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Sommer in Maine: Roman (German Edition)

Sommer in Maine: Roman (German Edition)

Titel: Sommer in Maine: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Courtney Sullivan
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Morgen kamen Patty und Josh an. Der Kombi war so vollgepackt, dass Josh nicht mehr durch die Heckscheibe sehen konnte.
    »Wir sind da!«, rief Patty und kam mit dem Baby auf der Hüfte zur Veranda herüber, auf der Ann Marie und Pat warteten.
    »Na komm mal her«, sagte Ann Marie zu ihrem jüngsten Enkel und nahm das Kind in die Arme. Die Wärme des kleinen Körpers war wie Balsam für ihre Seele. Sie hatte ihre Enkel siebzehn Tage lang nicht gesehen, dreizehn Tage mehr als je zuvor. Wenn sie daran dachte, dass der Grund dafür ihre Sorge um Alice gewesen war …
    »War viel los auf den Straßen?«, fragte Pat.
    »Es ging so«, antwortete Patty und zog ihr Handy aus der Hosentasche. Sie kam ganz nach ihrem Vater, und Ann Marie musste sich zusammenreißen, um ihrer Tochter das verdammte Ding nicht aus der Hand zu nehmen.
    »Hier draußen gibt’s also immer noch keinen Empfang«, sagte Patty.
    »Was hat denn so lange gedauert?«, wollte Pat wissen. »Wolltet ihr nicht um sieben losfahren?«
    »Sind wir auch, und dann haben wir einen neuen Rekord für Toilettenpausen aufgestellt«, sagte Patty. »Hört euch das mal an: Fünf Klostopps auf hundertzwanzig Kilometern. Ich muss mich mit den Leuten vom Guinnessbuch in Verbindung setzen. Das haben die bestimmt noch nie gehört.«
    Dann kamen die beiden Springbohnen Maisy und Foster auf die Veranda gehüpft.
    »Oma!«, riefen sie und Ann Marie umarmte sie mit dem freien Arm.
    »Sie haben dich vermisst«, sagte Patty. Dann fügte sie leiser hinzu: »Und sich in der Zwischenzeit bei der anderen Großmutter ein ganz neues Vokabular erarbeitet.«
    Anscheinend hatte Foster das gehört und meldete sich zu Wort: »Bei Oma Joan dürfen wir Brause trinken.«
    »Was denn für Brause?«, fragte Ann Marie mit gerunzelter Stirn.
    »Cola und Mezzo Mix«, kam die Antwort geschossen.
    »Davon werden euch die Zähne abfaulen«, sagte Ann Marie und war wirklich ein bisschen verärgert, »und das wollt ihr doch nicht, oder?«
    »Nein«, sagte Foster.
    »Ich hab meinen Badeanzug schon an«, sagte Maisy. Letzten Sommer hatte sie noch Badeanfug gesagt. »Guck: Unter den normalen Sachen.«
    Sie zog das T-Shirt hoch und präsentierte den lila-gepunkteten Badeanzug, den Ann Marie ein paar Wochen zuvor im Ausverkauf bei Filene’s für sie erstanden hatte.
    »Ich hab sogar drin geschlafen!«, verkündete Maisy fröhlich.
    »Das sollte doch unser Geheimnis sein«, sagte Patty.
    Maisy plapperte weiter: »Foster hat gesagt, das Wasser ist zu kalt für mich, so wie letztes Jahr, und da hab ich gesagt: Gar nicht, weil das Wasser nämlich nicht so kalt ist, wenn man erstmal drin ist.«
    Ann Marie lächelte. Sie wusste, woher Maisy das hatte, denn sie alle sagten es jeden Sommer viele Male. Wenn Ann Marie am Strand in Ruhe ihre Zeitschrift lesen wollte, riefen ihre Kinder, denen es nie reichte miteinander zu spielen, ihr vom Wasser aus zu: Mama! Du musst auch kommen! Das Wasser ist gar nicht so kalt, wenn man erstmal drin ist. Wen interessierte es da schon, dass die Wassertemperatur selbst im August fünfzehn Grad nie überstieg?
    »Opa, gehst du mit uns runter zum Strand?«, fragte Foster, indem er an Pats kurzer Hose zog. »Können wir dich im Sand vergraben, wie letztes Mal?«
    »Einen Augenblick mal, ihr zwei«, sagte Patty. »Gebt Oma und Opa noch ein bisschen Schonfrist, damit sie sich an die Invasion gewöhnen können, bevor ihr eure Liste mit Forderungen präsentiert.«
    Jetzt kam Josh beladen mit Taschen, Liegestühlen und einer Kühltruhe vom Auto in ihre Richtung.
    »Foster, hilf Papa beim Ausladen«, sagte Patty.
    Foster spazierte los, aber als Vater und Sohn kurz darauf zum Haus kamen, waren Fosters Hände leer.
    »Er hat gesagt, er hat das perfekte Gleichgewicht. Wenn ich ihm was abnehme, hat er gesagt, dann fällt er um«, berichtete Foster.
    »Na gut«, sagte Patty. »Aber es war nett, dass du deine Hilfe angeboten hast.«
    »Wann können wir zu den Bären fahren und ihnen beim Abendessen an den Mülltonnen zugucken?«, fragte Foster jetzt.
    Maisy legte die Hände auf die Augen, als stünden die Bären auf der Veranda. »Bitte, bitte, ich will sie nicht sehen!«, sagte sie, und alle lachten.
    Kurz darauf trat Maisy unruhig von einem Fuß auf den anderen.
    »Musst du schon wieder aufs Klo, kleine Nervensäge?«, fragte Josh.
    Maisy schüttelte den Kopf. Dann nickte sie.
    »Aber du musst mir aus dem Badeanzug helfen, Papa!«, sagte sie.
    »Okay, komme schon. Ich muss nur noch den Kram

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