weitersprach.
„Ich will dich, damit du das Geschäft für uns leitest. Du wirst auch weiterhin die kreative Verantwortung und das letzte Wort in allen Angelegenheiten haben, die Bella’s Beachwear betreffen …“
Die Hitze, die sie eben noch verspürt hatte, war sofort verschwunden. Stattdessen erfasste eine schmerzhafte Kälte Bella. Okay, er wollte nicht sie . Er wollte sie, damit sie mit ihm arbeitete. Für ihn arbeitete. So viel also zum Thema Tagträume, die eines Tages wahr werden könnten.
Sie musste endlich damit beginnen, sich vor diesen Enttäuschungen zu schützen! Jesse war nicht mit ihr auf einer Wellenlänge, und die Tatsache, dass sie es sich wünschte, würde nichts daran ändern.
„Das war von Anfang an dein Plan, was?“, fragte sie ihn geradeheraus und hoffte, dass sie nicht so niedergeschlagen klang, wie sie sich fühlte. „Du hast deinen Charme nur eingesetzt, um mich zu überrumpeln.“
„Kommt darauf an. Fühlst du dich überrumpelt?“
Sie überhörte die Bemerkung. „Von wegen King Beach kümmert sich immer nur um männliche Kunden. Das war alles nur Gerede. Dein Ziel war von Anfang an, mich auf deine Seite zu ziehen.“
„Wenn ich es mir recht überlege, stimmt das, ja. Aber dann kam das Fotoshooting, und dieser Tag hat mir die Augen geöffnet. Woran du streng genommen selbst schuld bist“, fügte er hinzu und sah sie mit seinen klaren blauen Augen an. „Du warst diejenige, die mir gezeigt hat, wie man Frauen mit Bademode schmeichelt. Und du warst diejenige, die mir an sich vorgeführt hat, worin die Unterschiede zwischen deiner und herkömmlicher Mode bestehen. Wundert es dich da, dass ich angefangen habe, darüber nachzudenken?“
Das war dumm von mir, dachte Bella jetzt. Niemals hätte sie sich ihm in einem ihrer Bikinis zeigen sollen. Genauso wenig wie sie sich niemals von ihm hätte provozieren lassen sollen. Warum hatte sie ihm bloß unbedingt beweisen wollen, dass sie recht hatte? Sie hätte es einfach lassen können. Dann würde sie jetzt nicht in dieser heiklen Lage stecken.
„Das spielt keine Rolle“, widersprach sie und sah ihn kopfschüttelnd an. „Dadurch wird sich nichts ändern. Ich habe kein Interesse an deinem Vorschlag. Glaubst du, du bist der Erste, der mir ein Angebot macht? Bist du nicht. Und du wirst wahrscheinlich auch nicht der Letzte sein. Ich verkaufe trotzdem nicht, Jesse. Dieses Mal hast du verloren.“
„Meine Güte, wie kann man nur so starrsinnig sein!“
„Genau das Gleiche habe ich über dich gedacht“, entgegnete sie und spürte, wie wieder heiße Wut in ihr aufflammte. Als ob er ihre Meinung mit einem Lächeln ändern könnte! Das mochte bei anderen Frauen funktionieren, bei ihr jedenfalls nicht. Wahrscheinlich war es sogar das erste Nein, das Jesse King im Leben zu hören bekam. Bestimmt waren alle Kings so.
„Das liegt in deinen Genen, oder?“, sprach sie laut aus, was ihr durch den Sinn ging. „In deinen und in denen der anderen Kings. Du hast immer bekommen, was du wolltest, oder? Was für ein Leben! So etwas ist nicht vielen Menschen gegeben.“
Wirklich angenehm schien ihm nicht zu sein, welche Richtung das Gespräch plötzlich nahm. „Okay, die Bemerkung sei dir gegönnt“, erwiderte Jesse. „Aber falls du glaubst, dass alle Kings dazu erzogen wurden, faul und verwöhnt zu sein, hast du dich geirrt.“
„Wirklich.“ Sei betrachtete wieder die Familienfotos. „Keiner von diesen Leuten sieht aus, als würde er ein hartes Leben führen.“
Jesse sah auf und zeigte auf das Bild. „Das ist mein Bruder Justice.“
Bella schaute genauer hin. Der attraktive Mann mit dem hellbraunen Haar und den blauen Augen blinzelte gegen das Sonnenlicht. Er stand mit vor der Brust verschränkten Armen auf einem großen Feld. Auf dem Kopf trug er einen großen Cowboyhut.
„‚Gerechtigkeit‘ – interessanter Vorname“, murmelte sie.
„Mein Dad hatte in jungen Jahren einen Rechtsstreit gewonnen. Irgendwie konnte er meine Mutter davon überzeugen, das Justice ein anständiger Name ist.“
„Und
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