Sommer der Sehnsucht
in ihr zu entfachen, das sie zu verbrennen drohte. „Du glaubst also, du weißt über mich Bescheid?“
„Ich denke schon …“
Er nickte. „Ich glaube das nicht und würde darauf wetten, dass du unrecht hast. Wenn ich es also schaffe, dir zu beweisen, dass ich noch ganz andere Seiten habe, dann verbringen wir noch einmal eine Nacht miteinander.“
Allein der Gedanke daran löste in ihr so viele verschiedene Gefühle und Bedürfnisse aus, dass sie kaum noch atmen konnte. „Moment …“
„Komm schon, Bella. Du hast selbst gesagt, dass du genau weißt, was für ein Kerl ich bin.“
„Ja, aber …“ Sie zeigte auf die Wand mit den Familienfotos. „Ich habe dir auch gesagt, dass du mich überrascht hast.“
„Weil ich meine Familie liebe“, sagte er, als könnte er es immer noch nicht glauben. „Ich spreche aber nicht von einer einfachen Überraschung. Ich spreche von einem echten Schock . Sollte es mir gelingen, dich zu schockieren, dann werden wir noch einmal miteinander schlafen.“
„Hör um Himmels willen auf, immer noch einmal zu sagen.“
Er grinste. „Kein Grund, pikiert zu sein. Schließlich haben wir schon miteinander geschlafen. Ich sage ja nur, dass es nett wäre, es noch einmal zu tun.“
„Das reibst du mir mit Absicht immer wieder unter die Nase.“
„Richtig. Sag bloß, es funktioniert?“
Ja, hätte sie fast gerufen. Sie fühlte sich so schrecklich machtlos in dieser Situation. Jesse King war ein ausgezeichneter Verführer. Er beherrschte die hohe Kunst des Flirts im Schlaf, während sie sich völlig hilflos fühlte. Bella war einfach nicht der Flirttyp. Sie gehörte zu den Aufrichtigen … Was möglicherweise den Mangel an Rendezvous in ihrem Leben erklärte.
Sie holte tief Luft und sah ihn an. Er sollte auf keinen Fall merken, wie durcheinander sie war, auch wenn er wahrscheinlich genau wusste, dass sie es nicht ertragen könnte, seinen Vorschlag aus reiner Angst abzulehnen. Bella seufzte. „Diese Wette. Ich weiß jetzt zwar, was passiert, wenn ich verliere. Aber was bekomme ich, sollte ich gewinnen?“
Er lächelte vergnügt. „Wenn ich es nicht schaffe, dich zu schockieren – ich zähle natürlich auf deine Aufrichtigkeit –, dann werde ich dich in Ruhe lassen und dich nie mehr darum bitten, mit mir zusammenzuarbeiten.“
Genau das hatte sie erwartet. Wie plump, dachte Bella und musterte ihn, während er sie triumphierend anlächelte. Natürlich ging er davon aus, dass er die Wette gewann. Jesse wäre nicht Jesse, wenn er etwas anderes dachte.
Aber die Vorstellung, ihn zum Reden zu bewegen und sein wahres Wesen kennenzulernen, reizte Bella. So gesehen war es sogar eine spannende Herausforderung, ihn mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen. Die Idee war zu verlockend … Außerdem war sie sowieso durch nichts zu schockieren. Sie stand auf der sicheren Seite.
Bella wusste genau, wer Jesse King war.
„Also gut“, hörte sie sich plötzlich sagen. „Die Wette gilt.“
„Freitagabend? Dinner und Wette.“
„Freitagabend.“ Sie nickte, sah ihn herausfordernd an und streckte die Hand aus.
„Du willst, dass ich einschlage?“
„Ja.“
„Nein“, entgegnete er.
Im nächsten Moment nahm er ihre Hand, zog Bella an sich und umarmte sie. Sie meinte jeden seiner Muskeln und seine Anspannung zu spüren – besonders deutlich nahm sie wahr, wie sehr ihre Nähe ihn erregte. Als Bella seinen Blick auffing und sah, wie er den Kopf senkte, stockte ihr der Atem. Und als sie seine Lippen auf dem Mund fühlte, schien die Welt für einen Moment lang stillzustehen.
Ihr kam es vor, als hätte sie sich nie lebendiger gefühlt. Das Blut pulsierte durch ihre Adern, ihre Haut kribbelte, und ihr Herz schlug wie wild in ihrer Brust, während Jesse sie hart, fordernd und leidenschaftlich küsste. Bella war fiebrig und voller Verlangen. Hitze durchströmte sie, als sich ihre Zungen einander umspielten und einen erotischen Tanz vollführten. Der Strudel, in den Bella jetzt gerissen wurde, stellte alles auf den Kopf. Nichts war mehr so, wie es sein sollte, und alles war möglich.
Er stillte den Hunger, den er in ihr ausgelöst hatte.
Er nährte die Leidenschaft, die er in ihr entfacht hatte.
Er gab ihr, was sie wollte, und schürte ihre Sehnsucht.
Bella schmiegte sich an ihn, presste ihren Körper an seinen und genoss es, sich an seiner muskulöse Brust zu lehnen. Sein Begehren weckte in ihr ein absolutes Hochgefühl. Und während die Stimme der Vernunft in ihr allmählich
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